Die Mainzer Tore erzielten der Kroate Petar Sliskovic (95.) und Sami Allagui (115.). Nach dem Anschlusstreffer durch Stefan Maul (116.) mussten die Gäste, die nach der Gelb-Roten Karte gegen Radoslav Zabavnik seit der 88. Minute in Unterzahl agierten, sogar noch mal zittern. In der Nachspielzeit verpasste Maul den Ausgleich mit seinem Schuss aus halbrechter Position nur knapp.
Schon zuvor hatte der FSV in der Verlängerung Glück gehabt. In der 105. Minute übersah Schiedsrichter Harm Osmers (Hannover) ein klares Handspiel des Mainzers Malik Fathi im Strafraum, wenige Sekunden später erkannte er ein Zweibrücker Tor wegen einer vermeintlichen Abseitsposition nicht an.
Und so suchte Zweibrücken-Trainer Peter Rubeck nach dem Spiel auch die Schuld beim Schiedsrichter: "Wir haben durch zwei Fehlentscheidungen des Schiedsrichters verloren, das waren Schlüsselszenen. Es wäre sogar ein Sieg möglich gewesen. Dennoch können wir stolz auf unsere Leistung sein. Die Mannschaft hat überragend gekämpft und auch fußballerisch einiges gezeigt. Deshalb ist die Niederlage natürlich bitter."
FSV-Trainer Thomas Tuchel hatte sein Team gegenüber dem enttäuschenden 1:1 am Donnerstagabend gegen CS Gaz Metan Medias gleich auf acht Positionen verändert. Nur Mittelfeldspieler Zoltan Stieber sowie die Innenverteidiger Nico Bungert und Bo Svensson standen erneut in der Anfangsformation.
Wetklo erhielt Vorzug vor Müller
Im Tor hatte diesmal Christian Wetklo den Vorzug erhalten, der mit Heinz Müller noch um den Stammplatz zwischen den Pfosten kämpft. Müller hatte am Donnerstag gepielt, Wetklo darf am kommenden Donnerstag im Rückspiel in Siebenbürgen ran. Die endgültige Entscheidung über die Nummer eins will Tuchel erst vor dem Bundesliga-Auftakt am kommenden Sonntag daheim gegen Bayer Leverkusen fällen.
Wie schon über weite Strecken in der Europa League taten sich die Mainzer vor allem im Spiel nach vorne schwer. Das Fehlen der Jung-Nationalspieler Andre Schürrle (nach Leverkusen) und Lewis Holtby (nach Schalke) konnte die Mannschaft nicht kompensieren. Bis auf einen Pfostenschuss von Stieber schon nach sechs Minuten brachte der Bundesligist lange nicht viel zustande.
Allerdings waren die äußeren Bedingungen vor 12.000 Zuschauern auch schwierig. Der Rasen im ausverkauften Homburger Waldstadion, immerhin früher mal Bundesliga-Arena, war extrem lang. Die Seitenlinien waren teilweise schief, noch in der Halbzeitpause wurde daran gearbeitet.
Starke Defensivleistung von Zweibrücken
Bessere Arbeit als der Platzwart in Homburg leisteten da die Oberliga-Kicker aus Zweibrücken. Der Fünftligist stand vor allem in der Defensive sehr konzentriert und kompakt und zeigte keinen Respekt vor den Bundesliga-Kickern.
Torhüter Thorsten Hodel wurde selten ernsthaft geprüft. Tuchel war überhaupt nicht zufrieden mit der Leistung seiner Spieler und gestikulierte immer wieder wild am Spielfeldrand.
Acht Minuten vor Schluss vereitelte Heiko Brunck die beste Chance der Gäste, als er nach einer Flanke von Eric Choupo-Moting vor der eigenen Torlinie vor dem einschussbereiten Allagui klärte. In der letzten Minute der regulären Spielzeit wehrte Benny Früh per Kopf einen direkten Freistoß von Stieber kurz vor der Torlinie ab.
Tuchel war nach dem Spiel erleichtert: "Das ist im gesamten Pokal zu sehen: Wenn man nicht früh in Führung geht, dann wird es schwer gegen einen Gegner, der leidenschaftlich verteidigt. Wir haben die ersten Chancen nicht reingemacht. Wir haben gedacht, dass es zumindest in der Verlängerung eine klare Sache für uns wird. Unter dem Strich bin ich froh, dass wir durch sind."
Beste Spieler bei den aufopferungsvoll kämpfenden Amateuren waren Torhüter Hodel und Angreifer Felix Dausend. Bei Mainz erreichte allenfalls der eingewechselte Elkin Soto Normalform.
SVN Zweibrücken - 1. FSV Mainz 05: Alle Daten und Fakten