Die Auferstandenen: Timo Ochs und Stephan Loboue
Eine große Karriere wurde einst Timo Ochs vorausgesagt. Als hochveranlagter Torhüter machte Ochs bei 1860 München von sich reden, schaffte über Red Bull Salzburg den Weg nach Europa. Doch die Glücksträhne riss in seiner dritten RB-Saison. Der Niedersachse verlor seinen Stammplatz, der auslaufende Vertrag wurde nicht verlängert und schlussendlich war Ochs arbeitslos. In Nürnberg und Berlin folgten lediglich Engagements als Ersatztorhüter. Ochs' einziger Bundesligaeinsatz über die volle Distanz, datierend aus dem Jahr 2009, endete in einem 1:5-Desaster. Doch nun schreibt der Gescholtene wieder positive Schlagzeilen. Ochs ist der Notenbeste im Kicker-Ranking und zudem die größte Klassenerhalts-Hoffnung beim abstiegsbedrohten 1. FC Saarbrücken.
Stephan Loboue war zwar nie so groß gehandelt wie sein Pendant, aber dennoch ein stattlicher Zweitliga-Torhüter, dessen Gesicht und Namen schnell gemerkt waren. Wie Ochs steht auch Loboue bei einem Abstiegskandidaten im Tor, nämlich beim Schlusslicht in Burghausen, zählt aber dennoch zu den besseren Keepern der 3. Liga. Dabei ist Loboue ein echter Rückkehrer. Nach seinem Abschied aus Fürth im Jahr 2010 wurde es schließlich sehr ruhig um den sympathischen Keeper. Der gebürtige Pforzheimer war zwischendurch sogar auf dem Heimatkontinent seines ivorischen Vaters aktiv, konnte sich jedoch beim südafrikanischen Spitzenteam Lamontville Golden Arrows nicht durchsetzen. Über Eintracht Trier kehrte Loboue in den höherklassigen Fußball zurück und weiß dabei zu überzeugen.
Die Überraschungen: Darmstadt und Erfurt
Im letzten Jahr noch fast abgestiegen, sorgen sowohl der SV Darmstadt als auch Rot-Weiß Erfurt für mächtige Furore. Während die Hessen momentan den dritten Tabellenplatz belegen, mischen auch die Thüringer ganz oben mit. Dabei kommt der Aufschwung der beiden Teams gleichermaßen überraschend. Während Darmstadt nur aufgrund der Pleite des Lokalrivalen aus Offenbach drittklassig blieb, spielt das nahezu identische Personal der Vorsaison ganz oben mit und rechnet sich zudem reelle Aufstiegschancen aus.
Der Fünfte aus Erfurt wurde von vielen als Abstiegskandidat gehandelt, überzeugt aber mit vielen jungen Talenten und bisweilen tollem Offensivfußball. Beide Mannschaften weisen dabei die Gemeinsamkeit auf, immer mal wieder zu schwächeln, sich dann aber wieder bravourös zurückmelden zu können. Auch RB Leipzig könnte an dieser Stelle angeführt werden, schließlich überrascht die Stabilität der ausgesprochen jungen Mannschaft. Allerdings war von RB Leipzig eine starke Hinrunde erwartet worden.
Die Enttäuschungen: Preußen Münster, Hallescher FC und Chemnitzer FC
Der Chemnitzer FC und Preußen Münster gingen als Aufstiegskandidaten in die Saison, residieren trotz ordentlichen Schlussspurts zur Winterpause in der unteren Tabellenhälfte. Beide Teams tauschten die Trainer und scheinen nun pünktlich zum Ende des Jahres ihre Form gefunden zu haben. Aufgrund des großen Potenzials in den jeweiligen Kadern muss man mit beiden Teams in der Rückrunde rechnen.
Anders sieht es beim Halleschen FC aus. Nach miesen Saisonstart und starken Kurzeit-Comeback ist an der Saale schon wieder der Wurm drin. Der mit Akaki Gogia und Timo Furuholm prominent aufgerüstete Mannschaft fehlt es allen voran an Konstanz. Platz 18 ist zu wenig für den gestiegenen Selbstanspruch, Trainer Sven Köhler steht auf der Kippe.
Der Schocker: Clement Halet
Es war nicht das desaströse 0:3 gegen Holstein Kiel, das die Münsteraner Zuschauer in der Schlussphase des 5. Spieltags schockte, sondern der sich am Boden krümmende Clement Halet raubte den Anhängern auf beiden Seiten den Atem. Nach einem Zusammenprall mit Kiels Fiete Sykora erlitt der französische Verteidiger einen Herzstillstand.
Die heraneilenden Mitspieler und der Mannschaftsarzt konnten zum Glück Schlimmeres verhindern. Halet wurde bereits am Folgetag aus dem Klinikum entlassen und feierte zwei Wochen später sein Startelfcomeback.
Die 3. Liga in der Zusammenfassung