"Es ging einfach nicht mehr. Ich kann nicht mehr zurück", sagte Bierofka, als er am Nachmittag das Klubgelände verließ. Am Dienstagabend machte der Klub die Trennung per Pressemitteilung offiziell. Bis auf weiteres wird der bisherige Co-Trainer Oliver Beer die Mannschaft betreuen.
"Die letzten zweieinhalb Jahre waren sehr kräfteaufreibend. Für mich gilt es jetzt erst einmal die Tanks wieder aufzufüllen", wurde Bierofka in der Klub-Mitteilung am Dienstagabend zitiert: "Dazu will ich viel Zeit mit meiner Familie verbringen, die zuletzt viel zu kurz kam. Mit etwas Abstand werde ich mich dann aber sicher wieder dem Fußball zuwenden."
1860 München: Bierofka vermisste Rückhalt im Verein
Kultcoach Bierofka hatte nach dem 4:2 gegen Viktoria Köln am Samstag Querschüsse beklagt, die nicht zum ersten Mal aus dem "inneren Zirkel des Vereins" gekommen seien. "Lange schaue ich mir das nicht mehr an", betonte er. Schon im Sommer hatte er sich darüber beschwert, dass sich die Verantwortlichen nicht intensiv genug um neue Spieler bemühten. Zugleich musste er sich Diskussionen um sein angeblich zu hohes Gehalt erwehren. Die Sechziger sind seit Jahren in mehrere Lager gespalten.
Der umstrittene Investor Hasan Ismaik regierte mit Entrüstung auf die Nachricht. "Ich bin entsetzt, mit welchen Methoden Daniel Bierofka beim TSV 1860 beschädigt wird. Seit Monaten wird unser Trainer gemobbt. Für mich ist das eine Schande, die ich nicht in Worte fassen kann", schrieb der jordanische Geschäftsmann bei Twitter. Zudem behauptete er, "99 Prozent der Fans" stünden "geschlossen" hinter Bierofka.