Spanien und Italien glückte der entscheidende Schlag, Frankreich dagegen droht der Knockout. Während das Feld der Fußball-EM 2012 langsam Formen annimmt, muss die Grande Nation als einziges Top-Team mächtig zittern. England und die Niederlande haben ihr Ticket zur Endrunde in Polen und der Ukraine dagegen praktisch in der Tasche.
Die Franzosen um Bayern-Star Franck Ribery müssen ihre Nerven dagegen noch unnötigerweise strapazieren. Les Bleus kamen in Rumänien trotz spielerischer Überlegenheit nicht über ein 0:0 hinaus.
Nach dem peinlichen Vorrunden-Aus bei der WM 2010 droht jetzt der nächste Tiefschlag - in der Gruppe D läuft alles auf ein Endspiel am letzten Spieltag gegen Bosnien-Herzegowina hinaus.
Pazzini erzielt Siegtreffer
Italien hingegen jubelt. Gegen biedere Slowenen reichte den Azzurri ein Treffer zum 1:0 fünf Minuten vor dem Spielende zur EM-Quali. Mit nur einem Gegentor in acht Spielen schwingt sich der Weltmeister von 2006 plötzlich wieder zu alter Stärke empor.
"Jetzt können wir uns gut auf die EM vorbereiten. Wir wollen eine Hauptrolle spielen", sagte Torschütze Giampaolo Pazzini. Ein dickes Lob bekam Trainer Cesare Prandelli.
"Vor einem Jahr steckten die Azzurri noch im Chaos, jetzt kann Italien zwei Partien vor Schluss nicht mehr von der Spitze verdrängt werden", schrieb die "Gazzetta dello Sport".
Lockerer Sieg für Spanien
Von Chaos weit entfernt ist auch die spanische Furia Roja. Der 6:0-Erfolg gegen Liechtenstein bedeutete den sechsten Sieg im sechsten Quali-Spiel.
Damit ist der Welt- und Europameister nach Deutschland, Italien und den beiden Gastgebern das fünfte Team, das einen EM-Startplatz sicher hat.
Die spanische Presse feierte vor allem den Doppel-Torschützen Alvaro Negredo vom FC Sevilla, der Fernando Torres im Sturm glänzend vertreten hatte.
Constantini als lame duck
So gar nicht nach feiern zumute ist Österreichs Trainer Dietmar Constantini. Nach der 2:6-Blamage gegen Deutschland verspielte seine Mannschaft durch das 0:0 im Wiener Ernst-Happel-Stadion gegen die Türkei auch die letzte Chance auf eine EM-Teilnahme.
Am Mittwoch zog der österreichische Verband die Konsequenz aus dem desaströsen Abschneiden: Constantini wurde zum Nationaltrainer auf Abruf degradiert und wird sich nach Ende der EM-Quali einen neuen Job suchen müssen. Wer sein Nachfolger wird, ist noch nicht bekannt.
Matthäus verliert Duell mit Hitzfeld
Seinem deutschen Trainer-Kollegen Lothar Mathäus könnte bald ähnliches widerfahren. Der Nationaltrainer Bulgariens verlor das deutsche Trainerduell mit dem Schweizer Nati-Coach Ottmar Hitzfeld in Basel trotz früher Führung mit 1:3. Mann des Abends: Mittelfeldspieler Xherdan Shaqiri, der das Spiel mit seinen drei Toren im Alleingang drehte.
Nachdem Bulgarien bereits vorher alle Chancen auf eine EM-Teilnahme verspielt hatte, klammert sich die Schweiz an den letzten Strohhalm.
Angesichts von drei Punkten Rückstand auf Platz zwei müssen allerdings Siege in Wales und gegen den direkten Konkurrenten Montenegro her.
Holland ist durch, England fast
Unangefochten an Platz eins der Gruppe G thront England. Nach dem verdienten 1:0 gegen Wales können Trainer Fabio Capello und seine Spieler die Tickets für Polen und die Ukraine praktisch buchen.
Sechs Punkte Vorsprung und das bessere Torverhältnis gegenüber Montenegro sollten für die Quali reichen. Vize-Weltmeister Holland ist hingegen bereits qualifiziert.
Die niederländische Elftal mit Trainer Bert van Marwijk kann nach dem 2:0 gegen Finnand nicht mehr als bester Gruppenzweiter abgelöst werden - sofern sie Platz eins noch verlieren würde, was äußert unwahrscheinlich ist.
Der Spielplan der EM-Quali in der Übersicht