8. Griechenland (9.)
Die letzten vier Ergebnisse: 1:1 Belgien (H), 1:3 Rumänien (H), 1:1 Russland (H), 2:1 Georgien (H)
Die Nachricht überraschte niemanden, dennoch bleibt sie ein wegweisender Erfolg: Trainer Santos bekannte sich zum griechischen Verband, verlängerte seinen Vertrag über die EM hinaus bis 2014 und übermittelte damit allen europäischen Topklubs prophylaktisch eine Absage.
Mit Wohlwollen nahm Santos auch zur Kenntnis, dass Olympiakos Piräus bereits Anfang April und damit drei Spieltage vor Saisonschluss den 39. Meistertitel feiern konnte. Mit Holebas, Maniatis, Papadopoulos, Torosidis und Jungstar Fetfatzidis sind gleich fünf Piräus-Spieler für den erweiterten Stamm vorgesehen, die ausgeruht in die Vorbereitung einsteigen. Erholte Spieler, Ruhe und Kontinuität im Umfeld: Die Vorzeichen für Griechenland könnten derzeit kaum besser sein.
Das sagen die Fans: Es klingt wie eine Platitüde, aber dass sich Griechenland tatsächlich weniger durch individueller Klasse denn mehr vom Kollektiv definiert wird, kommt auch bei den griechischen Fans an. 97 Prozent glauben an den Teamgeist in der Nationalmannschaft. Ein erstaunlicher Wert.
7. Dänemark (6.)
Die letzten vier Ergebnisse: 0:2 Russland (H), 2:1 Finnland (H), 2:0 Schweden (H), 2:1 Portugal (H)
Ein durchwachsener Monat für die Dänen: Ajax-Linksverteidiger Boilesen erlitt die dritte Achillessehnenverletzung in sieben Monaten und fällt für die EM aus. Innenverteidiger Kjaer ist der strauchelnden Roma keine Hilfe und ging beispielsweise beim 0:4 bei Juventus mit unter. Und im Angriff herrscht Dürre: Nimmt man Eriksen und Bendter heraus, blieben alle (!) Offensivspieler, die im erweiterten Kader stehen, im gesamten April ohne ein Tor.
Zumindest gehen die Stützen weiter mit Konstanz voran: Eriksen, Agger, Bendtner und Kvist sind bei ihren Klubs und für Dänemark unverzichtbar.
Das sagen die Fans: Der schwache April hat Folgen: Die Dänen sind von allen europäischen Fans am wenigsten optimistisch (43 Prozent), außerdem beschreiben 76 Prozent der Fans ihre Nationalelf als unbeständig.
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6. Schweden (7.)
Die letzten vier Ergebnisse: 3:1 Kroatien (A), 2:0 Bahrein (A), 0:1 England (A), 0:2 Dänemark (A)
Nach wie vor ist Schweden das Land der Mittelstürmer. Nur: In den Endzügen der Saison verloren die Nationalspieler merklich an Form, sei es bei den jungen Guidetti und Toivonen oder bei Elmander. Von all dem unbeeindruckt trifft Ibrahimovic aber nach Belieben und führt die Torjägerliste Italiens an (26 Tore in 29 Spielen).
Weitere erfreuliche Nachricht für Nationaltrainer Hamren: Aus dem Nichts bietet sich ihm eine neue Alternative für die spärlich besetzte Linksverteidiger-Position. Der 20-jährige Alex Kacaniklic machte bei der Ausleihe zum Zweitligisten Watford derart Eindruck, dass er von Fulham Ende März zurückberufen und sofort in der Premier League eingesetzt wurde. Hamren, so heißt es, sei von dessen Leistungen begeistert und erwägt, ihn zur EM mitzunehmen - nach bislang drei Erstliga-Einsätzen.
Das sagen die Fans: Untersuchungen des Sharp-Fanlabs ergaben, dass sich 45 Prozent der schwedischen Fans am meisten vor Deutschland fürchten. Selbst Spanien wird schwächer eingestuft als das DFB-Team.
5. Italien (5.)
Die letzten vier Ergebnisse: 0:1 USA (H), 0:1 Uruguay (H), 2:0 Polen (A), 3:0 Nordirland (H)
Die Stürmer-Problematik bleibt das große Thema - dank Cassano gab es jedoch eine positive Wendung. Der Milan-Star spielte gegen Bologna nach Einwechslung stark auf, wirkt fitter als erwartet. Gegen Siena stand er erstmals in der Startelf und war für 1 Tor und 2 Assists verantwortlich. Das EM-Ticket, das schon verloren schien, ist ihm fast gewiss. Nationaltrainer Prandelli sagt: "Ich brauche Cassano!"
Sicher dabei ist auch Balotelli, dem trotz der Eskapaden eine wichtige Rolle zukommt. "Ich fand es beeindruckend, dass er sich zuletzt entschuldigt hat. Ich habe mit ihm meinen Frieden gemacht", sagt Prandelli, der jedoch weitere Grundsatzentscheidungen zu fällen hat. Was wird mit den Veteranen Di Natale, Del Piero und Totti? Prandelli: "Wenn ich in einer Notsituation bin, greife ich auf die Alten zurück, aber ich habe eine Philosophie, wie ich die Mannschaft verjüngern will. Mir ist es lieber, wenn sich die ganz Jungen Hoffnungen auf die EM machen."
Das sagen die Fans: So viel Einsicht war nicht unbedingt zu erwarten: 27 Prozent der italienischen Fans wissen durchaus, dass die Mannschaft zum Schauspielen neigt, und beschreiben die Nationalspieler als "Showboaters", als Selbstdarsteller.
Die Kellerkinder: Platz 16 bis Platz 13
Das untere Mittelfeld: Platz 12 bis Platz 9