EM

Aufstellung: Mit Kroos, Podolski und Gomez

Von SPOX
Stehen in der Startelf gegen Italien: Mario Gomez (l.) und Toni Kroos (r.)
© Getty

Im Halbfinale wartet mit Gegner Italien eine hohe Hürde für das DFB-Team. Noch nie konnte Deutschland in einem Pflichtspiel gegen die Squadra Azzurra gewinnen. In Warschau (20.15 Uhr im LIVE-TICKER) soll es nun soweit sein. Bastian Schweinsteiger meldete sich für den Klassiker rechtzeitig fit. Joachim Löw macht nach der Maulwurfaffäre vor dem Viertelfinale diesmal ein großes Geheimnis um die Aufstellung. Bei den Italienern dreht sich fast alles um Mario Balotelli.

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Der Gegner: Italien geht das Halbfinale in folgender Besetzung an: Buffon - Balzaretti, Barzagli, Bonucci, Chiellini - Pirlo, de Rossi - Marchisio, Montolivo - Balotelli, Cassano.

Endlich: Die Aufstellung ist da! Deutschland geht die Partie wie folgt an: Neuer - Boateng, Hummels, Badstuber, Lahm - Schweinsteiger, Khedira - Kroos, Özil, Podolski - Gomez.

Spionageabwehr à la Jogi Löw: Schon vor 14 Uhr irrlichterte die Nachricht von Jogi Löws Aufstellung gegen Griechenland am vergangenen Freitag durchs Netz. Auch wenn bis jetzt kein Maulwurf oder Spion im deutschen Lager ausfindig gemacht wurde, hat der Bundestrainer daraus seine Lehren gezogen. Selbst die Spieler sollen von der heutigen Startelfzusammensetzung erst um 17.30 Uhr erfahren, schreibt die "Bild"-Zeitung, also viel länger als sonst auf die Folter gespannt werden.

Schweinsteiger soll spielen: Am Dienstag überschlug sich Joachim Löw beinahe mit Lobpreisungen auf Bastian Schweinsteiger. "Wir brauchen ihn auf dem Platz, er ist unser emotionaler Leader. Er ist mit seiner Ruhe am Ball, seiner Physis und seiner Präsenz auf dem Platz sehr wichtig für uns." Fast alles deutet daraufhin, dass der zuletzt leicht angeschlagene Schweinsteiger gegen die Azzurri auflaufen wird.

Großes Vorbild: Philipp Lahm hat in einem Interview mit der "SZ" Dirk Nowitzki als Vorbild genannt. "Ich finde, ein gutes Beispiel ist Dirk Nowitzki. Der ist ein Jahrzehnt immer wieder angelaufen, hat es immer wieder versucht, und dann hat er Dallas in einem Alter zum Titel geführt, in dem man es ihm gar nicht mehr zugetraut hätte", sagte Lahm angesprochen auf die deutschen Titelaussichten bei der EM.

Jerome über Mario: Bei ManCity haben sie eine Saison zusammengespielt, heute sind die Gegner: Jerome Boateng und Mario Balotelli. Den Italiener hat Boateng als "guten Menschen" kennengelernt, er sagt aber auch: "Genie und Wahnsinn liegen bei ihm schon sehr nahe beieinander. Er ist wirklich ein verrückter Typ. Mario hat vor nichts und niemandem Angst. Nicht vor den Medien, nicht vor seinem Trainer und schon gar nicht vor Druck- oder Stresssituationen."

Nochmal das Trauma: Dortmund. 4. Juli 2006. 119. Minute. Kurz abgewehrte Ecke. Lücke zwischen Schweinsteiger und Metzelder. Pirlo. Zuspiel. Grosso. Schlenzer mit links. Langes Eck. Lehmann fliegt. Grande Grosso. Italien im Finale. Deutschland raus. Ballack weint. Schnix weint. Deutschland weint. Zeit zu vergessen.

Schlauer Vorschlag aus der Politik: Wie man sich während der EM ins Gespräch bringt, zeigt jetzt NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider von der SPD. Der ruft die Betriebe dazu auf, ihre Beschäftigten das Halbfinale schauen zu lassen. "Das kann man mit gutem Willen hinkriegen, ohne dass Nordrhein-Westfalens Volkswirtschaft zusammenbricht", sagte Schneider. Beschäftigte könnten die Partie zum Beispiel während der Arbeit verfolgen oder bei spannenden Situationen Kurzpausen einlegen, meinte Schneider.

Der Schweiger spricht: Andrea Pirlos Pass auf Fabio Grosso war der Anfang vom Ende aller deutschen WM-Träume 2006. Pirlo ist auf dem Platz auch heute noch der Anführer der Squadra Azzurra, abseits des Rasens aber der stillste Fußballer, den man sich vorstellen kann. Umso mehr überrascht seine Sicht der Dinge kurz vor dem Spiel: "Die Deutschen haben Angst vor uns", sagt Pirlo. "Sie wollen unbedingt ein zweites 2006 verhindern." Zumindest mit Letzterem dürfte er absolut Recht haben.

Der deutsche Fahrplan: Am Mittwoch ging es um 10.30 Uhr ging es zum Flughafen Danzig. Ins Hotel Dwor Oliwski kehrt die deutsche Mannschaft nicht mehr zurück - egal, ob es mit dem Finaleinzug klappt oder nicht. Um 12 Uhr hob die Maschine der Lufthansa LH 342 ab, landete 45 Minuten später in Warschau. Im Mercure Grand stiegen Jogis Jungs ab, absolvierten um 17.45 Uhr im Stadion das Abschlusstraining. Danach schauten sich die Spieler das erste Halbfinale an. Heute ging es nach dem Frühstück um 11.30 Uhr zum Anschwitzen, ab 13 Uhr zum Mittagessen. Danach ist Mannschaftsbesprechung, später gibt's Kaffee. Zwischen 16.30 Uhr und 18.30 Uhr kann sich jeder Spieler dann für sich aufs Spiel vorbereiten. Um 18.45 Uhr ist dann Abfahrt ins Stadion, Ankunft gegen 19.15 Uhr. Sollte Deutschland ins Finale kommen, fliegt die Mannschaft gleich am Freitagmittag nach Kiew. Bei einem Ausscheiden steht der Flieger nach Frankfurt bereit.

Und nochmal Balotelli: Die "Gazzetta dello Sport" hat sich für den albernen King-Kong-Vergleich entschuldigt. Vor dem Viertelfinale gegen England zeigte eine Karikatur Balotelli als King Kong auf dem Londoner Big Ben sitzend. "Wir können ehrlich zugeben, dass es nicht einer der besten Einfälle unserer großartigen Karikaturisten gewesen ist", schrieb die "Gazzetta" am Mittwoch. "Wenn sich jemand dadurch beleidigt fühlt, entschuldigen wir uns. Diese Zeitung hat immer gegen Rassismus in den Stadien und Affenlaute gegen Balotelli gekämpft."

Wieder ein Heimspiel: Nicht nur laut offiziellem Spielkalender ist Deutschland gegen Italien die Heimmannschaft - auch auf den Rängen dürfte sich die zahlenmäßige Überlegenheit zu einem echten Heimspiel auswirken. Rund 25.000 deutsche Fans werden in Warschau erwartet, 7000 bis 8000 Italiener werden da deutlich in der Unterzahl sein.

Die voraussichtlichen Aufstellungen

Deutschland: Neuer - Boateng, Hummels, Badstuber, Lahm - Schweinsteiger, Khedira - Müller (Reus), Özil, Podolski - Klose (Gomez)

Italien: Buffon - Abate, Chiellini, Bonucci, Balzaretti - De Rossi, Pirlo, Marchisio, Montolivo - Cassano, Balotelli

Schiedsrichter: Stephane Lannoy

Deutschland: Bilanz gegen Italien