EM

Russland weist Favoritenrolle von sich

SID
Dick Advocaat geht in sein erstes Turnier als russischer Nationaltrainer
© Getty

Das große Warten auf die Standortbestimmung: Während Russland vor dem EM-Auftakt in der Gruppe A am Freitag (20.30 Uhr im LIVE-TICKER) in Breslau die Favoritenrolle weit von sich weist, hofft Tschechien auf einen optimalen Start - und eine mögliche Überraschung.

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"Ein guter Start ist immer wichtig. Mit Russland haben wir vielleicht direkt den stärksten Gruppengegner", sagte Tschechiens Nationaltrainer Michal Bilek. Zwar habe man großen Respekt vor dem ersten Gegner, doch der Cach glaubt an seine Mannschaft: "Wir können das Spiel gewinnen."

Der Respekt kommt nicht von ungefähr. Den erspielten sich die Russen vor allem durch ein 3:0 im letzten Testspiel gegen EM-Teilnehmer Italien. Doch Russlands Coach Dick Advocaat will von einer Favoritenrolle nichts hören. "Das war nur ein Testspiel. Spanien, die Niederlande und Deutschland sind die Favoriten, wir sind nur Außenseiter", sagte er.

Advocaat: Tschechien im Umbruch

Advocaat sieht den kommenden Gegner in einer Phase des Umbruchs. "2004 war Tschechien ein exzellentes Team mit Koller, Nedved, Baros und Rosicky. Das Team musste Spieler ersetzen und Newcomer einbauen. Dies tun sie gerade", sagte er.

Doch neben dem früheren Welttorhüter Petr Cech sind auch Milan Baros und Tomas Rosicky heute noch dabei und die Leistungsträger einer Mannschaft, die noch nicht weiß, wo sie genau steht. Bilek ist zumindest froh, dass er seinen Kapitän und Spielgestalter Rosicky nach einer Wadenverletzung seit Montag wieder an Bord hat.

Denn hinter Baros steht wegen einer Muskelverletzung noch ein großes Fragezeichen. "Tomas ist einer unserer wichtigsten Spieler und mit ihm im Kader sind wir natürlich deutlich besser", sagte Bilek. Der Mittelfeldspieler des FC Arsenal selbst sieht den kommenden Gegner leicht im Vorteil. "Sie haben ein sehr erfahrenes Team und spielen einen guten Fußball, wir haben also das schwierigste Spiel der Gruppe als erstes", sagte der 31-Jährige.

Akinfejew oder Malafejew?

Ähnlich äußert sich auch Advocaat. "Wir haben kein Team mit großen Spielern wie die Niederlande, wir haben ein Team. Ein Team mit einigen guten Individualisten", sagte der Niederländer. Es gehe jetzt nur noch um Resultate, sagte Advocaat und fügte hinzu: "Deshalb werden wir unsere offensive und attraktive Spielweise aber nicht ändern."

Advocaat kann zwar aus dem Vollen schöpfen, doch ob der Niederländer in der in den letzten Wochen heiß diskutierten Torhüterfrage bereits eine Antwort gefunden hat, wollte er auf der abschließenden Pressekonferenz am Donnerstag nicht beantworten. "Es spielt keine Rolle, wer spielt. Wichtig ist, dass alle fit sind", sagte Advocaat.

Im Tor der Russen streiten sich Igor Akinfejew und Wjatscheslaw Malafejew um den Platz zwischen den Pfosten. Akinfejew war zuletzt leicht angeschlagen, nahm aber am Abschlusstraining teil. "Danach werden wir eine Entscheidung treffen, wer spielt. Am Freitag teilen wir es dann den Spielern mit", sagte Advocaat. Kleiner Hinweis: Nach eigenen Angaben ist der 64-Jährige "ein großer Fan" von Akinfejew.

Kerschakow wohl einziger Stürmer

Eine zweite offene Frage hat Dick Advocaat im Angriff zu beantworten. Auf der zentralen Sturmposition scheinen die Würfel für Alexander Kerschakow gefallen zu sein.

Der Mittelstürmer aus St. Petersburg überzeugte in den Vorbereitungsspielen und konnte gegen Uruguay (1:1) und Italien (3:0) jeweils einen Treffer beisteuern.

Sehr zum Leidwesen des vom VfB Stuttgart an den FC Fulham ausgeliehenen Pawel Pogrebnjak, dem mit Roman Pawljutschenko der Platz auf der Bank wohl nicht erspart bleiben wird.

Die EM-Gruppe A im Überblick

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