Land: Irland
Einwohner: 4,58 Millionen
Aktive Spieler: ca. 250.000
EM-Teilnahmen: 1
Größter EM-Erfolg: 1:0-Sieg gegen England bei der EM 1988
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Der Star: Shay Given. Seit der WM 2002, dem letzten großen Turnier der Iren, ist der 36-Jährige die Nummer eins der Boys in Green. Mit 120 Länderspielen ist Given Irlands Rekordnationalspieler. 432 Mal stand Given in der englischen Premier League zwischen den Pfosten. Über ein Jahrzehnt lang war er Stammkeeper von Newcastle United und kam im Sommer 2011 von Manchester City zu Aston Villa. Die "Irish Times" zählte ihn zu den 100 wichtigsten noch lebenden Iren. "Es gibt sicher bessere Torhüter auf der Welt als Shay, aber was seinen Einsatz für sein Land angeht, kann ihm kaum einer das Wasser reichen", schrieb die Zeitung.
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Der Trainer: Giovanni Trapattoni. Die Trainerlegende schlechthin. Kein Coach der 16 EM-Teilnehmer hat auch nur annähernd so viele Titel gewonnen wie der 73-jährige Mister - 22! Und Trapattoni nimmt auch als Trainer der Iren kein Blatt vor den Mund. Weil ihn die irischen Journalisten wiederholt auf die Nicht-Nominierung von Kevin Foley ansprachen, geriet Trap in Rage: "Ich bin professionell und kein Idiot. Ich entscheide, welche Spieler ich brauche. Ihr habt alle leicht reden, Ihr tragt ja auch keine Verantwortung für euer Land." Seit 2008 ist Trapattoni Coach der Iren. Auf dem Weg zur WM 2010 scheiterten die Boys in Green nur aufgrund eines irregulären Tores der Franzosen. Trapattoni hat die Iren international wieder salonfähig gemacht.
Der Kapitän: Robbie Keane . 115 Mal spielte der Stürmer bereits für sein Heimatland und erzielte dabei 53 Tore. Nach vielen erfolgreichen Jahren in England wechselte Keane 2011 zum Beckham-Klub L.A. Galaxy. Mit 17 feierte er sein Debüt im irischen Nationalteam und ist seit 2006 Kapitän. In der EM-Quali für 2012 erzielte er sieben Tore, zwei davon im Playoff beim 4:0 in Estland. Trotz seiner Verdienste für Irland, gibt es nicht wenige Landsleute, die sich eine Nationalmannschaft ohne Robbie Keane wünschen. "Diese Leute haben keine Ahnung. Ok, er spielt da drüben in den USA und feiert seine Tore wie ein Vierjähriger. Aber jemand, der sagt, dass Irland ohne Keane besser spielt, sagt auch, dass die Erde eine Scheibe ist. Robbie gibt immer alles für uns", schrieb die "Irish Times".
Der Spieler im Fokus: Richard Dunne. In der Heimat wird der Verteidiger nur "Held von Moskau" genannt. Im drittletzten Qualifikationsspiel im September 2011 durften die Iren in Russland nicht verlieren, um aus eigener Kraft Platz zwei in ihrer Gruppe zu schaffen. Dass Irland mit einem 0:0 davon kam, lag in erster Linie an Dunne. Er war der Turm in der Schlacht gegen 90 Minuten lang stürmende Russen. Im Februar brach er sich das rechte Schlüsselbein und seine EM-Teilnahme war stark gefährdet. Dunne flog in die USA und ließ sich von den Ärzten des NFL-Klubs Cleveland Browns behandeln. Die Browns gehören Randy Lerner, der auch Besitzer von Dunnes Verein Aston Villa ist. Ende April feierte er sein Comeback in der Premier League. Irlands Trainer Giovanni Trapattoni setzt voll auf seinen Abwehrchef. Irische Medien bezweifeln aber, ob Dunne bis zum Turnierstart 100prozentig fit wird. Fest steht: Irland ist auf einen gesunden Dunne angewiesen.
Die Wunschelf (4-4-2): Given - O'Shea, St Ledger, Dunne, Ward (Kelly) - Duff, Andrews, Whelan, McGeady - Keane, Doyle
Die Prognose: Mit einem Durchschnittsalter von 28,35 Jahren hat Irland den ältesten Kader der EM. Turniererfahrung haben die Boys in Green aber kaum. Die einzige EM-Teilnahme liegt 24 Jahre zurück, die letzte WM-Teilnahme zehn Jahre. Wenn die Iren aber mitmachen dürfen, sorgen sie für Furore. Im allerersten EM-Spiel überhaupt wurde der große Nachbar England 1:0 besiegt. Nur ein krummes Tor des Niederländers Wim Kift verhinderte 1988 einen Halbfinaleinzug der Iren. Bei der WM 2002 erreichte Irland immerhin das Achtelfinale, 1990 sogar das Viertelfinale. Mit Spanien und Italien hat die Trapattoni-Elf zwei dicke Brocken in der Gruppe. Aber wenn das erste Spiel gegen Kroatien gewonnen wird, kann die Mannschaft erneut die K.o.-Phase erreichen. Die Kick'n Rush-Zeiten sind lange vorbei; Irland spielt einen gepflegten Fußball. Das Prunkstück bleibt zwar die Defensive, doch Spieler wie Aiden McGeady, Keane oder Damian Duff heben das spielerische Niveau. Und was die Leidenschaft angeht, haben die stolzen Iren vielen anderen Teams einiges voraus.
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