"Die haben endlich das ewige Hinterherlaufen abgeschafft und den Raum entdeckt", sagte der 63-Jährige im SID-Interview und lobte das deutsche Spielsystem.
Klinsmann hatte nach dem EM-Vorrunden-Aus 2004 die Nachfolge des zurückgetretenen Teamchefs Rudi Völler angetreten und war Coach beim Sommermärchen 2006. Sein Nachfolger wurde sein Assistent Löw, der die DFB-Auswahl zum WM-Triumph 2014 in Brasilien geführt hat.
Für Rohr war entscheidend, dass der DFB nach der EM-Enttäuschung 2000 in Belgien und den Niederlanden entsprechende langfristige Reformen in der Nachwuchsförderung einleitete. "Gerhard Mayer-Vorfelder hat ein Nachwuchsförder-Programm mit der Einführung von Internaten und Leistungszentren entwickelt. Heute sind die Strukturen in Frankreich veraltet. Auf den Punkt gebracht: Frankreich-Liebhaber 'MV' hat 'la France' überholt", betonte der seit vielen Jahren als Profi und Trainer in Frankreich tätige Rohr.
Zu seiner Zukunft sagte der zuletzt als Nationaltrainer von Burkina Faso (2015) tätige Fußballlehrer: "EM schauen und dann Angebote studieren. Es gibt schon ein konkretes und zwei, drei vage. Aber alle wieder auf einem anderen Kontinent."
Für den gebürtigen Mannheimer ist im Übrigen Frankreich am Donnerstag Favorit im EM-Halbfinale in Marseille gegen Weltmeister Deutschland. Rohr: "Ganz einfach weil Deutschland in Mats Hummels, Mario Gomez und den anderen Verletzten seine zentrale Achse verloren hat. Das ist ein ganz schwerer Verlust. Ich sehe Frankreich vor allem in der Offensive stärker."