Beim EM-Achtelfinale zwischen Deutschland und England (0:2) am Dienstagabend hat sich bei einer niederländischen Fernsehübertragung eine kuriose Hymnen-Panne ereignet.
Der TV-Sender NPO hatte gehörlosen und gehörschädigten Zuschauern auf der Teletext-Seite 888 die Texte der Nationalhymnen zur Verfügung gestellt. Dumm nur: Bei der deutschen Hymne blendete der Sender irrtümlicherweise die erste Strophe ein. Anstatt "Einigkeit und Recht und Freiheit" hieß es "Deutschland, Deutschland über alles."
Der TV-Sender entschuldigte sich umgehend für den Hymnen-Fauxpas via Twitter: "Bei der Live-Untertitelung der deutschen Nationalhymne beim EM-Spiel England-Deutschland wurde aus Versehen der falsche Vers angezeigt. Dies ist ein Fehler von einem unserer Untertiteler. Wir entschuldigen uns bei den Zuschauern, die dadurch gestört wurden."
Weil zur Zeit des Nationalsozialismus (1933 bis 1945) nur die erste Strophe des "Liedes der Deutschen" gesungen wurde und diese daher quasi stellvertretend für das dunkelste Kapitel in der deutschen Geschichte steht, wird seit 1952 infolge eines offiziellen Briefwechsels zwischen Bundespräsident Theodor Heuss (FDP) und Bundeskanzler Konrad Adenauer zu offiziellen Anlässen lediglich die dritte Strophe gesungen. Diese wurde 1991 offiziell zur Nationalhymne Deutschlands erklärt.