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EM 2021 - Stimmen zu Deutschland gegen Frankreich: "Ich bin angepisst"

Von Ulli Ludwig
Deutschland traf in seinem EM-Auftaktspiel auf Frankreich.
© getty

Deutschland hat sein Auftaktspiel bei der EM 2021 mit 0:1 (0:1) gegen Frankreich verloren. Hier gibt es die Stimmen zum Spiel in der Münchner Allianz Arena vom ZDF und von MagentaTV.

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Toni Kroos (Deutschland): "Wir haben in meinen Augen ein gutes Spiel gemacht, wir hatten gute Chancen, nicht weniger als die Franzosen. Ein unglückliches Tor hat das Spiel entschieden. Wir haben vieles sehr gut kontrolliert, ich habe sehr wenige französische Konter gesehen. Was uns gefehlt hat, war ein Tor."

... über die französischen Abseitstore: "Wenn's Abseits ist, ist Abseits. Gehört dazu, ne."

... über die kommenden Spiele: "Wenn du das erste Spiel verlierst und hast nur drei Gruppenspiele, ist der Druck groß."

Joachim Löw (Trainer Deutschland): "Es war natürlich unglücklich, dass wir in Rückstand geraten sind durch so ein Eigentor. Allerdings muss man sagen, dass wir uns davon nicht so sehr beeindrucken lassen haben. Wir haben wirklich auch versucht, weiter nach vorne zu spielen. Kämpferisch war die Mannschaft großartig: Viele Zweikämpfe gewonnen, viele Angriffe inszeniert. Am Ende hat vielleicht gefehlt, im letzten Drittel durchzukommen. In der Offensive müssen wir uns auf jeden Fall noch verbessern. Ansonsten kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen."

... über Angst vor den Kontern der Franzosen: "Angst sicherlich nicht. Die Franzosen sind ja auch die Weltmeister im Verteidigen, haben im Mittelfeld drei Spieler, die defensiv extrem stark sind. Außerdem natürlich auch die beiden Innenverteidiger, die in der Lage sind, Zweikämpfe zu gewinnen. Auf der anderen Seite war klar: Wenn wir hinten auflösen und zu viel Risiko eingehen, ist Frankreich individuell natürlich brandgefährlich und sauschnell. Wir sind sicherlich in den einen oder anderen Konter gelaufen, das kann man nicht verneinen. Aber insgesamt, ob Rüdiger, Ginter oder Hummels, haben wir das gut gemacht und sie in Schach gehalten."

... über das Spiel über die Außen: "Über die Außenbahnen war es gut. Das war ja auch unser Plan, weil wir wussten, über die Mitte mit Spielern wie Pogba, Kante, Rabiot haben sie Leute, die in die Zweikämpfe wollen und wenn sie dort Bälle gewinnen, sind sie im Konterspiel noch gefährlicher. Also mussten wir über die Außen gehen. Kimmich und Gosens haben viel versucht über die Außen, haben viel Druck gemacht und mit einigen guten Flanken operiert. Vorne hat dann irgendwo die letzte Konzentration gefehlt, ein Tor zu machen."

... über Leon Goretzka: "Er hat gesagt, dass er das Gefühl habe, dass er noch zwei, drei Trainings braucht, um völlig frei zu sein und der Mannschaft zu helfen. Er wird eine gute Option sein im Laufe des Spieles (gegen Portugal)."

Ilkay Gündogan (Deutschland): "Nach vorne war es zu wenig. Ich hoffe, dass wir [gegen Portugal] mehr nach vorne spielen und mehr Chancen kreieren. Weil wir es können und eine Mannschaft sind, die offensiv denkt. Ich weiß nicht, was im Kopf des Trainers vorgehen wird. Ob sich an der Formation etwas ändern wird. Wir haben zwei Systeme, die wir gut spielen können."

Didier Deschamps (Trainer Frankreich): "Ein großes Spiel gegen eine starke deutsche Mannschaft. Ich wusste, dass meine Spieler bereit sein würden. In der ersten Halbzeit hätten wir vielleicht noch etwas mehr rausholen können. Aber wir haben auch nicht so viel gelitten in der zweiten Halbzeit. Es war das erste Match und hätte auch ein Halbfinale oder Finale sein können. Wir waren zur Stelle und dieser Sieg tut gut."

Joshua Kimmich (Deutschland): "Wir haben es nicht geschafft, uns Torchancen herauszuarbeiten. Ich bin aber davon überzeugt, dass Frankreich heute absolut schlagbar war. Sie waren so, wie wir sie erwartet haben, dass sie sich mehr aufs Verteidigen und Kontern konzentriert haben. Das 1:0 hat denen dann brutal in die Karten gespielt. Wir haben es irgendwie verpasst, komplett ins Risiko zu gehen und auf das 1:1 zu drücken. Ich weiß nicht, ob die auch ein bisschen müde und kaputt waren - da hätten wir uns mehr Chancen erarbeiten müssen. Unterm Strich war das dann doch zu wenig, weil wir vorne zu harmlos waren. Und war bewusst, dass wir trotz des 1:0 hinten nicht Harakiri spielen wollten - wir wollten hinten unsere Kompaktheit waren."

... das weiterer Turnier: "Wir haben auf jeden Fall das Niveau, um mit den Topteams mitzuhalten. Frankreich ist ein Mitfavorit. Wir müssen im nächsten Spiel zeigen, dass wir auch ein Favorit sind."

Robin Gosens (Deutschland): "Am Ende des Tages stehen wir hier mit null Punkten. Deswegen bin ich etwas angepisst, das ist klar. Wir haben viel für das Spiel getan, den Franzosen die Stirn geboten und teilweise sogar mehr vom Spiel gehabt, uns aber nicht belohnt. Dementsprechend kotzt mich das ein bisschen an. Wir haben viel von dem umgesetzt, was wir uns im Vorfeld umgesetzt haben. Wir wussten, dass Frankreich eine riesige Qualität hat. Wir wollten kompakt verteidigen, das haben wir geschafft. Wir waren unglaublich griffig in den Zweikämpfen. Wir haben uns nach vorne zwei, drei gute Möglichkeiten herausgespielt, die wir leider nicht gemacht haben. Das ist sau ärgerlich."

Paul Pogba (Frankreich): "Der Sieg war wichtig und er tut uns gut. Immerhin war das Deutschland, da muss ich nicht viel zu sagen: ein starkes Team, das uns jede Menge Probleme bereitet hat. Aber wir haben stark dagegen gehalten."

Jens Grittner (Sprecher des DFB) zur Greenpeace-Aktion: "Wir verurteilen die Aktion, derjenige hat nicht nur sich und andere gefährdet und verletzt. Das ist aus unserer Sicht nicht hinnehmbar, der Vorgang wird von den Behörden und der UEFA geprüft. Das hätte weitaus schlimmer ausgehen können."