Die Niederlande spielen am Sonntag im EM-Achtelfinale gegen Tschechien in Budapest, wo während der Gruppenphase ungarische Fans durch rassistische Verhaltensweisen aufgefallen waren. Wie Wijnaldum berichtete, habe er selbst derartige Beleidigungen bislang noch nicht am eigenen Leib erfahren, aber auch ihn beschäftige das Thema vor der Reise nach Ungarn.
"Ehrlich gesagt habe ich viel überlegt und ich habe mir gesagt: Gini, du wirst nächsten Sonntag in Ungarn spielen. Was wirst du tun, wenn es tatsächlich passiert?", sagte der Mittelfeldspieler, der zur neuen Saison vom FC Liverpool zu Paris St. Germain wechselt.
Früher habe er gedacht, so Wijnaldum, dass er sofort vom Feld gehen würde. "Das würde ich vielleicht auch am kommenden Sonntag. Ich würde vielleicht runtergehen, aber ich habe begonnen, anders darüber zu denken."
Wijnaldum: "Entscheidung sollte nicht den Spielern überlassen"
Letztendlich würde Wijnaldum in einem solchen Fall mit seiner Mannschaft und dem Schiedsrichter darüber sprechen, sagte er. Letztendlich sieht er jedoch die UEFA in der Pflicht.
"Die Entscheidung sollte nicht den Spielern überlassen werden. Denn das sieht man oft. Die Spieler werden sogar bestraft dafür, dass sie sich selbst schützen."
Wijnaldum wird in Budapest am Sonntag zudem eine "spezielle OneLove-Kapitänsbinde" tragen. Das hatte der niederländische Fußballverband KNVB am Mittwoch mitgeteilt und betont, "für Zusammenhalt und damit gegen Ausgrenzung und Diskriminierung" zu sein. In den vergangenen Monaten hatte Oranje das OneLove-Logo bereits mehrmals auf ihren Aufwärmshirts oder Trikots platziert.