Unbekannte haben nach dem verlorenen EM-Finale der englischen Nationalmannschaft gegen Italien ein Wandgemälde von Marcus Rashford in Withington, Manchester beschmiert. Der Manchester-United-Star wurde außerdem von einer konservativen Politikerin verspottet.
Das Gemälde hatte der Street Artist Akse mit Genehmigung der Stadt erstellt, um Rashfords Verdienste im Kampf gegen Kinderarmut und Hunger zu würdigen.
Unter anderem hatte der 23-Jährige Premierminister Boris Johnson davon überzeugt, 120 Millionen Pfund für den Covid Summer Fund bereitzustellen, um Schülern aus armen Verhältnissen auch während der Sommerferien kostenloses Essen zur Verfügung zu stellen. Für sein soziales Engagement erhielt Rashford sogar einen Ordenstitel von der Queen.
Sein politisches Engagement, das auch mit Kritik an den konservativen Tories um Johnson einherging, nahm eine Politikerin nun zum Anlass, den Stürmer von Manchester United nach seinem Fehlschuss zu verspotten. Natalie Elphicke schrieb in einer WhatsApp-Gruppe der Tory-Parlamentsmitglieder, dass sich Rashford besser auf die Perfektionierung seines Spiels konzentriert hätte als darauf, sich als Politiker aufzuspielen. Später entschuldigte sie sich für die Nachricht, die GBNews veröffentlicht hatte.
Rashford-Wandgemälde in Manchester beschmiert
Rashfords Verdienste gerieten auch bei einigen "Fans" der englischen Nationalmannschaft am Sonntagabend in Vergessenheit. Weil Rashford einer der drei englischen Schützen war, die im Elfmeterschießen scheiterten, wurden er, Jadon Sancho und Bukayo Saka im Netz offen rassistisch angefeindet.
Außerdem wurde Rashfords Wandgemälde in der Nacht unter anderem mit den Worten: "F*** you! F*** Sancho! Bastard!", beschmiert. Die Polizei von Manchester hat bereits die Ermittlungen aufgenommen und bittet um Hilfe bei der Überführung der Täter.
"Hassverbrechen sind komplett inakzeptabel und werden in dieser Stadt nicht akzeptiert", wird Chief-Superintendent Paul Chill von der BBC zitiert. Auch bezüglich der Beschimpfungen im Internet gegen Rashford, Sancho und Saka wird polizeilich ermittelt.
Die FA und auch Premierminister Johnson verurteilten die Vorkommnisse aufs Schärfste. "Diese englische Mannschaft verdient es, als Helden gewürdigt und nicht, in den sozialen Medien rassistisch beleidigt zu werden", twitterte Johnson: "Diejenigen, die für diese entsetzlichen Beleidigungen verantwortlich sind, sollten sich schämen."