Platz 4 - Dänemark
- Ranking-Position nach dem Achtelfinale: 4
Nach Wales (2016) steht mit Dänemark der nächste Außenseiter im Halbfinale der Europameisterschaft. Wie in den vorherigen Spielen setzten die Skandinavier im Viertelfinale gegen Tschechien ihre mutige Spielweise fort.
Weiterhin ist Dänemark hinsichtlich der individuellen Klasse deutlich unterlegen. Doch dank der defensiven Stabilität, dem Zusammenhalt im Team und ihrem ansehnlichen Offensivfußball ist "Danish Dynamite" weiterhin für eine Überraschung gut - auch gegen die auf dem Papier überlegenen Engländer.
Pernille Harder, Spielführerin des dänischen Frauen-Nationalteams, schrieb im Guardian, dass die Mannschaft nach den traumatischen Erlebnissen um Christian Eriksen wie beim legendären EM-Triumph von 1992 gar nicht mehr aufzuhalten sei.
Aufgrund der Quarantäne-Vorschriften in England dürfen allerdings keine dänischen Fans einreisen. Nationaltrainer Kasper Hjulmand richtete daher einen Appell an den britischen Premierminister. Boris Johnson müsse "aufwachen und den vielen Tausend dänischen Fans Zugang gewähren". Von den 60.000 Tickets würden wohl über 5.000 nach Dänemark gehen.
Ein Schlüsselduell im Kampf um das Final-Ticket dürfte auf den Außenpositionen liegen. Mit Daniel Wass kehrt der etatmäßige Rechtsverteidiger nach auskurierter Verletzung höchstwahrscheinlich zurück in die Startelf. Er bekommt es potenziell mit Jadon Sancho und Raheem Sterling zu tun. Ein international erfahrener Spieler schadet da sicherlich nicht.
Platz 3 - Spanien
- Ranking-Position nach dem Viertelfinale: 3
Gegen die Schweiz fiel die spanische Nationalmannschaft mal wieder zurück in alte Muster: Anstatt mit Tempo über die Außen zu kommen, schoben sich die Spanier gegen das Schweizerische Bollwerk munter den Ball zu. Ohne lange Zeit Gefahr zu erzeugen, holte "La Furia Roja" die Eidgenossen zurück ins Spiel.
Zudem zeigte sich die Verteidigung teilweise sehr löchrig, was gegen die offensivstarken Italiener fatal wäre. Denn: Die Innenverteidiger Pau Torres und Aymeric Laporte hatten nicht ihre besten Tage. Auch die beiden Außenverteidiger Cesar Azpilicueta und Jordi Alba präsentierten sich zweikampfschwach.
Außerdem wurde deutlich, dass das spanische Spiel weiterhin mit den Toren von Stürmer Alvaro Morata oder dessen Vertreter Gerard Moreno steht und fällt. Während Morata gegen die Schweiz nicht ein einziges Mal aufs Tor schoss, verballerte Moreno unzählige Hochkaräter.
Gegen die kompakt stehenden Italiener benötigen die Spanier eine deutliche Leistungssteigerung, um ins Finale einzuziehen. Mut machte die Einwechslung vom Leipziger Dani Olmo, dem gegen die Schweiz zwar nicht alles gelang, der dafür aber die Defensive immer wieder durcheinanderwirbelte.
Aber reicht das für den Titel? Nationaltrainer Luis Enrique habe zumindest noch keine Mannschaft im Turnier gesehen, die besser als seine eigene sei, betonte er. Auch Italien nicht. "Es wäre lächerlich, wenn man es ins Halbfinale schafft und dann nicht an das Finale glaubt", sagte der frühere Nationalspieler.
Die Begegnung Spanien gegen Italien ist übrigens das meistgespielte Duell zwischen europäischen Nationen in der Geschichte großer Turniere (WM/EM).
Spanien vs. Italien: Die letzten Duelle bei großen Turnieren
Turnier | Spieltag | Datum | Heim | Gast | Ergebnis |
EM 2016 | Achtelfinale | Mo., 27.06.2016 | Italien | Spanien | 2:0 |
Confed Cup | Halbfinale | Do., 27.06.2013 | Spanien | Italien | 7:6 n.E. |
EM 2012 | Finale | So., 01.07.2012 | Spanien | Italien | 4:0 |
EM 2012 | Gruppenphase | So., 10.06.2012 | Spanien | Italien | 1:1 |
EM 2008 | Viertelfinale | So., 22.06.2008 | Spanien | Italien | 4:2 n.E. |