Präsident Sergio Mattarella hat am Montagnachmittag Italiens Helden der EM empfangen. Die frischgebackenen Europameister um Trainer Roberto Mancini erschienen im Quirinalspalast, dem Dienstsitz Mattarellas in Rom. Der 79-Jährige war am Sonntagabend im Londoner Wembley-Stadion selbst Augenzeuge beim Gewinn des zweiten EM-Titels der Squadra Azzurra nach 1968 durch ein 3:2 im Elfmeterschießen gegen England.
Die Spieler um die Abwehrchefs Giorgio Chiellini und Leonardo Bonucci hatten gemeinsam mit Mancini im Garten des Palastes Platz genommen, die Goldmedaillen hingen um ihren Hals. Bei sonnigem Wetter war die Stimmung gelöst, der EM-Pokal stand auf einem Tisch auf dem Podest.
"Kompliment an alle", sagte Mattarella, "der Sieg war verdient, weil er im Stadion des Gegners errungen wurde und vor einer deutlichen Überzahl englischer Fans." Von Mancini und Chiellini bekam er ein blaues Trikot der Nationalmannschaft mit der Nummer 10 und seinem Namen geschenkt.
Anwesend war auch Matteo Berrettini, der ebenfalls am Sonntag als erster Italiener überhaupt das Tennis-Finale in Wimbledon erreicht hatte, dort aber gegen Novak Djokovic (Serbien) verlor.
Als Mattarella pünktlich erschien, führte sein erster Weg zu Roberto Mancini, den Architekten des Erfolges. Anschließend ertönte die Nationalhymne, die Mannschaft stimmte lauthals ein. Dann wurden Bilder eingespielt von der Siegerehrung, vom ausgelassenen Jubel auf dem Rasen und bei den italienischen Fans auf den Tribünen.
Chiellini: "Wir waren gestern wahre Brüder Italiens"
Kapitän Chiellini bedankte sich im Namen der Mannschaft für die Einladung. "Das bedeutet uns viel. Wir haben alle für den anderen gespielt, es war ein Sieg des Kollektivs. Wir waren gestern wahre Brüder Italiens", sagte der 36-Jährige in seiner kurzen Ansprache.
Nach dem Empfang bei Mattarella stand für die Mannschaft noch ein Treffen mit Italiens Ministerpräsident Mario Draghi auf dem Programm. Der Bus mit der Mannschaft musste sich auf dem Weg zum Palazzo Chigi im Schneckentempo seinen Weg bahnen. Tausende Menschen säumten die Straßen.
Draghi wartete am Eingang des Regierungssitzes auf die Azzurri, die wegen des Menschenandrangs mit Verspätung zum Treffen mit dem Premier eintrafen.