Am Freitag in München und am Samstag in Rom sollten sie dagegen zum Einsatz kommen.
"Aufgrund von Bedenken der UEFA im Hinblick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen an den Spielorten in Russland und Aserbaidschan hat der Verband uns darüber in Kenntnis gesetzt, dass eine Bespielung der Werbebanden in Regenbogenfarben in St. Petersburg und Baku nicht möglich sei", teilte Volkswagen am Freitag mit und betonte: "Diese Entwicklung bedauern wir." Man habe erneut ein "deutliches Zeichen pro Vielfalt" setzen wollen.
Der Lesben- und Schwulenverband Deutschlands (LSVD) reagierte empört. "Die Dreistigkeit und Verlogenheit der UEFA ist kaum zu überbieten. Mit diesem Vorgehen verrät sie nicht nur Lesben, Schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen in Aserbaidschan und Russland, sondern in ganz Europa", sagte Alfonso Pantisano, Mitglied im Bundesvorstand.
Während die UEFA den Wunsch des Münchener Stadtrats nach einer Beleuchtung des EM-Stadions abgelehnt habe, "knickt sie bei autokratischen Machthabern ein und verbietet nun auch die Regenbogen-Werbebanner in den Stadien von Baku und St. Petersburg. Ihre EqualGame-Kampagne ist offensichtlich gescheitert. Einmal mehr wird während dieser EM deutlich, dass die Beteuerungen der UEFA, für eine diverse, inklusive und diskriminierungsfreie Gesellschaft zu stehen, so wertlos wie heuchlerisch sind."
In der vergangenen Woche hatte die UEFA der Stadt München untersagt, die Arena beim Spiel zwischen Deutschland und Ungarn in den Regenbogenfarben erleuchten zu lassen.
Sie verwies bei der Absage auf ihre Bestimmungen, wonach sie ein unpolitischer Verband sei. Die Stadt München wollte ein Zeichen setzen, nachdem Ungarn zuvor ein international kritisiertes Gesetz zur Verhinderung von Informationen über Homosexualität verabschiedet hatte.
Im Anschluss an die Entscheidung gegen Münchens Pläne hatte die UEFA einen Austausch der Werbebanden mehrerer EM-Sponsoren genehmigt. Während der Achtelfinalspiele waren auf ihnen die Regenbogenfarben zu sehen. Baku und St. Petersburg waren allerdings in der ersten K.o.-Runde keine Austragungsorte.