"Gibt offenbar jemanden, der die Information durchgibt": Luciano Spalletti vermutet Maulwurf in Italiens Nationalmannschaft

Von Oliver Maywurm
Luciano Spalletti Italy Croatia Euro 2024
© Getty

Italiens Nationaltrainer Luciano Spalletti hat sich nach dem dramatischen 1:1 am letzten EM-Gruppenspieltag gegen Kroatien am Montagabend mit Journalisten angelegt.

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Dabei stellte Spalletti unter anderem die Vermutung an, dass es in seinem Team einen Maulwurf geben könnte. Der Hintergrund: Ein italienischer Reporter wusste seiner Meinung nach von internen Dingen, die er eigentlich nicht wissen sollte. "Es gibt im Team offenbar jemanden, der die Information durchgibt und derjenige schadet dem Team", so Spalletti auf der Pressekonferenz.

Der entsprechende Reporter hatte sich nach angeblichen Gesprächen des Coaches mit seinen Spielern über die Aufstellung im entscheidenden Duell mit den Kroaten erkundigt. Spalletti verteidigte diese Maßnahme mit Nachdruck und durchaus gereizt: "Wie alt sind Sie?", fauchte er den Journalisten an und führte aus: "51? Ich bin 65. Ich bin 14 Jahre älter. Ich suche immer das Gespräch mit meinen Spielern. Ich muss meinen Spielern Gehör schenken. Und was ist daran falsch, wenn die Startaufstellung das Ergebnis von Gesprächen war?"

Zudem echauffierte sich Spalletti darüber, dass er vor dem Spiel gegen Kroatien gefragt worden war, was denn passieren würde, sollte Italien ausscheiden und den Einzug in die K.o.-Phase nicht schaffen.

"Was ist das für eine Frage?", so Spalletti. "Ich werde auch gefragt, ob ich Angst habe. Wenn ich die hätte, würde ich wie Sie ins Stadion gehen und mir die Spiele anschauen. Ich bekäme die Karte auch umsonst."

Italien war gegen die Kroaten in der 55. Minute durch ein Tor von Real-Madrid-Star Luka Modric mit 0:1 in Rückstand geraten. Bei einer Niederlage hätte der Titelverteidiger die Gruppe B auf Platz drei beendet und dann hoffen müssen, es als einer der vier besten Gruppendritten möglicherweise doch noch ins Achtelfinale zu schaffen.

Luciano Spalletti Italy Croatia Euro 2024
© Getty

Dank Mattia Zaccagni können die Italiener aber doch schon sicher für die K.o.-Phase planen. Der in der Schlussphase eingewechselte Mittelfeldspieler von Lazio Rom sorgte in allerletzter Sekunde mit einem schönen Schlenzer für den 1:1-Ausgleich, der Italien doch wieder auf Platz zwei hievte und stattdessen höchstwahrscheinlich das Aus für die Kroaten besiegelte.

Auf wen Italien nun im Achtelfinale trifft, steht auch schon fest.

Das Team von Trainer Spalletti bekommt es mit der Schweiz zu tun, die in Gruppe A hinter Gastgeber Deutschland auf Platz zwei gelandet war. Das Duell steigt am Samstag (18 Uhr) in Berlin.

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