Erneuter Rassismus-Skandal: Bulgarien gegen England zweimal unterbrochen

Von SID/SPOX
Englands Kieran Trippier diskutiert mit dem bulgarischen Manager Krasimir Balakov.
© getty

Beim EM-Qualifikationsspiel zwischen Bulgarien und England ist es erneut zu rassistischen Vorfällen gekommen, weshalb der Schiedsrichter die Partie bereits vor der Halbzeit zweimal unterbrach. Am Ende gewannen die Three Lions klar mit 6:0 (4:0), sind aber wegen des 2:0 (2:0)-Erfolges des Kosovo gegen Montenegro in der Gruppe A noch nicht durch.

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Marcus Rashford (7.) , Ross Barkley (20., 32.), Raheem Sterling (45.+3, 69.) und Harry Kane (85.) erzielten die Treffer für den Favoriten, der sich auch von einigen unverbesserlichen bulgarischen Anhängern auf den Rängen nicht aus der Ruhe bringen ließ.

Die Begegnung in Sofia stand mehrmals (28., 43.) kurz vor dem Abbruch, weil einige bulgarische "Fans" durch rassistische Rufe negativ auffielen und der Stadionsprecher die eigenen Anhänger mehrmals zur Mäßigung auffordern musste. Der kroatische Schiedsrichter Ivan Bebek hatte zuvor ein klares Signal gegeben. Auf Fotos ist auch zu sehen, dass Zuschauer den Hitlergruß zeigen.

Englische Spieler wollten trotz der Beleidigungen weiterspielen

"Der englische Verband kann bestätigen, dass Spieler Englands während des Spiels gegen Bulgarien abscheulichen rassistischen Gesängen ausgesetzt waren", erklärte die FA nach der Partie. Das sei leider nicht zum ersten Mal vorgekommen: "In der Gesellschaft, schon gar nicht im Fußball ist Platz für solches Verhalten." Man werde die UEFA um eine Untersuchung bitten.

"Ich muss sagen, dass die Offiziellen sehr schnell reagiert haben", sagte Englands Trainer Gareth Southgate gegenüber ITV. "Wir haben alles sofort weitergegeben, was wir gehört haben und konstant mit dem Vierten Offiziellen und dem Referee kommuniziert." Das Spiel sei zweimal gestoppt worden, "ich weiß, dass das manchen nicht reichen wird."

Der Vorsitzende des englischen Fußball-Verbandes, Greg Clarke, sagte bei ITV, dass er in der Halbzeit in der Kabine gewesen sei. "Ich habe mit den Spielern gesprochen und sie wollten weiterspielen und gewinnen. Sie wollten das Spiel zu Ende bringen." Er erhoffe sich eine strenge Untersuchung des Vorfalls durch die UEFA: "Affenlaute von einer einzigen Person sind genauso schlimm wie von 100. Null Toleranz ist null Toleranz."

Rassismus: Bulgariens Zuschauer waren schon vorher auffällig

Bulgarische Zuschauer waren zuvor in den Spielen gegen Tschechien und den Kosovo im Juni durch rassistische Entgleisungen auffällig geworden. Die Europäische Fußball-Union UEFA bestrafte dies, unter anderem waren gegen England Teile der Tribüne geschlossen.

Bereits vor einigen Tagen hatten die Engländer angekündigt, bei den ersten Anzeichen von Rassismus bei den EM-Spielen sofort das Feld zu verlassen und damit sogar einen Punkteabzug in Kauf zu nehmen.

"Es betrifft nicht nur eine Person, es betrifft das ganze Team. Wenn wir entscheiden, dass wir aus diesen Gründen nicht auf dem Platz bleiben wollen, dann gehen wir als Team in die Kabine", sagte beispielsweise Tammy Abraham.

England spielt am letzten Doppelspieltag der Qualifikation Mitte November zunächst gegen Montenegro und ist zum Abschluss im Kosovo zu Gast. Die Kosovaren sind zuvor noch in Tschechien gefordert, das mit zwölf Punkten ebenfalls noch im Rennen ist.

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