Frage: Herr Zieler, wie empfanden Sie Ihr erstes Spiel auf europäischer Bühne?
Ron-Robert Zieler: Ich denke, mit dem Ergebnis können wir sehr zufrieden sein. Wir haben bewiesen, dass wir auf dem Niveau mithalten können, wir haben eine starke Vorstellung abgeliefert. Ein besonderer Dank geht an die Fans: Das war eine sensationelle Atmosphäre, die uns gepusht hat. Man konnte das genießen.
Frage: Und wie fällt Ihr Fazit aus, Herr Pogatetz?
Emanuel Pogatetz: Es war ein Spiel mit sehr viel Tempo. Wir haben gut in die Partie gefunden, dann aber ein dummes Gegentor kassiert. Man hat gesehen, dass Sevilla eine starke Mannschaft hat, die immer für ein Tor gut ist. Deshalb war es wichtig, dass wir das Spiel noch für uns entscheiden konnten. Die Chancen für das Rückspiel dürften bei fifty-fifty liegen. Insgesamt können wir heute sehr zufrieden sein: Wir haben unsere Chancen auf die Gruppenphase mit dem Sieg aufrecht erhalten.
Frage: Herr Zieler, waren Sie nervöser als sonst?
Zieler: Eigentlich gar nicht so sehr. Ich versuche jedes Spiel gleich anzugehen. Ich wusste natürlich um die Bedeutung und habe mit viel Vorfreude auf das Spiel hingefiebert. Aber ich habe jetzt nichts Besonderes gemacht im Vorfeld.
Frage: Mit wie viel Respekt werden Sie nächste Woche nach Sevilla reisen, wo Sie ein Stadion mit besonders hitziger Atmosphäre erwarten wird?
Zieler: Wir wissen sehr wohl, dass das Ding mit dem 2:1 noch lange nicht durch ist. Da kann noch alles passieren. Jetzt gilt unsere volle Konzentration aber der Bundesliga und Hertha BSC am Sonntag. Danach werden wir uns gut auf Sevilla vorbereiten.
Frage: Herr Pogatetz...?
Pogatetz: Sevilla wird dann wieder eine Woche weiter sein, es wird sehr hitzig werden. Ich erwarte ein sehr schwieriges Spiel für uns. Aber wir sind auch immer für Tore gut. Bis jetzt haben wir in jedem Spiel eins gemacht. Wenn uns das in Sevilla auch gelingt, haben wir sehr gute Chancen, weiterzukommen.
Frage: Sie könnten ja auch mal zu Null spielen.
Pogatetz: Wäre auch mal toll. Aber wir haben doch bisher einen guten Schnitt: Immer ein Gegentor - und zwei selbst erzielt. So können wir ruhig weitermachen...
Frage: Wie haben Sie die Stimmung in der Arena empfunden?
Pogatetz: Es war fantastisch. Wir sind in diesem besonderen Spiel gut aufgetreten, die Fans können zufrieden nach Hause gehen. Und wir können uns freuen aufs Rückspiel.
Frage: Wie ist es gegen eine echte Kante wie Frederic Kanoute zu verteidigen?
Pogatetz: Dass die super Stürmer haben, hat man glaube ich gesehen. Aber wir hatten sie gut im Griff, weil die Mannschaft insgesamt gut nach hinten gearbeitet hat. Man muss in jedem Moment hellwach sein, weil die wirklich jeden Fehler nutzen. Die Konzentration müssen wir 90 Minuten aufrecht erhalten.
Frage: Beim Ausgleich hat das nicht so funktioniert. Wie haben Sie das Gegentor gesehen?
Pogatetz: Wir hatten den Ball schon erkämpft, schenken ihn dann aber gleich wieder her. Dann stecken sie sofort durch. Das war schwierig zu verteidigen. Wenn wir den ersten Ball sauber klären, passiert das alles nicht.
Frage: Hannover ist die einzige deutsche Profi-Mannschaft, die bisher alle Saison-Spiele gewonnen hat.
Pogatetz: So wird es wohl leider nicht weitergehen. Am Sonntag wartet mit Hertha BSC schon eine knifflige Aufgabe: Wir müssen den Schalter auf Bundesliga umlegen. Das wird schwierig, es wird uns vor allen Dingen mental sehr fordern. So viele Spiele in so einem kurzen Zeitraum sind für uns eine neue Situation. Da müssen wir Charakter zeigen. Denn die Bundesliga ist unser tägliches Brot. Also müssen wir mit Herz und der gleichen Leidenschaft wie heute auftreten.
Hannover 96 - FC Sevilla: Alle Daten und Fakten zum Spiel