Ohne Juan Arango, Filip Daems und Luuk de Jong machte sich Mönchengladbach auf die Reise nach Zypern. "Wir haben ein Top-Programm mit englischen Wochen vor uns. Das sind wir nicht gewohnt. Erholung zwischen diesen Spielen ist nötig. Deshalb haben wir von Anfang an geplant zu rotieren. Die Spieler wissen das auch", begründete Favre seine Maßnahme.
Für einen erfolgreichen internationalen Start hat der Schweizer alles Nötige getan. Zwei Trainingseinheiten und das übliche DVD-Studium des Gegners absolvierten die Gladbacher, Daems hatte Limassol bereits in der Qualifikation zur Champions League beobachtet.
"Sie haben viele ausländische Spieler aus Portugal oder Brasilien in ihren Reihen. Sie spielen sehr engagiert und sind physisch sehr stark. Das macht sie auch bei Standards sehr gefährlich", sagte Favre. Gerade die Standards sind das neue Sorgenkind der Borussia, schließlich sorgten zwei davon beim 2:3 gegen den 1. FC Nürnberg für Frust in der Bundesliga.
Zwei Siege für Limassol
Gegen den RSC Anderlecht in den Playoffs der Champions League nur knapp gescheitert (2:1, 0:2), erwischten die Zyprioten in der nationalen Meisterschaft mit zwei Siegen einen optimalen Start.
"Wir müssen eine gute Leistung bringen", sagte Favre. "Aber ich habe totales Vertrauen in meine Spieler." Tolga Cigerci setzte sogar noch einen drauf. Der Mittelfeldspieler absolvierte gegen Nürnberg sein zweites Spiel von Beginn an, tauschte während des Spiels mit dem Schweizer Granit Xhaka von der Zehn auf die Sechs und überzeugte. "Wenn wir unsere Leistung abrufen, ist es ohnehin egal, wie der Gegner heißt, dann können wir jeden schlagen."
Favre hatte zuletzt aber erneut eine schwere Saison prophezeit; von einer "seriösen Gefahr" sprach er, ohne diese zu präzisieren. Er habe das bereits im Training beobachtet. Was blieb, war reichlich Raum für Spekulationen.
"Die Frage ist, was 'schwer' für uns bedeutet. Es ist unbestritten schwierig für uns, mit diesen ganz großen Mannschaften in der Bundesliga mitzuhalten. Das ist aber auch nicht unser Ziel gewesen", sagte Manager Max Eberl.
Man habe nun eine neue Mannschaft, mit der man einen neuen Fußball spielen müsse. Die Umstellung sei nicht leicht, sagte Eberl. Abwehrspieler Martin Stranzl fordert Geduld für einen Prozess, der Zeit braucht.
Der nächste Schritt
Zeit, die die Borussia während der englischen Wochen nur bedingt hat. Für die Gladbacher ist die Reise nach Zypern der nächste Schritt, die nächste Möglichkeit, sich als Mannschaft und auch die oftmals zitierte richtige Mischung zu finden. Die Favoritenrolle wird der letztjährige Bundesliga-Vierte bei dem vermeintlich "Kleinen" aber nicht los.Allerdings gibt es auch schwerere Hürden zum Auftakt der Gruppe C, wo noch Kaliber wie Olympique Marseille und Fenerbahce Istanbul warten.
"Es ist ein Gegner, bei dem wir hochkonzentriert sein müssen. Keiner darf glauben, nur ein Prozent nachlassen zu dürfen", sagte Eberl, der in den englischen Wochen vor allem einen Vorteil sieht: "Wir können gar nicht lange an die Niederlage gegen Nürnberg zurückdenken."
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