"Das Resultat ist sehr gut, aber die Leistung kann noch besser werden", sagte Hjulmand bei Sport1: "In der ersten Halbzeit hatten wir zu viele technische Fehler und ein paar Mal Glück. Dann haben wir aber immer mehr die Kontrolle übernommen."
Torjäger Shinji Okazaki erzielte die Führung (45.) noch in der Schlussphase der sehr schwachen ersten Halbzeit. Der FSV hatte allerdings Glück, beim Lattentreffer von Pablo Mazza fünf Minuten zuvor nicht in Rückstand geraten zu sein.
Auf der Peloponnes muss sich der Tabellen-Siebte der vergangenen Saison deshalb steigern: Spielerisch überzeugten die Mainzer, die bei den bisherigen beiden Europa-Anläufen immer vor der Gruppenphase scheiterten, nach der Führung nur selten.
Die Gastgeber waren drei Wochen vor dem Bundesligastart weit von ihrer Bestform entfernt, Hjulmand scheint seine ideale Elf noch nicht gefunden zu haben.
Fahriger Beginn
Vor 18.287 Zuschauern in der Mainzer Arena begann der FSV trotz klarer technischer Überlegenheit viel zu zögerlich. Die Offensivabteilung leistete sich leichtsinnige Abspielfehler, entwickelte in der Anfangsviertelstunde kaum Gefahr und agierte eher wie in einem Trainingsspiel.
Der vom Hamburger SV umworbene spielstarke Mittelfeldakteur Nicolai Müller durfte nicht einmal auf der Bank sitzen - sein Abschied wird immer wahrscheinlicher.
Die Gäste, die in der vergangenen Saison mit 28 Punkten Rückstand auf Meister Olympiakos Piräus Platz fünf in der heimischen Super League belegt hatten, überzeugten dagegen mit aggressivem Zweikampfverhalten und beherzten Angriffen über die rechte Seite des Mainzer Verteidigers Joo-Ho Park - sie wurden aber nicht belohnt.
In der 30. Minute vergab Pablo De Blasis aus aussichtsreicher Position den bis dahin besten Angriff der Griechen, zehn Minuten später jagte Mazza den Ball an die Mainzer Latte.
Führungstreffer ein Zufallsprodukt
Hjulmand, Nachfolger von Thomas Tuchel, setzte bei seinem Debüt zu Beginn nur auf einen der vier Neuzugänge, er brachte den chilenischen WM-Teilnehmer Gonzalo Jara als Rechtsverteidiger. Im Mittelfeld, das in der vergangenen Bundesliga-Saison zeitweise für Furore gesorgt hatte, mangelte es jedoch an Kreativität. Okazakis Führungstreffer kam aus dem Nichts und war ein Zufallsprodukt im Strafraum.
Nur Sekunden nach dem Anpfiff der zweiten Hälfte tauchte De Blasis freistehend vor dem Mainzer Tor auf, vergab aber erneut (46.). Auf der Gegenseite scheiterte Yunus Malli beim Versuch zu erhöhen (47.), akrobatisch aber erfolglos versuchte es Christoph Moritz in der 54. Minute per Fallrückzieher.
Nach gut einer Stunde bekam der FSV die Partie besser in den Griff, allerdings ohne zwingend auf das für das Rückspiel noch beruhigendere zweite Tor zu spielen.
Beste Mainzer waren Johannes Geis und der aufmerksame Torwart Loris Karius, bei den Gästen überzeugten De Blasis und Ziguy Badibanga.
Der Mainzer Kader im Überblick