Goncalo Paciencia (Foulelfmeter, 90.+1) sorgte mit seinem späten Treffer nach zuvor acht Partien ohne Erfolg und dem historisch schlechten Bundesliga-Start für etwas Ruhe am Main.
"Man hat es am Jubel gesehen, dass wir sehr erleichtert sind. Es war ein hartes Stück Arbeit", sagte Glasner: "Es hat sich heute bestätigt, dass wir super Jungs haben. Durch diesen Sieg haben wir uns Luft zum Atmen verschafft."
Der Aufreger der Partie ereignete sich kurz nach dem Seitenwechsel. SGE-Torhüter Kevin Trapp wurde von einem Böller aus dem Fanblock der Belgier getroffen, musste behandelt werden, konnte aber nach dieser hässlichen Szene weiterspielen.
"Kevin Trapp geht es so weit gut", sagte Glasner: "Ich kam ein bisschen später aus der Kabine und habe die Szene fast übersehen. Dann liegt Kevin auf dem Boden. Zum Glück ist ihm nichts passiert. So etwas hat im Fußball nichts zu suchen. Wenn man in einem Shoppingcenter Böller auf andere Personen wirft, dann wird man abgeführt. Das hat in unserer Gesellschaft nichts verloren, egal wann es passiert und wer es macht."
Eintracht in einer guten Ausgangslage
In Gruppe D befindet sich Glasners Team nach dem Remis zum Auftakt gegen Fenerbahce Istanbul (1:1) im Kampf um den Einzug in die K.o.-Phase mit vier Punkten in einer guten Ausgangslage.
Aufgrund der Ausfälle von Erik Durm (Gehirnerschütterung) und Evan Ndicka (Bänderdehnung im Knie) musste der Frankfurter Trainer seine Startelf umbauen. Glasner setzte auf Makoto Hasebe sowie Almamy Toure und ließ erstmals seit dem Bundesliga-Auftakt wieder eine Dreierkette auflaufen.
Ausschreitungen vor der Partie: SGE-Fans randalieren
Doch vor der Partie war es zunächst zu unschönen Szenen in der Nähe des Bosuilstadions in Antwerpen gekommen. Anhänger der Eintracht randalierten in der belgischen Stadt, griffen eine Bar an und lieferten sich Auseinandersetzungen mit der Polizei. Etwa 100 Personen wurden laut HR vorläufig festgenommen.
Im Stadion sorgten rund 800 Frankfurter Fans dagegen für lautstarke Unterstützung - und sahen eine druckvolle SGE. Gleich zu Beginn machte Frankfurt Tempo, zeigte sich spielfreudig und kam zu Torchancen. Martin Hinteregger (3.), Sam Lammers (8.) und Filip Kostic (18.) verpassten aber eine frühe Führung.
Die Eintracht kontrollierte das Geschehen im ersten Durchgang und hielt Antwerpen mit dem Ex-Bremer Johannes Eggestein und dem belgischen Mittelfeldstar Radja Nainggolan vom eigenen Tor weg. Bis zur Pause gingen Glasners Elf aber offensiv die Ideen aus.
Der Eintracht fiel in einer zerfahrenen zweiten Halbzeit wenig ein, strukturierte Angriffe gab es nur selten - und sie offenbarte gegen mutiger werdende Gastgeber defensiv Lücken. Antwerpens Ally Samatta (65.) verzog aber aus guter Position. Erst in den Schlussminuten sorgten die Hessen wieder für Gefahr - und belohnten sich nach einem Foul an Jesper Lindström.
Royal Antwerpen - Eintracht Frankfurt: Aufstellungen
Antwerpen: Butez - Buta, Verstraete, Almeida, De Laet, Dessoleil - Manuel Benson (77. Miyoshi), Nainggolan - Samatta (67. Gerkens), Fischer - Johannes Eggestein (46. Frey)
Frankfurt: Trapp - Toure, Hasebe (72. Ilsanker), Hinteregger - Chandler, Sow (90.+3 Tuta), Jakic, Kostic - Hrustic (46. Kamada) - Borre (86. Paciencia), Lammers (72. Lindström)
Europa League: Der 2. Spieltag im Überblick
Heim | Auswärts | Ergebnis |
Royal Antwerpen | Eintracht Frankfurt | 0:1 |
Olympique Lyon | Bröndby IF | 3:0 |
Sparta Prag | Glasgow Rangers | 1:0 |
Real Sociedad | AS Monaco | 1:1 |
Sturm Graz | PSV Eindhoven | 1:4 |
SSC Neapel | Spartak Moskau | 2:3 |
Legia Warschau | Leicester City | 1:0 |
Fenerbahce Istanbul | Olympiakos Piräus | 0:3 |
Celtic Glasgow | Bayer 04 Leverkusen | 0:4 |
Lazio Rom | Lokomotive Moskau | 2:0 |
Olympique Marseille | Galatasaray SK | 0:0 |
Sporting Braga | FC Midtjylland | 3:1 |
Ludogorez Rasgrad | Roter Stern Belgrad | 0:1 |
Ferencvaros Budapest | Real Betis Sevilla | 1:3 |
KRC Genk | Dinamo Zagreb | 0:3 |
West Ham United | Rapid Wien | 2:0 |