2:2! Schalke verpasst das Wunder von Bilbao

Von Fatih Demireli
Der FC Schalke 04 ist im Viertelfinale der Europa League in Bilbao ausgeschieden
© Getty

Der FC Schalke 04 ist im Viertelfinale der Europa League ausgeschieden. Die Königsbauen kamen bei Athletic Bilbao nicht über ein 2:2 (1:1) nicht hinaus und mussten sich nach dem 4:6-Gesamtergebnis geschlagen geben. Für Bilbao ist es seit 1977 die erste Halbfinal-Teilnahme im europäischen Klub-Wettbewerb.

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Führungstore von Klaas-Jan Huntelaar (29.), der sein 42. Pflichtspiel-Tor im 42. Spiel erzielte, und Raul (52.) machten Schalke Hoffnung. Ibai Gomez (41.) und Susaeta (55.) glichen zwei Mal aus. Bilbao trifft im Halbfinale auf Sporting Lissabon.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bei Bilbao ersetzt Ekiza den gesperrten Iturraspe. Dafür rückt Martinez ins Mittelfeld. Schalke mit dem spanischen Trio Raul, Jurado und Escudero in der Startelf. Dazu sehr überraschend auch Hoogland auf der Rechtsverteidigerposition.

10.: Dicke Chance für Schalke! Jones mit einem Lupfer für Huntelaar in den Strafraum. Der nimmt die Kugel aus halblinker Position direkt mit rechts. Torhüter Irazoz pariert!

29., 0:1, Huntelaar: Amorebieta spielt einen Rückpass aus dem Halbfeld - der Abnehmer ist aber Huntelaar, der nicht lange fackelt und aus 18 Metern mit rechts aufs kurze Eck schießt.

35.: Der Hunter! Toller Freistoß aus gut 25 Metern zentrale Position. Mit rechts mal drauf gehalten, knapp drüber!

41., 1:1, Ibai Gomez: Der eingewechselte Ibai hat links zu viel Platz, Zeit und keine Gegenwehr. Schöner Schlenzer ins lange Eck. Keine Chance für Unnerstall.

44.: Beinahe die Kopie des 1:1 zum 2:1 durch Ibai Gomez. Er hatte zwar diesmal nicht so viel Platz, kommt dennoch zum Torschuss. Ganz knapp vorbei.

52.: 1:2, Raul: Was für ein Tor! Obasi legt am Sechzehner für Raul ab. Der fackelt nicht lange und haut die Kugel aus 20 Metern mit der Picke in den Winkel!

45.: Aus dem Nichts Raul! Mitten im Getümmel packt der Spanier einen Drehschuss aus. Ganz knapp drüber!

55., 2:2, Susaeta: Die Antwort im Gegenzug. Susaeta nach Muniain-Pass zu frei. Rechtsschuss aufs kurze Eck. Unnerstall ist unten, aber der Ball ist unhaltbar.

Star des Spiels: Iker Muniain. Der Offensivmann versprühte eine unglaubliche Spiellaune, war vor der Pause an jeder gefährlichen Offensivaktion der Gastgeber beteiligt und legte nach der Pause auch das wichtige 2:2 auf. Sehr lauffreudig, sehr quirlig und trotz aller Härte von Jones kaum zu stoppen.

Flop des Spiels: Jose Manuel Jurado. Bekam wieder mal eine Chance in der Startelf. Ein Bemühen konnte man ihm nicht absprechen, aber Jurado spielte zu überhastet, fabrizierte für seine Fähigkeiten zu viele technische Fehler und verlor viele Bälle im Aufbau. Nach knapp einer Stunde wurde er erlöst.

Der Schiedsrichter: Nicola Rizzoli aus Italien hatte das Spiel im Griff, verteilte viele, aber berechtigte Gelbe Karten. Das 2:2 durch Susaeta war knapp Abseits, aber zugegeben auch sehr schwer zu erkennen.

Analyse: Schalke früh im Spiel sehr offensiv in der Ausrichtung. Die Knappen rückten weit auf, standen sehr hoch, was aber bei Ballverlusten für schnelle Konter der Gastgeber über den gut aufgelegten Muniain sorgte. Susaeta war in der ersten Halbzeit erster Abnehmer.

Schalkes Vorhaben, über die Außen Druck zu machen, scheiterte aus dem einfachen Grund, dass Obasi (rechts) und Jurado (links) keinen Zugang zum Spiel fanden. Letzterer zog immerhin immer wieder in die Mitte, um in Kombinationen zu gehen, aber Bilbaos Defensive verstand es, die Räume zuzumachen.

Allerdings fehlten den Gastgebern - bis auf wenige Koproduktionen von Muniain und Susaeta - die Ideen, um selbst für Gefahr zu sorgen. Bilbao funktionierte in der Vorwärtsbewegung nur bedingt. Viele Ballverluste im Aufbau - so kassierten sie auch das 0:1 durch Huntelaar.

Schalke verpasste es, in den Druckphasen - und vor allem nach beiden Führungen - konsequent dran zu bleiben, was aber besonders nach dem 2:1 durch Raul fast unmöglich war, weil Susaeta prompt mit dem Ausgleich zur Stelle war.

Das Defensivkonzept der Schalker schien aufzugehen, weil Llorente nicht existent war und die Außenverteidiger Hoogland und Escudero als weitere Optionen im Angriffsspiel teilnehmen konnten, aber beide Gegentore waren dann doch Produkte von individuellen Unachtsamkeiten.

Nach dem Ausgleich durch Susaeta wurde es nach der Pause ein offener Schlagabtausch. Stevens brachte mit Marica und Farfan zwei frische Offensivkräfte, die Schalkes Tempo erhöhten.

Raul erwies sich in dieser Phase als Laufwunder, aber insgesamt fehlten Schalke dann doch die Ideen, um Bilbaos anfällige Defensive entscheidend unter Druck zu setzen, um noch das dritte Tor zu machen.

Athletic Bilbao - FC Schalke 04: Daten und Fakten

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