"Ich hoffe, dass wir einen guten Konkurrenzkampf haben und aus dem Vollen schöpfen können, und wenn dem so ist, dann glaube ich, dass wir um eine Medaille mitspielen können", sagte die 51-Jährige im Neujahrs-Interview bei dfb.de mit Blick auf ihr zweites Olympiaturnier als Trainerin.
Wegen der erreichten Qualifikation für Rio hält Neid auch den allgemein als nur mäßig bewerteten Platz vier bei der WM 2015 in Kanada für einen Erfolg: "Wir können stolz darauf sein. Meine Kollegen aus der Schweiz, Schweden, den Niederlanden und Norwegen, die noch eine Olympia-Qualifikation spielen müssen, haben jetzt ganz andere Sorgen", meinte die frühere Welttrainerin des Jahres.
Voraussetzung für eine gelungene Rückkehr ihrer Mannschaft auf die Olympiabühne nach der verpassten Teilnahme 2012 in London sei die erfolgreiche Suche nach Nachfolgerinnen für die zurückgetretenen Führungsspielerinnen Nadine Angerer und Celia Sasic: "Das sind große Spruren, die beide hinterlassen haben. Die kannst du nicht von heute auf morgen ersetzen. Wir müssen zwar als Mannschaft funktionieren, aber es ist auch wichtig, dass du Spielerinnen hast, die das Team wachrütteln können. Einige junge Spielerinnen müssen deshalb mehr und mehr Verantwortung übernehmen und sollen in diese Rolle hineinwachsen. Denn bei einem Turnier entscheiden oft Nuancen über das Weiterkommen. Da brauchst du solche Spielerinnen." Kandidatinnen für diese Aufgaben nannte Neid namentlich nicht.
Die Absicherung weiterer Erfolge nach ihrer Amtsübergabe an Ex-Nationalspielerin Steffi Jones im Anschluss an Olympia will Neid gemeinsam mit den Bundesliga-Klubs bewerkstelligen. "Wir sind uns einig, dass die Weiterentwicklung von Spielerinnen nur möglich ist, wenn wir alle konstruktiv zusammenarbeiten. Wir wollen die Zusammenarbeit in allen Bereichen optimieren", erklärte die Bundestrainerin, die nach Olympia in die Scouting-Abteilung des DFB wechselt.