Neid war trotz der Niederlage zufrieden. "Wir haben nach 15 Minuten den Fight gegen die USA angenommen und das wirklich gut gemacht. Leider haben wir nach unserer 1:0-Führung innerhalb kurzer Zeit zwei Tore erhalten. Aber wir werden aus diesen Spielen viel mitnehmen", sagte die 51-Jährige.
Anja Mittag (29.) brachte das DFB-Team in Boca Raton/Florida in Führung, doch Alex Morgan (35.) und Samantha Mewis (41.) nach einem Patzer von DFB-Torhüterin Almuth Schult sorgten für die erste deutsche Niederlage im dritten Spiel.
Fünf Monate vor der Medaillenmission bei den Sommerspielen in Rio (5. bis 21. August) gelang den Deutschen, die seit 2003 auf einen Sieg gegen den Erzrivalen warten, keine Revanche für das verlorene WM-Halbfinale im vergangenen Sommer (0:2). Zuvor hatte die Neid-Elf Frankreich (1:0) und den WM-Dritten England (2:1) bezwungen, ein Remis hätte bereits zum Turniersieg gereicht.
Zu viele Ballverluste
"Unser oberstes Ziel ist es, endlich mal wieder gegen die USA zu gewinnen", lautete aber die forsche Ansage von Schult vor dem Duell. Zuletzt war das einem deutschen Team im WM-Halbfinale 2003 (3:0) gelungen. Doch vor 13.501 Zuschauern im FAU Stadium fand der Weltmeister auf dem erschreckend schlechten, sandigen Rasen besser ins Spiel.
Die Deutschen leisteten sich zu viele Ballverluste und luden so die pfeilschnellen US-Angreiferinnen immer wieder zu Kontern ein. Schult musste gleich zweimal gegen Christen Press klären (11./16.).
Nach der Drangphase des Gastgebers befreite sich die DFB-Auswahl dann zusehends besser. Strich Tabea Kemmes Versuch (17.) noch knapp am Tor vorbei, schlug Mittags Flachschuss aus 18 Metern perfekt platziert neben dem linken Pfosten ein.
Schult patzt
Doch die USA antworteten jeweils nach deutschen Ballverlusten im Mittelfeld prompt. Superstar Morgan tanzte bei einem sehenswerten Solo nach einem langen Ball die zu langsame deutsche Innenverteidigung aus und schloss eiskalt ab, beim abgefälschten Aufsetzer von Mewis patzte Schult.
Neid, die in den USA auf sieben Spielerinnen verzichten und zudem im letztem Spiel die gelbgesperrte Sara Däbritz ersetzen musste, sah auch im zweiten Durchgang zu häufig Fehler im Spielaufbau ihrer Mannschaft. Die zuvor packende Partie verlor zudem merklich an Tempo, die kämpfende DFB-Auswahl fand beim dritten Spiel binnen sieben Tagen nur noch selten den Weg in den gegnerischen Strafraum.