Vor den Augen von DFB-Präsident Bernd Neuendorf und des neuen Bundestrainers Christian Wück bescherte Nationalspielerin Klara Bühl (9.) mit ihrem Treffer den Erfolg, der vor 16.690 Zuschauern durchaus höher hätte ausfallen können.
"So kann man in die Saison starten", sagte Torschützin Bühl zufrieden bei MagentaSport: "Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Wir hätten auch zwei, drei Tore mehr schießen können." Auch die Wölfinnen nahmen positive Aspekte aus der Partie mit. "Wir sind gerade enttäuscht, wir wissen aber, dass wir mindestens mit den Bayern mithalten können", erklärte Svenja Huth.
Der Supercup der Frauen hatte zuletzt 1997 stattgefunden. Entsprechend bewertete DFB-Boss Neuendorf die Wiederbelebung des Wettbewerbs als wichtiges Zeichen. "Nach 27 Jahren lebt der Supercup wieder auf. Wir tragen damit zur Sichtbarkeit des Frauenfußballs bei", hatte Neuendorf vor Spielbeginn gesagt: "Wir merken, wie der Frauenfußball anzieht."
Die Teams wollten den sportlichen Wert des Duells derweil nicht überbewerten. Man würde den Titel gerne mitnehmen, im Museum sei schließlich noch Platz für eine Trophäe, hatte Bayern Münchens Frauendirektorin Bianca Rech gesagt: "Aber der Hauptfokus liegt auf dem Saisonstart nächste Woche."
Im Kader beider Teams standen insgesamt zwölf Nationalspielerinnen, die vor rund zwei Wochen bei den Olympischen Spielen in Paris Bronze gewonnen hatten. Sieben spielten in Dresden von Beginn an, Nationalmannschaftskapitänin Alexandra Popp saß beim VfL zunächst auf der Bank.
FC Bayern München lange die spielbestimmende Mannschaft
Die fehlende Spielpraxis war anfangs zumindest den Bayern nicht anzumerken. Die Münchnerinnen agierten äußerst aufmerksam und schalteten nach Ballgewinnen schnell um. Das drückte sich früh in einem Chancenplus aus: Laura Dallmann scheiterte zweifach an der stark parierenden Merle Frohms (9.). Kurz darauf war die Nationaltorhüterin erstmals geschlagen. Georgia Stanway (17.) scheiterte danach knapp. Der FC Bayern blieb die spielbestimmende Mannschaft gegen Wolfsburgerinnen, die offensiv wenig Lösungen fanden und mit Abstimmungsproblemen zu kämpfen hatten.
Nach dem Seitenwechsel kontrollierten die Bayern das Geschehen, zogen sich dabei aber etwas zurück. Wolfsburg verlor im Zentrum viele Zweikämpfe und stieß so selten ins letzte Drittel vor. 30 Minuten vor Spielende erhoffte sich VfL-Coach Tommy Stroot durch Popps Einwechslung neue Impulse.
Die Maßnahme zeigte Wirkung. Der VfL hatte seine beste Phase und drängte auf den Ausgleich. Lena Lattwein (69.) und Svenja Huth (71.) hatten den Ausgleich auf dem Fuß. Am Ende begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe.