Disziplinarverfahren gegen Maradona

SID
Diego Maradona trainiert seit 2008 die argentinische Nationalmannschaft
© Getty

Der Weltfußballverband FIFA wird gegen Argentiniens Nationaltrainer Diego Maradona wegen dessen verbaler Entgleisungen ein Disziplinarverfahren eröffnen. Jetzt drohen Diego eine Geldstrafe und/oder eine Sperre.

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"Uns blieb keine andere Wahl, als ein Disziplinarverfahren gegen den argentinischen Nationaltrainer einzuleiten", sagte FIFA-Präsident Joseph S. Blatter am Freitag am Rande der U20-WM in Kairo.

Dem einstigen Fußball-Künstler droht eine Geldstrafe von bis zu 30.000 Dollar (20.000 Euro) und/oder eine Sperre. Nach dem 1:0 Argentiniens gegen Uruguay und der damit verbundenen Qualifikation für die WM-Endrunde 2010 in Südafrika war Maradona in einem verbalen Rundumschlag gegen Journalisten in die Vulgärsprache abgeglitten.

Unter anderem Sätze wie "Ihr könnt mir einen blasen - die Frauen mögen mir das verzeihen" waren in Richtung der Medienvertreter gefallen. "Nach Artikel 58a kann jeder, der die Würde eines Menschen durch Worte oder Handlungen beschädigt, bestraft werden. Das ist nun eine Sache des Disziplinarkomitees, das darüber zu befinden hat. Mehr kann ich dazu nicht sagen", erklärte Blatter.

Stadionverbot und Geldstrafe drohen

In dem betreffenden FIFA-Statut heißt es: "Jeder, der die Würde eines Menschen oder einer Gruppe von Menschen durch verächtliche, diskriminierende oder verunglimpfende Worte oder Handlungen in Bezug auf Rasse, Hautfarbe, Sprache, Religion oder Herkunft angreift, wird mit einer Sperre von mindestens fünf Spielen belegt."

Dazu kommen laut Statut ein Stadionverbot und eine Geldstrafe von mindestens 20.000 Schweizer Franken (13.000 Euro). Ist der Täter ein Offizieller, sind dies mindestens 30.000 Schweizer Franken (26.000 Euro). Kurz vor der Ankündigung der FIFA hatte der Kapitän der argentinischen Weltmeisterelf gegenüber dem Radiosender Continental erklärt, dass er nicht im Entferntesten an eine Entschuldigung denke.

Maradona: "Die Kritiker sind Anti-Argentinier"

"Diejenigen, die kritisieren, scheinen Anti-Argentinier zu sein und wollen die Seleccion nicht bei der WM. Und das verzeihe ich ihnen nicht", sagte Maradona. Dieguito bat vielmehr um Nachsicht für seinen wortgewaltigen Ausbruch. "Das war eine große Befreiung", meinte der 48-Jährige und und bat zumindest bei denjenigen, "die sich verletzt fühlen", um Verzeihung.

Verständnis zeigte Argentiniens Verbandspräsident Julio Grondona für die Entgleisungen seines prominentesten Angestellten. "Jeder kann in bestimmten Momenten Dinge sagen, die ihm später leid tun. Man muss ihn respektieren", erklärte Grondona.

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