Nach dem Gewinn der Klub-WM mit dem FC Barcelona ist Superstar Lionel Messi direkt aus der Wüste von Abu Dhabi ins vorweihnachtliche Zürich geflogen, um heute in Kongresshaus auch die letzte Trophäe des Jahres an sich zu nehmen.
Der Argentinier gilt bei der Kür des Weltfußballers 2009 als Top-Favorit und dürfte dem teuersten Spieler Cristiano Ronaldo nach Europas Goldenem Ball auch den Welttitel entreißen. Die Hoffnungen aus deutscher Sicht ruhen auf Europameisterin und Torschützenkönigin Inka Grings.
Doch im Rampenlicht wird wohl vor allem Messi stehen. Alles andere als der Sprung des 1,69 Meter großen "La Pulga" - dem Floh - auf den Fußball-Olymp wäre eine Überraschung. "Es wäre ein Traum für mich, aber ich habe höchsten Respekt vor all meinen Konkurrenten", sagte der 22-Jährige, der 2008 Ronaldo den Vortritt lassen musste, gewohnt bescheiden.
Messis Trophäenschrank prall gefüllt
Dabei gewann Messi, dem als erster Argentinier die Ehre zuteil würde, in diesem Jahr alles, was es zu gewinnen gab: Champions League, Meisterschaft, Pokal, europäischer und spanischer Supercup - und am Samstag bescherte er Barca höchstpersönlich zum ersten Mal in der 110-jährigen Geschichte den Titel bei der Klub-WM.
Einer der Höhepunkte für Messi in diesem Jahr war zudem das 2:0 im Champions-League-Finale gegen Manchester United. In der "magischen Nacht" von Rom gelang Messi, der in seiner Jugend unter Wachstumsstörungen litt, sogar ein Kopfballtor - Glamourboy Ronaldo, der anschließend für 94 Millionen Euro zu Real Madrid wechselte, war entthront.
In der Champions League gegen Stuttgart
So wird es wohl auch in Zürich kommen. Schon bei der Wahl zu Europas Fußballer des Jahres hatte Messi, der im kommenden Jahr mit Barca im Achtelfinale der Königsklasse auf den VfB Stuttgart trifft, Ronaldo mit überwältigender Mehrheit abgelöst.
Neben dem Portugiesen werden wohl auch Madrids Kaka, der 2007 die Wahl gewann, sowie Messis Kollegen Xavi und Andres Iniesta nicht über die Statistenrolle hinauskommen.
Grings darf hoffen, Ballack nicht
Deutschlands Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack vom FC Chelsea schaffte es nach seinem 14. Platz im Vorjahr zwar unter die besten 23 Spieler, fiel bei der Vorauswahl durch die Kommissionen des Weltverbandes FIFA aber durch das Sieb. Als einziger deutscher Spieler hatte Lothar Matthäus in den Jahren 1990 und 1991 den Sprung zum Weltfußballer geschafft.
Dafür kann sich bei den Frauen diesmal Inka Grings Hoffnung auf die Auszeichnung machen. Die Angreiferin, die mit dem FCR Duisburg die Champions League und den DFB-Pokal gewann, hatte in Finnland auf dem Weg zum EM-Titel einen Torrekord aufgestellt.
"Dieses Jahr war das beste, das ich je hatte", sagte Grings, die die Phalanx der dreimal in Folge siegreichen Brasilianerin Marta durchbrechen will. Nominiert sind zudem die dreimalige Titelträgerin und Grings-Sturmpartnerin Birgit Prinz, Martas Landsfrau Cristiane sowie die Engländerin Kelly Smith.
Lionel Messi im Steckbrief