Die nächste englische Woche steht an und sie bringt den ersten großen Vergleich zwischen der Bundesliga und der Primera Division. Außerdem gibt der jeweilige Titelverteidiger seine Visitenkarte ab: Werder Bremen muss zu Inter Mailand, Bayer Leverkusen trifft auf Atletico Madrid. Aber wie sind die Gegner der deutschen Mannschaften derzeit drauf? Eine Bestandsaufnahme.
Der FC Bayern München macht am Dienstag in Basel den Auftakt zum 2. Spieltag der Champions-League-Gruppenphase.
Aber nicht das Spiel der Bayern ist das Highlight des Spieltags aus deutscher Sicht, sondern der Auftritt von Werder Bremen bei Titelverteidiger Inter Mailand.
Schalke 04 empfängt Benfica Lissabon zu einem vorentscheidenden Duell.
Der Gegner von Bremen: Inter Mailand
Der Saisonstart war eines Meisters absolut würdig, schließlich steht Inter schon wieder an der Tabellenspitze. Und trotzdem gibt es ein permanentes leises Murren im Hintergrund. Die Mannschaft hat sich kaum verändert, ist aber seit dem Weggang ihres Übervaters Jose Mourinho nicht mehr diese furchteinflößende Konstante der Serie A.
Es fehle die Selbstverständlichkeit, mit der Inter in den letzten Jahren von einem Scudetto zum nächsten eilte. Am Wochenende setzte es ausgerechnet bei der katastrophal gestarteten Roma die erste Niederlage - die natürlich sofort am neuen Trainer Rafa Benitez und dessen Auswechslungen festgemacht wurde.
Die Konkurrenz kann die kleine Schwächephase bisher aber kaum nutzen, weil sie viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist.
Auf ihn ist zu achten: Sammy Eto'o ist so gut in Form wie schon lange nicht mehr. In der Liga hat der Kameruner schon fünfmal genetzt und damit die Hälfte aller Inter-Tore erzielt. In der Königsklasse war er in Enschede ebenfalls schon erfolgreich.
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Der Gegner von Schalke: Benfica Lissabon
Der portugiesische Meister hat sich nach dem kompletten Fehlstart mit drei Punkten aus vier Spielen endlich gefangen. Am Wochenende gelang bei Schlusslicht Maritimo Funchal der zweite Sieg in Folge. Das Goldene Tor zum 1:0-Erfolg erzielte der in der Sommerpause von Bayern München heiß umworbene Linksverteidiger Fabio Coentrao.
Trotzdem beträgt der Rückstand auf Erzrivale und Tabellenführer FC Porto nach nur sechs Spieltagen bereits neun Punkte. Die Abgänge der Stars Angel di Maria (zu Real Madrid) und Ramirez (zum FC Chelsea) hat die Mannschaft bis heute noch nicht richtig kompensiert.
Auf ihn ist zu achten: Oscar Cardozo leitete vergangene Woche die vermeintliche Wende in einer bis dahin äußerst unruhigen Saison für Benfica ein. Der Paraguayer traf im Derby gegen Sporting beim 2:0 doppelt und rettete Trainer Jorge Jesus seinen Job.
Der Gegner der Bayern: FC Basel
Die Mannschaft von Thorsten Fink ist wieder in der Spur. Das hitzige Duell beim ewigen Rivalen FC Zürich gewann Basel am Wochenende mit 4:1 und ist nach zuvor drei Remis aus vier Spielen wieder an Überraschungs-Spitzenreiter FC Luzern dran.
Ein großes Problem bleibt aber: Die Defensivarbeit. In zehn Ligaspielen hat der FCB neun Mal mindestens ein Gegentor kassiert, mittlerweile sind es insgesamt bereits 15. Immerhin ist auf die Offensivreihe wie immer Verlass.
Auf ihn ist zu achten: Basels Offensivspiel ist druckvoll, im Sturm leiten die beiden Routiniers Alex Frei und Marco Streller die Youngster aus dem Mittelfeld Valentin Stocker und Xherdan Shaqiri. Besonders Streller ist derzeit in bestechender Form. In den letzten vier Ligaspielen hat der Ex-Stuttgarter fünf Tore erzielt - davor war er fast vier Monate lang verletzt.
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Am Donnerstag kommt es in der Europa League zum ersten großen Vergleich zwischen den Bundesliga und der Primera Division. Borussia Dortmund empfängt den FC Sevilla, Bayer Leverkusen muss zu Titelverteidiger Atletico Madrid reisen.
Das vermeintlich leichteste Aufgabe steht dem VfB Stuttgart mit dem Auswärtsspiel bei Odense BK ins Haus. Die Dänen plagen ähnliche Probleme wie den VfB.
Der Gegner von Dortmund: FC Sevilla
Das Auf und Ab bei den Andalusiern geht unvermindert weiter. Nach dem völlig enttäuschenden Aus in der CL-Qualifikation gegen Braga und dem Fehlstart in die Gruppenphase der Europa League legte Sevilla wenigstens in der Primera Division vernünftige erste Wochen hin.
Jetzt setzte es aber am 5. Spieltag doch die erste Niederlage, die aus einem vorher guten einen nur noch mittelmäßigen Saisonstart macht. Bei Barca-Schreck Hercules Alicante verlor der zweimalige UEFA-Cup-Sieger 0:2, beide Treffer erzielte David Trezeguet. Eine Pleite mit Folgen: Denn Trainer Antonio Alvarez wurde nun entlassen, nachdem die spanischen Medien schon nach dem Abpfiff über das frühzeitige Aus des 55-Jährigen spekulierten.
Nachfolger wird Trainer-Urgestein Gregorio Manzano, zuletzt erfolgreicher Trainer auf Mallorca.
Auf ihn ist zu achten: Alvaro Negredo spielt in Alvarez' 4-2-3-1 die zentrale Position hinter den Spitzen. Der gelernte Stürmer fühlt sich da nicht immer wohl, kann aber auf Grund seiner überragenden Schusstechnik aus der zweiten Reihe gefährlich werden oder selbst den Weg tief in die Spitze suchen.
Der Gegner von Leverkusen: Atletico Madrid
Die Rojiblanco sind wieder einmal schwer zu greifen und wankelmütig. In der Liga gab es nur gegen Barca eine Niederlage, ansonsten hat Atletico einen sehr guten Start hingelegt.
Am Wochenende siegte Atletico gegen das abgeschlagene Schlusslicht Real Saragossa hauchdünn mit 1:0. Die Pleite zum Auftakt der Europa-League-Gruppenphase passt da so gar nicht ins Bild - und sie setzt Atletico mächtig unter Druck.
Als eine der wenigen Mannschaften hält Atletico noch am klassischen 4-4-2 mit zwei Sechsern fest. Das einstige Prunkstück, die Offensive, will aber noch nicht so recht auf Hochtouren laufen. WM-MVP Diego Forlan ist auf einem guten Weg und hat auch schon dreimal getroffen. Nur sein kongenialer Nebenmann Kun Agüero bereitet Sorgen.
Auf ihn ist zu achten: Simao hat das frühe WM-Aus Portugals offenbar für eine besonders gehaltvolle Vorbereitung genutzt. Der Flügelspieler ist in sehr guter Verfassung, hat in der Liga schon zweimal getroffen.
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Der Gegner von Stuttgart: Odense BK
Die Dänen sind in einer veritablen Krise. Der Vizemeister steckt nach neun Spielen im Abstiegskampf, der Rückstand auf Tabellenführer FC Kopenhagen beträgt bereits 15 Punkte. Letztes Wochenende gab es eine peinliche 1:3-Niederlage beim bis dato sieglosen Schlusslicht Silkeborg.
Seit vier Wochen wartet Odense auf einen Dreier, hat allerdings noch ein Ligaspiel gegen den frechen Aufsteiger aus Lyngby in der Hinterhand. Der Radikalschlag vor zwei Wochen hat also auch noch nicht viel gebracht.
Damals wurden Trainer Lars Olsen, sein Assistent Viggo Jensen und Sportdirektor Kim Brink auf einen Schlag entlassen. Aber auch Interimslösung Uffe Pedersen hat die Schieflage im Team noch nicht reparieren können.
Auf ihn ist zu achten: Peter Utaka ist der Derwisch im Sturm der Dänen. Der kleine Bruder von John Utaka (FC Portsmouth) ist mit vier Treffern bisher erfolgreichster Angreifer. Die Frisur erinnert ein wenig an Vagner Love, die bullige Statur eher an Grafite. Bis heute hält Utaka mit 17 Sekunden den Rekord für das schnellste Tor der dänischen Superligaen.