Willkommen im Endspurt, jetzt geht's um Titel: In Holland und Belgien duellieren sich noch mehrere Kandidaten, Marseille rauscht in Frankreich von hinten an und ein österreichischer Titel-Tipp hätte den Wahrscheinlichkeitsgehalt eines Münzwurfs. Die Schotten fiebern dem Old Firm entgegen, Schachtjor enteilt dem Dauerrivalen aus Kiew, nur in der dänischen Superligaen und in Griechenland ist die Luft schon raus. SPOX macht den europäischen Meistercheck.
Belgien - Jupiler Pro League
Saison beendet, derzeit Playoffs
Modus? Furchtbar kompliziert. Die Mannschaften auf den Plätzen 1 bis 6 spielen Playoffs um Meisterschaft und internationale Plätze, die Teams starten mit halber Punktzahl der regulären Saison. Dahinter wird's wild: Die Vereine auf den Plätzen 7 bis 14 spielen Playoffs in zwei Vierergruppen, die Sieger gegeneinander und der Sieger daraus widerum gegen den Vierten der Meister-Playoffs um den letzten Europa-League-Platz. Man kann also quasi auch als 14. der Liga noch in die Europa League kommen. Verstanden? Wir nicht. Achja: Die beiden Letzten der Liga spielen nochmal in fünf (!) Playoffspielen aus, wer wirklich der Liga-Loser ist. Der Verlierer daraus steigt direkt ab, der Sieger spielt dann noch eine schnuckelige Viererrunde mit drei Zweitligisten um einen Erstliga-Platz. Unfassbar.
Wer wird Meister? Der Modus macht's möglich: Der RSC Anderlecht, KRC Genk, Standard Lüttich, der FC Brügge und KAA Gent prügeln sich in den Playoffs derart her, dass eigentlich jede Woche jemand anderes an der Spitze stehen könnte. Lüttich macht von diesen Kandidaten derzeit den stärksten Eindruck.
Um was geht's noch? Aufgrund des eigenartigen Playoff-Geschwurbels um alles. Nur der KSC Lokeren kann sich als Sechster der Meisterplayoffs eigentlich fast schon einen faulen Lenz machen, Wettbewerbsverzerrung inklusive. Der deutschsprachige AS Eupen gewinnt gerade die aberwitzige Abstiegsrelegation gegen Sporting Charleroi und darf dann gegen die Zweitligisten ran.
Wer spielt da eigentlich? Namen wie Romelu Lukaku (RSC) und Axel Witsel (Standard) hat man schon mal gehört. Hinter Ivan Perisic (Brügge) ist der BVB her. Paulo Henrique (KVC Westerlo) gilt als Geheimtipp. Achja: der alte Wesley Sonck kickt auch noch bei Lierse SK mit.
Und sonst so? Standard Lüttich schaffte es mit 16 Punkten Rückstand auf "regular season champ" Anderlecht gerade so in die Meisterplayoffs, hat sich aber aufgrund des verrückten Modus' mit vier Siegen in den Playoffs bis auf einen Punkt an die Spitze rangepirscht. Lierse hingegen entging der Abstiegsrelegation als 14. nur um einen Punkt, darf sich aber weiter Hoffnungen auf einen EL-Platz machen.
Dänemark - Superligaen
Saisonende: 29. Mai
Wer ist Meister? Serienmeister FC Kopenhagen (sieben der letzten zehn Titel gingen an den FCK) war schon zur Winterpause so gut wie Meister. Die einzige Saison-Niederlage beim FC Midtjylland zum Rückrundenauftakt war ein Ausrutscher, die Meisterschaft war mit der Heimniederlage von Odense BK gegen den FC Nordsjaelland am Donnerstag perfekt. Nach 26 Spieltagen mit 26 Punkten die Tabelle anführen - Respekt.
Um was geht's noch? Odense BK hat als Zweiter beste Chancen auf den CL-Quali-Platz, dahinter sind Bröndby IF und Midtjylland in der Pole für die EL-Plätze. Theoretisch hat aber auch noch der Tabellenachte FC Nordsjaelland Chancen auf Europa, steht aber selbst nur drei Punkte vor der Abstiegszone.
Wer spielt da eigentlich? Stefan Wessels hält seit der Winterpause die Kiste von Odense sauber. Kopenhagens Dame N'Doye und Cesar Santin machten bereits in der Königsklasse auf sich aufmerksam. FCK-Innenverteidiger Mathias Jörgensen könnte für die Bundesliga interessant sein. Zdenek Pospech kickt kommende Saison für Mainz 05.
Und sonst so? Aalborg BK, 2008 immerhin Meister und im folgenden Jahr Champions-League-Teilnehmer (inklusive 2:2-Unentschieden im Old Trafford), droht der Abstieg. BK ist mit nur 27 Punkten aus 26 Spielen dick unten drin. Aufsteiger AC Horsens schlägt sich dagegen überraschend wacker.
Frankreich - Ligue 1
Saisonende: 29. Mai
Wer wird Meister? Olympique Marseille ist ein heißer Tipp. OM knabberte lange am Rückstand auf OSC Lille, nach nur einer Niederlage aus den letzten 15 Spielen ist dieser nun fast aufgeholt. Für OSC gab es aus den letzten beiden Partien nur einen Punkt und nun muss man auch noch zum extrem heimstarken FC Lorient.
Um was geht's noch? Olympique Lyon, Paris St. Germain und Stade Rennes haben noch Minimalchancen auf den Titel. Der AS Monaco, früher Stammgast in der Champions League, ist abstiegsbedroht. Girondins Bordeaux, in der letzten Saison noch Bayern-Schreck, spielt dagegen eine Saison jenseits von Gut und Böse.
Wer spielt da eigentlich? Moussa Sow (Lille) macht als Führender der Torschützenliste auf sich aufmerksam. Hinter Teamkollege Eden Hazard ist angeblich halb Europa her. Der junge Yann M'Vila (Rennes) ist ein weiterer Geheimtipp. Mamadou Sakho (PSG) gilt als größtes Abwehrtalent. Marvin Martin (FC Souchaux) ist hingegen der Assist-Gott der Ligue 1.
Und sonst so? Aufsteiger Stade Brest sorgte in der Hinrunde mit nur vier Gegentoren in den ersten elf Spielen und der zwischenzeitlichen Tabellenführung für Furore, geht aber mittlerweile auf dem Zahnfleisch. Mitaufsteiger AC Arles-Avignon blieb dagegen seine Erstligatauglichkeit komplett schuldig und steht immer noch mit nur einem lumpigen Saisonsieg da. Ob sie dem Siegtorschützen vom 3:2-Erfolg gegen SM Caen Kaba Diawara dafür ein Denkmal aufstellen?
Griechenland - Super League
Saison beendet, derzeit Playoffs
Modus? Der Meister hat bereits Sommerpause. Die Teams auf Platz zwei bis fünf spielen in Playoffs die europäischen Plätze aus.
Wer ist Meister? Rekordmeister Olympiakos holte sich einmal mehr den Titel - und das mit 13 Punkten Vorsprung vor dem Erzrivalen Panathinaikos. Die Meisterschaft wurde übrigens mit einem 6:0-Sieg gegen AEK Athen besiegelt. Kann man so machen.
Um was geht's noch? Wie beschrieben: Panathinaikos, AEK, PAOK Saloniki und Aufsteiger Olympiakos Volou kaspern die europäischen Startplätze untereinander aus.
Wer spielt da eigentlich? 20 Hütten von Frisuren-Gott Djibril Cisse reichten Pana nicht zur Meisterschaft. Sidney Govou spielte dort eine eher enttäuschende Saison. Albert Riera treibt sich immer noch bei Olympiakos rum. Beim Meister kickt auch Marko Pantelic, der ein bisschen im Schatten des Belgiers Kevin Mirallas stand. Das 21 Jahre alte Juwel Sotiris Ninis soll bei Schalke 04 im Gespräch sein.
Und sonst so? Der Ex-Kölner Denis Epstein spielte sein bestes Jahr in Griechenland, erzielte für den Korfu-Klub AO Kerkyra neun Tore und hatte damit erheblichen Anteil am Nicht-Abstieg. Der 24-Jährige war jedoch nur von Meister Olympiakos ausgeliehen und wird im Sommer wohl aufs Festland zurückkehren. Achja: Angeblich wurden auch in dieser Saison wieder zahlreiche Spiele verkauft und verschoben. Zu Gunsten der Großkopferten, versteht sich. Interessiert die Griechen aber nur am Rande.
Seite 2: Niederlande - Eindhoven, Enschede oder Amsterdam?
Niederlande - Eredivisie
Saisonende: 15. Mai, anschließend Playoffs
Modus? Die ersten Drei haben nach der Saison Feierabend, die Plätze 4 bis 7 spielen dann noch einen Europa-League-Platz aus.
Wer wird Meister? Den PSV Eindhoven, Meister FC Twente Enschede und Pokalsieger Ajax Amsterdam trennen drei Spieltage vor Schluss nur ein Punkt. Twente hat sich die Suppe mit zwei 1:1-Unentschieden zuletzt selbst eingebrockt, am letzten Spieltag kommt es zum Duell mit Ajax, das in der Rückrunde trotz des Abgangs von Luis Suarez aufgeholt hat. Eindhoven wird dann wahrscheinlich der lachende Dritte sein.
Um was geht's noch? So eng die Kiste vorne ist, so langweilig ist der Rest der Liga. Die Teilnehmer der Playoffs auf den Plätzen vier bis sieben stehen schon fest (AZ Alkmaar, ADO Den Haag, Roda Kerkrade, FC Groningen), hinten rum ist eigentlich auch schon alles klar.
Wer spielt da eigentlich? Ajax-Rechtsverteidiger Gregory van der Wiel ist angeblich demnächst Münchner, Keeper Maarten Stekelenburg steht bei Arsenal und ManUtd hoch im Kurs. Eindhoven-Fans schwören auf ihre Offensiven Balazs Dzsudzsak und Ola Toivonen. Nächste Exportschlager könnten die Ajax-Youngster Christian Eriksen und Jan Vertonghen sein.
Und sonst so? Absteiger Willem II steht nach 31 Spielen mit nur zwei Siegen da und macht vermutlich noch die 100 Gegentore voll (bislang knapp drei Gegentore pro Spiel). Lumpige neun Auswärtstore sind auch stark, in Groninen gab es mit 1:7 auf die Mütze. Das Match der Saison war jedoch ohne Zweifel Eindhoven vs. Feyenoord: 10:0 am Ende.
Österreich - Bundesliga
Saisonende: 25. Mai
Wer wird Meister? Da kann man getrost eine Münze werfen. Immer, wenn sich mal ein Verein anschickt, sich abzusetzen, setzt es eine dämliche Heimniederlage. Aktuell liegen mit Austria Wien (50 Punkte), Sturm Graz (49), Red Bull Salzburg (47) und dem Überraschungsteam vom SV Ried (47) vier Teams äußerst aussichtsreich. Rapid Wien (45) ist auch noch in der Verlosung.
Um was geht's noch? Vorne ist die Chance auf Sekt oder Selters gleich hoch, hinten schon beinahe alles gelaufen: Der LASK Linz steht trotz Walter Schachner und dessen "Schoko-Tabelle" kurz vor dem Abstieg.
Wer spielt da eigentlich? Gerhard Tremmel hat seinen Platz als Red-Bull-Keeper an den Schweden Eddie Gustafsson verloren, der sich von einem Schien- und Wadenbeinbruch erholt hat. Julian Baumgartlinger (Austria Wien) wurde vom TSV 1860 ausgebildet und spielt mittlerweile in der Nationalmannschaft. Heimkehrer Roland Linz (ebenfalls Austria Wien) ist nach Abenteuern in Portugal, der Schweiz und der Türkei in der Torjägerliste vorne mit dabei. Alexander Zickler lässt seine Karriere beim Absteiger LASK ausklingen (nur ein Saisontor), der Ex-Hamburger Wolfgang Hesl ist als guter Goalie einer der Gründe für Rieds Höhenflug. Player to watch: Zlatko Junuzovic (Austria Wien).
Und sonst so? Der 29. Spieltag gerade eben hatte es in sich: Die fünf Heimteams brachten das Kunststück fertig, kein einziges Tor zu erzielen. Alle Spiele gingen an die Auswärtsteams, Gesamtbilanz: 0:12 Tore. Unter den Besiegten: Die beiden Ersten Austria Wien und Sturm Graz. Wie gesagt: Münze werfen!
Polen - Ekstraklasa
Saisonende: 29. Mai
Wer wird Meister? Wisla Krakau hat den Überraschungs-Aufsteiger Jagiellonia Bialystok mittlerweile abgefangen und angesichts einer starken Serie den Meistertitel wieder vor Augen. Es sind allerdings noch sieben Runden zu spielen. Meister Lech Posen hat ein Spiel weniger und sich nach einer indiskutablen Hinrunde immerhin auf Platz drei hoch gerackert, liegt aber schon zwölf Punkte hinter Wisla.
Um was geht's noch? Um den dritten Platz (= EL-Platzierung) balgt sich die halbe Liga - zwischen Rang drei und 13 liegen aktuell nur sechs Punkte Differenz. Hinten machen Polonia Bytom, Arka Gdynia und Cracovia Krakau die zwei Absteiger unter sich aus.
Wer spielt da eigentlich? Der Lette Artjoms Rudnevs (Posen) lehrte die Gegner in der Europa League das Fürchten und ist auch in der Liga mit neun Toren vorne dabei. Als großes Talent gilt Polonia Warschaus Stürmer Artur Sobiech.
Und sonst so? Aufsteiger Bialystok hat in über der Hälfte seiner Spiele ein oder kein Tor erzielt, liegt aber dennoch sicher auf Platz zwei. Der Grund: Eine überragende Abwehr mit nur 20 Gegentoren. Das wird von Legia Warschau (18) sogar noch getoppt. Viele Tore fallen in Polen ja nicht. Wisla hat mit 36 Toren in 22 Spielen den Top-Angriff.
Rumänien - Liga I
Saisonende: 21. Mai
Wer wird Meister? Die Chancen stehen gut, dass es diesmal kein Bukarester Verein und auch nicht Cluj wird. Sehr wahrscheinlich kommt's zur Premiere: Otelul Galati wäre ebenso erstmals Meister wie die erst im neuen Jahrtausend gegründeten Vereine FC Timisoara und der FC Vaslui.
Um was geht's noch? Die ersten Drei trennt nur zwei Punkte, dahinter kämpfen die Bukarester Steaua, Rapid und Dinamo um die internationalen Plätze. Unirea Urziceni spielte vergangene Saison noch Champions League, ist nun aber Vorletzter und droht abzusteigen. Meister und Pokalsieger CFR Cluj liegt enttäuschend auf Platz neun.
Wer spielt da eigentlich? Timisoara baut auf die Torjägerkünste von Ianis Zicu (17 Treffer), Steauas Florin Gardos gilt als großes Abwehrtalent. Bei Galati ist Rechtsverteidiger Cornel Rapa ein Muster an Beständigkeit.
Und sonst so? Timisoara könnte angesichts von nur einer Saison-Niederlage schon den Champagner kalt stellen, wären da nicht diese verflixten Unentschieden. 13-mal in 27 Spielen trennte sich Timisoara von seinen Gegnern remis. Deswegen ist Galati aktuell trotz sechs Niederlagen einen Punkt vorne. Außerdem geht der Trend in Rumänien weiter zum Brasilianer: Unter den Top 13 der Torjägerliste befinden sich acht Rumänen und fünf Kicker vom Zuckerhut.
Seite 3: Schottland - Das Old Firm bringt die Entscheidung
Schottland - Premier League
Saison beendet, derzeit Playoffs
Modus? Wie gehabt: Nach drei Runden (33 Spieltage) wird die 12er-Liga in der Mitte geteilt. Die ersten Sechs spielen je einmal gegeneinander, die zweiten Sechs spielen je einmal gegeneinander. Nach 38 Spieltagen stehen dann Meister, internationale Teilnehmer und der Absteiger fest.
Wer wird Meister? Heart of Midlothian! Nur Spaß. Auch diese Saison heißt es: Rangers oder Celtic. Die Celtics haben aus der regulären Saison noch ein Spiel gegen Inverness über, was die Sache kompliziert. Letztlich wird die Entscheidung wohl gleich zum Playoffauftakt am Ostersonntag im vierten Old Firm der Saison fallen. Schon bei einem Remis hat Celtic alle Trümpfe in der Hand.
Um was geht's noch? Neben der Meisterschaft um nichts mehr. Midlothian hat Platz drei ziemlich sicher, Hamilton Academical steigt ziemlich sicher ab.
Wer spielt da eigentlich? Der Südkoreaner Sung-Yong Ki und Gary Hooper gelten als größte Celtic-Talente. Die Rangers haben dafür Steven Naismith, Kyle Lafferty und Vladimir Weiss. Andi Hinkel hat bei den Celtics wegen eines Kreuzbandrisses kein Spiel absolviert.
Und sonst so? Top-Torjäger der Saison war Rangers-Stürmer Kenny Miller mit 21 Toren - dabei war der Schotte schon im Januar zu Bursaspor in die Türkei gewechselt. Das torreichste Spiel der Saison bot Celtic, das den FC Aberdeen am 11. Spieltag mit 9:0 auseinandernahm.
Schweiz - Super League
Saisonende: 25. Mai
Wer wird Meister? Meister und Pokalsieger FC Basel liegt einen Punkt vor dem FC Zürich, muss vier Spieltage vor Schluss aber noch zum FCZ reisen. Die Berner Young Boys sind diesmal ohne Chancen auf den Titel.
Um was geht's noch? Vorne ist es eng, hinten aber auch: der AC Bellinzona, Xamax Neuchatel, der FC St. Gallen und der Grasshopper-Club Zürich liegen am Tabellenende innerhalb von drei Punkten. Einer muss runter, einer in die Relegation.
Wer spielt da eigentlich? Trainer Thorsten Fink hat mit Xherdan Shaqiri ein Juwel in seinen Reihen. Alexander Frei trifft im Angriff, wie er will - schon 20 Saisontreffer. Linksverteidiger Behrang Safari wird in der Bundesliga gehandelt. Der Ex-Herthaner Mohamed Chermiti kickt mittlerweile beim FC Zürich. Während Bruder Murat den FC Thun trainiert, zockt Hakan Yakin mit 33-Jahren noch recht erfolgreich beim FC Luzern mit.
Und sonst so? Rekordmeister und -pokalsieger Grasshoppers-Club Zürich droht der erste Abstieg seit 1949. Dazu gibt's Querelen mit der Stadt wegen der Stadionnutzung: Seit 2007 muss man beim FC Zürich im Letzigrund spielen, ein Umzug der Grasshoppers weg aus Zürich scheint nicht mehr ausgeschlossen.
Tschechien - Gambrinus Liga
Saisonende: 28. Mai
Wer wird Meister? Pokalsieger Viktoria Pilsen führt sechs Spieltage vor Schluss sechs Punkte vor Rekordmeister Sparta Prag und ist drauf und dran, zum 100-jährigen Vereinsjubiläum erstmals Meister zu werden.
Um was geht's noch? Weil der Vorsprung auf die nicht-internationalen Plätze schon elf Zähler beträgt, kann Sparta ruhig noch ein bisschen nach oben schielen. Der FK Jablonec ist relativ sicher Dritter. Aufsteiger FK Usti nad Labem geht gleich wieder runter, begleitet vom FC Zbrojovka Brünn oder dem 1. FK Pribram.
Wer spielt da eigentlich? David Lafata (FK Jablonec) führt die Torjägerliste mit 15 Toren an. Sparta-Stürmer Vaclav Kadlec ist ebenso hoch talentiert wie Tomas Pekhart, der im Winter aus Jablonec kam. Jiri Stajner verbringt seinen Karriere-Abend bei Slovan Liberec.
Und sonst so? Pilsen bombt zuhause wirklich alles weg, spielte bislang nur dreimal remis und gewann den Rest. Auswärts gab's zwar Niederlagen in Boleslav (3:4) und bei den Bohemians (0:1), dafür stand aber auch sieben Mal die Null. Brünn ist derweil sowas wie der VfB Stuttgart: Unten drin hängen, aber mal schön das Heimspiel gegen den 1. FC Slovacko zwischendrin mit 7:0 gewinnen.
Ukraine - Premier-Liga
Saisonende: 21. Mai
Wer wird Meister? Schachtjor Donezk ist drauf und dran, den fünften Titel in den letzten sieben Jahren einzufahren. Angesichts von elf Punkten Vorsprung auf Rekordmeister Dynamo Kiew fünf Spieltage vor Schluss kann Schachtjor den Krim-Sekt schon mal kalt stellen.
Um was geht's noch? Kiew hat im Kampf um den CL-Quali-Platz noch das um drei Punkte schlechtere Metalist Charkiw am Hals. Dnjepr Dnjepropetrowsk und Karpaty Lwiw haben ihre EL-Plätze sicher. Metalurh Saproischschja ist schon so gut wie abgestiegen.
Wer spielt da eigentlich? Schachtjors Brasilien-Kombo um Luiz Adriano, Jadson, Douglas Costa, Willian und Fernandinho ist aus der Champions League bekannt. Yevhen Seleznyov (Dnjepr) kam 2008/09 bei Schachtjor nicht an den Brasilianern vorbei, führt nun aber die Torjägerliste mit 15 Toren an. Bei Dnjepr spielt mit Giuliano auch ein vielversprechender Brasilianer. Achja: Ex-Weltstar Andrij Schewtschenko kickt wieder bei Dynamo Kiew (sieben Saisontore).
Und sonst so? Am 9. April verlor Donezk sein Liga-Heimspiel gegen Obolon Kiew mit 0:1 - vorbei war der Nimbus der Unbesiegbarkeit in der eigenen Donbas Arena, in der man seit Eröffnung (2009) 33 von 37 Pflichtspielen gewonnen und nur vier unentschieden gespielt hatte. Drei Tage später ging auch das Rückspiel des Champions-League-Viertelfinals gegen den FC Barcelona mit 0:1 verloren.