Niederlande - Eredivisie
Saisonende: 15. Mai, anschließend Playoffs
Modus? Die ersten Drei haben nach der Saison Feierabend, die Plätze 4 bis 7 spielen dann noch einen Europa-League-Platz aus.
Wer wird Meister? Den PSV Eindhoven, Meister FC Twente Enschede und Pokalsieger Ajax Amsterdam trennen drei Spieltage vor Schluss nur ein Punkt. Twente hat sich die Suppe mit zwei 1:1-Unentschieden zuletzt selbst eingebrockt, am letzten Spieltag kommt es zum Duell mit Ajax, das in der Rückrunde trotz des Abgangs von Luis Suarez aufgeholt hat. Eindhoven wird dann wahrscheinlich der lachende Dritte sein.
Um was geht's noch? So eng die Kiste vorne ist, so langweilig ist der Rest der Liga. Die Teilnehmer der Playoffs auf den Plätzen vier bis sieben stehen schon fest (AZ Alkmaar, ADO Den Haag, Roda Kerkrade, FC Groningen), hinten rum ist eigentlich auch schon alles klar.
Wer spielt da eigentlich? Ajax-Rechtsverteidiger Gregory van der Wiel ist angeblich demnächst Münchner, Keeper Maarten Stekelenburg steht bei Arsenal und ManUtd hoch im Kurs. Eindhoven-Fans schwören auf ihre Offensiven Balazs Dzsudzsak und Ola Toivonen. Nächste Exportschlager könnten die Ajax-Youngster Christian Eriksen und Jan Vertonghen sein.
Und sonst so? Absteiger Willem II steht nach 31 Spielen mit nur zwei Siegen da und macht vermutlich noch die 100 Gegentore voll (bislang knapp drei Gegentore pro Spiel). Lumpige neun Auswärtstore sind auch stark, in Groninen gab es mit 1:7 auf die Mütze. Das Match der Saison war jedoch ohne Zweifel Eindhoven vs. Feyenoord: 10:0 am Ende.
Österreich - Bundesliga
Saisonende: 25. Mai
Wer wird Meister? Da kann man getrost eine Münze werfen. Immer, wenn sich mal ein Verein anschickt, sich abzusetzen, setzt es eine dämliche Heimniederlage. Aktuell liegen mit Austria Wien (50 Punkte), Sturm Graz (49), Red Bull Salzburg (47) und dem Überraschungsteam vom SV Ried (47) vier Teams äußerst aussichtsreich. Rapid Wien (45) ist auch noch in der Verlosung.
Um was geht's noch? Vorne ist die Chance auf Sekt oder Selters gleich hoch, hinten schon beinahe alles gelaufen: Der LASK Linz steht trotz Walter Schachner und dessen "Schoko-Tabelle" kurz vor dem Abstieg.
Wer spielt da eigentlich? Gerhard Tremmel hat seinen Platz als Red-Bull-Keeper an den Schweden Eddie Gustafsson verloren, der sich von einem Schien- und Wadenbeinbruch erholt hat. Julian Baumgartlinger (Austria Wien) wurde vom TSV 1860 ausgebildet und spielt mittlerweile in der Nationalmannschaft. Heimkehrer Roland Linz (ebenfalls Austria Wien) ist nach Abenteuern in Portugal, der Schweiz und der Türkei in der Torjägerliste vorne mit dabei. Alexander Zickler lässt seine Karriere beim Absteiger LASK ausklingen (nur ein Saisontor), der Ex-Hamburger Wolfgang Hesl ist als guter Goalie einer der Gründe für Rieds Höhenflug. Player to watch: Zlatko Junuzovic (Austria Wien).
Und sonst so? Der 29. Spieltag gerade eben hatte es in sich: Die fünf Heimteams brachten das Kunststück fertig, kein einziges Tor zu erzielen. Alle Spiele gingen an die Auswärtsteams, Gesamtbilanz: 0:12 Tore. Unter den Besiegten: Die beiden Ersten Austria Wien und Sturm Graz. Wie gesagt: Münze werfen!
Polen - Ekstraklasa
Saisonende: 29. Mai
Wer wird Meister? Wisla Krakau hat den Überraschungs-Aufsteiger Jagiellonia Bialystok mittlerweile abgefangen und angesichts einer starken Serie den Meistertitel wieder vor Augen. Es sind allerdings noch sieben Runden zu spielen. Meister Lech Posen hat ein Spiel weniger und sich nach einer indiskutablen Hinrunde immerhin auf Platz drei hoch gerackert, liegt aber schon zwölf Punkte hinter Wisla.
Um was geht's noch? Um den dritten Platz (= EL-Platzierung) balgt sich die halbe Liga - zwischen Rang drei und 13 liegen aktuell nur sechs Punkte Differenz. Hinten machen Polonia Bytom, Arka Gdynia und Cracovia Krakau die zwei Absteiger unter sich aus.
Wer spielt da eigentlich? Der Lette Artjoms Rudnevs (Posen) lehrte die Gegner in der Europa League das Fürchten und ist auch in der Liga mit neun Toren vorne dabei. Als großes Talent gilt Polonia Warschaus Stürmer Artur Sobiech.
Und sonst so? Aufsteiger Bialystok hat in über der Hälfte seiner Spiele ein oder kein Tor erzielt, liegt aber dennoch sicher auf Platz zwei. Der Grund: Eine überragende Abwehr mit nur 20 Gegentoren. Das wird von Legia Warschau (18) sogar noch getoppt. Viele Tore fallen in Polen ja nicht. Wisla hat mit 36 Toren in 22 Spielen den Top-Angriff.
Rumänien - Liga I
Saisonende: 21. Mai
Wer wird Meister? Die Chancen stehen gut, dass es diesmal kein Bukarester Verein und auch nicht Cluj wird. Sehr wahrscheinlich kommt's zur Premiere: Otelul Galati wäre ebenso erstmals Meister wie die erst im neuen Jahrtausend gegründeten Vereine FC Timisoara und der FC Vaslui.
Um was geht's noch? Die ersten Drei trennt nur zwei Punkte, dahinter kämpfen die Bukarester Steaua, Rapid und Dinamo um die internationalen Plätze. Unirea Urziceni spielte vergangene Saison noch Champions League, ist nun aber Vorletzter und droht abzusteigen. Meister und Pokalsieger CFR Cluj liegt enttäuschend auf Platz neun.
Wer spielt da eigentlich? Timisoara baut auf die Torjägerkünste von Ianis Zicu (17 Treffer), Steauas Florin Gardos gilt als großes Abwehrtalent. Bei Galati ist Rechtsverteidiger Cornel Rapa ein Muster an Beständigkeit.
Und sonst so? Timisoara könnte angesichts von nur einer Saison-Niederlage schon den Champagner kalt stellen, wären da nicht diese verflixten Unentschieden. 13-mal in 27 Spielen trennte sich Timisoara von seinen Gegnern remis. Deswegen ist Galati aktuell trotz sechs Niederlagen einen Punkt vorne. Außerdem geht der Trend in Rumänien weiter zum Brasilianer: Unter den Top 13 der Torjägerliste befinden sich acht Rumänen und fünf Kicker vom Zuckerhut.