Werder Bremens österreichischer Nationalspieler Marko Arnautovic muss nach seiner verbalen Auseinandersetzung mit Teamkollege Stefan Maierhofer mit einer kurzfristigen Suspendierung durch den Österreichischen Fußball-Bund für das EM-Qualifikationsspiel am 3. Juni in Wien gegen Deutschland rechnen. Um eine dauerhafte Verbannung scheint der exzentrische Profi allerdings herumzukommen.
Nach dem 0:2 in der Türkei am Dienstag hatte der 21-Jährige seinen Mitspieler wegen eines verschossenen Elfmeters beschimpft. "Arnautovic hat Maierhofer provoziert, der hat sich verbal gewehrt", sagte ÖFB-Nationalcoach Dietmar Constantini den "Salzburger Nachrichten": "Daraufhin haben Emanuel Pogatetz und Jürgen Macho ihm die Leviten gelesen, als ich von der Pressekonferenz zurückgekommen bin."
Nicht die erste Disziplinlosigkeit
Arnautovic steht zum wiederholten Mal wegen Disziplinlosigkeit in der Kritik. Ob sich der Werder-Profi seine Zukunft in der österreichischen Auswahl erst einmal verbaut hat und ob er im Kader für das Deutschland-Länderspiel fehlen wird, hat der Coach noch nicht entschieden: "Zu diesem Zeitpunkt sage ich gar nichts. Es dauert noch, bis der nächste Teamkader erstellt wird."
Allerdings scheint Arnautovic keine dauerhafte Verbannung zu drohen. "Der Trainer überlegt, wie er mit der Situation umgeht. Er hat aber nie gesagt, dass Arnautovic unter ihm nicht mehr für Österreich spielen wird", sagte ÖFB-Sprecher Peter Klingmüller Spiegel online.
Werder Bremen ist über das erneute Fehlverhalten seines mehr als sechs Millionen Euro teuren Transfers alles andere als glücklich. "Mit dem Image, das da transportiert wird, können wir nicht leben", sagte der Vorstandsvorsitzende Klaus Allofs dem "Weser-Kurier".
Arnautovic: "Nichts Dramatisches passiert"
Arnautovic sieht seine Situation weitaus weniger ernst: "Es ist nichts Dramatisches passiert, man weiß doch, Zeitungen übertreiben". Fakt ist, dass der Österreicher nicht einmal ein Jahr gebraucht hat, um seinen Ruf auch in Deutschland zu versauen.
Bei seinen vorigen Stationen Twente Enschede und Inter Mailand waren dem Angreifer zahlreiche Eskapaden nachgesagt worden, auch in Bremen lieferte er sich schon medienwirksame Auseinandersetzungen mit Allofs.
Diese gehören laut Allofs aber der Vergangenheit an: "Bei Werder haben wir das weitgehend im Griff, aber es ist leider so: Mit jedem Ausflug zur Nationalmannschaft gibt es die Möglichkeit, mit ihm Geschichten zu machen." Beim Abstiegsduell der Hanseaten am Samstag wird Arnautovic vermutlich vorerst auf der Reservebank Platz nehmen.
Marko Arnautovic im Steckbrief