FIFA-Präsident Joseph S. Blatter kann bei der Aufarbeitung der Korruptionsvorwürfe rund um die doppelte Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaften 2018 (Russland) und 2022 (Katar) wohl auf die Mitarbeit des 88-jährigen Henry Kissinger, ehemaliger US-Außenminister, zählen.
"Dr. Kissinger hat zwar noch keine formale Anfrage erhalten, dafür aber einen informellen Brief von FIFA-Präsident Blatter, in dem er eingeladen wird, dem 'Rat der Weisen' beizutreten", sagte eine Sprecherin von Kissinger.
Cruyff und Pele ebenfalls an Bord
Henry Kissinger, am 27. Mai 1923 in Fürth als Heinz Alfred Kissinger geboren, soll gemeinsam mit den Fußball-Ikonen Johan Cruyff und Pele dafür sorgen, dass der Weltverband in Zukunft transparenter wird.
Blatter hatte im Zuge seiner umstrittenen Wiederwahl am Mittwoch in Zürich zudem eine "Lösungskommission" ins Leben gerufen.
Am Pranger steht insbesondere die Vergabe der WM an Katar, aber auch über WM-Gastgeber Russland wird getuschelt.
So forderte auch DFB-Präsident Theo Zwanziger eine Überprüfung der skandalumwitterten Vergabe der WM im Wüstenstaat.
Blatter: "Wollen radikale Schritte machen"
"Wir wollen radikale Schritte machen und nicht nur kleine kosmetische Verbesserungen vornehmen", sagte Blatter, der seit 1998 regiert und nun in seine vierte Amtszeit als FIFA-Präsident geht: "Unser Schiff ist in Schieflage geraten. Ich werde als Kapitän alles daransetzen, dass wir wieder auf Kurs kommen", sagte Blatter.
Es bleibt indes fraglich, ob Blatter seine vierte Amtszeit wirklich bis ins Jahr 2015 übersteht. Bei der Vergabe der WM 2022 an Katar sollen Schmiergelder in Millionenhöhe gezahlt worden sein.
SPOX-Interview mit FIFA-Kritiker Damian Collins