Uruguays Helden begeistert empfangen

SID
Die Freude nach dem Copa-America-Triumph kannte bei Uruguay keine Grenzen
© Imago

Uruguay feiert die Wiedergeburt seiner Nationalmannschaft. Nach Platz vier bei der WM im vergangenen Jahr krönten sich Diego Forlan und Co. am Sonntag bei der Copa America zu den neuen Königen des südamerikanischen Kontinents.

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Es war kurz vor Mitternacht, als die Fußball-Helden Uruguays auf dem Aeropuerto Internacional de Carrasco vom stolzen Staatschef Jose Mujica in Empfang genommen wurden. Der Triumphfahrt durch Montevideo folgte die große Siegerparty mit 60.000 Fans im Estadio Centenario.

Mit ihrem 15. Titelgewinn bei der Copa America in Argentinien versetzten Diego Forlan und Co. das kleine Land am Rio de la Plata in einen Freudentaumel, der noch die Feiern vor einem Jahr nach Platz vier bei der WM in Südafrika weit übertraf. "Der ist für alle Uruguayer", rief der 32-jährige Forlan, als er den neun Kilogramm schweren Silberpokal der jubelnden Menge zeigte.

Grenzenlose Euphorie

Selbst die seriösen Zeitungen in Uruguay ließen sich von der Euphorie anstecken. "Uruguay - Champion von Amerika. Wie gestern, wie heute, wie immer", titelte "El Pais" in seiner Internetausgabe. Das Informationsportal des "El Observador" schrieb: "Der König von Amerika ist zurück".

Im "Gran Final" im Monumental-Stadion von Buenos Aires hatten die "Urus" den Remiskönigen aus Paraguay beim 3:0 (2:0) nie den Hauch einer Chance gelassen. Luis Suarez (12.) eröffnete den Torreigen. "Heute haben wir gezeigt, dass das Erreichen des WM-Halbfinales kein Zufall war. Wir haben ein großes Team", erklärte der zum besten Spieler des Turniers gekürte Stürmer des FC Liverpool.

Eine persönliche Note gewann Forlan Uruguays erstem Triumph nach 16-jähriger Durststrecke ab. "Dieser Titel bedeutet viel für mich, denn mein Großvater hat ihn schon gewonnen, mein Vater hat ihn gewonnen, und jetzt ich", so der Stürmer, der zudem dank seiner beiden Finaltreffer (42./90.) mit Rekordtorjäger Hector Scarone gleichzog, der vor über 80 Jahren die Bestmarke von 31 Länderspieltreffern aufgestellt hatte.

Uruguay mit großer Zukunft

"Sie haben zurecht gewonnen", erkannte auch Paraguays Stürmer Lucas Barrios an. Der Dortmunder war erst in der 77. Minute ins Spiel gekommen, musste aber kurze Zeit später das Feld wegen einer Oberschenkel-Verletzung wieder verlassen. "Ich habe keine große Copa gespielt", gestand der 26-Jährige, der nur in der Vorrunde beim 3:3 gegen Venezuela getroffen hatte.

"Uru"-Coach Oscar Tabarez blickt derweil ruhigen Gewissens in die Zukunft. Denn auch die "Celeste"-Junioren haben den Anschluss an die internationale Spitze geschafft. Die U 20 wurde dieses Jahr Zweiter bei der Junioren-Copa. Damit qualifizierte sich das Land zum ersten Mal nach 84 Jahren wieder für das olympische Fußballturnier. Und die U 17 wurde gerade WM-Zweiter.

"Das war der Triumph von Ursache und Wirkung und nicht von Zufällen", bemerkte dann auch Tabarez, warnte aber vor der im Oktober beginnenden WM-Qualifikation. "Der Gewinn der Copa America hat nichts mit den Eliminatorias zu tun. Das ist keine Garantie", so "El Maestro".

Eine enttäuschende Copa America hat ihren verdienten Triumphator. 54 Tore in 26 Spielen (Schnitt: 2,08) waren eine schwache Ausbeute, elf Unentschieden zeugen von Ausgeglichenheit, aber auch Mittelmaß.

Lionel Messi führte einmal mehr die Argentinier nicht, Brasilien verschoss vier Elfmeter in Serie, und der Hamburger Paolo Guerrero wurde mit fünf Treffern Torschützenkönig. Adios, Argentina.

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