Doch diese Idee, mit der die lukrativen "Old Firm"-Derbys gegen den Stadtrivalen Celtic wahrscheinlich nur ein Jahr lang ausfallen würden, hat viele Gegner: Die Klubs der für die Division Eins bis Drei zuständigen SFL (entsprechend der zweiten bis vierten Liga) konnten sich zunächst nicht durchringen, den 140 Jahre alten Klub mit seinen 54 Meistertiteln gnadenhalber in der First Division aufzunehmen.
Und viele aufgebrachte Fans des Pleite-Klubs fordern in wütendem Trotz, in der vierthöchsten Klasse neu anzufangen. Das aber würde Verband und Klubs gemeinsam in die Krise stürzen, weil die TV-Verträge für die Premier League ohne die emotionsgeladenen Glasgower Derbys Makulatur wären.
Neil Doncaster, Geschäftsführer der SPL, äußerte die Vermutung, die Rechteinhaber BSkyB und ESPN - sie zahlen 80 Millionen Pfund (knapp 100 Mio. Euro) für fünf Jahre - würden eventuell ein Jahr ohne Derbys überbrücken, ganz sicher aber nicht vier.
32,7 Millionen Steuerschulden
Am Mittwoch hatten die Klubs der Premier League mit - laut Mitteilung - "überwältigender Mehrheit" den Antrag der nach einem Konkurs neu firmierten Rangers abgelehnt, wieder in die höchste Klasse aufgenommen zu werden.
Der Klub hatte mit umgerechnet 32,7 Millionen Euro Steuerschulden und einer Gesamt-Schuldenlast von knapp 170 Millionen Euro den Weg in die geschützte Insolvenz antreten müssen. Ein Konsortium um den englischen Geschäftsmann Charles Green griff für nur knapp sieben Millionen Euro zu und erwarb die Besitztümer der Rangers, einschließlich des legendären Stadions am Ibrox Park.
Erpressung zugunsten der "Newco Rangers"?
Derzeit verfolgt Green eine Neugründung, einstweilen werden die Reste des Teams und der Gesellschaft hilfsweise "Newco Rangers" genannt.
Die aufgeheizte Stimmung im schottischen Fußball verdeutlichte Turnbull Hutton, Vorstand der Raith Rovers aus der First Division, beim Treffen der SFL-Klubs: "Unser Fußball ist korrupt", sagte Hutton, man werde erpresst, die "neuen Rangers" aufzunehmen. Die SFL vertagte sich auf den 12. Juli.
Genug Zeit, um womöglich eine Befürchtung von Stewart Regan wahr werden zu lassen: "Wir müssen uns auf soziale Unruhen gefasst machen", hatte der Verbandschef gesagt. Am Donnerstag versuchte Regan, die von vielen Seiten scharf kritisierte Aussage zu relativieren : "Das meinte ich nur für den Fall, dass es die Rangers gar nicht mehr gibt."
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