Katar plant angeblich Fußball-Revolution

Von Alexander Maack / Stefan Petri
Noch sind die WM-Stadien in Katar größtenteils fertige Modelle - soll hier die "Traumliga" stattfinden?
© getty

Wie die englische Tageszeitung "The Times" berichtet, plant die katarische Herrschaftsfamilie eine Liga mit den internationalen Top-Vereinen, die sogenannte "Dream Football League". Satire oder Wahrheit?

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Die Pläne für die Liga, die in Konkurrenz zur Champions League und zur FIFA Klub-WM stehen würde, könnten schon im nächsten Monat präsentiert werden. Die englische Tageszeitung berichtet, dass die Araber die internationalen Klubs mit enormen Antrittsgeldern ködern wollen, damit sie im Zweijahresrhythmus in der neuen "Dream Football League" antreten.

Angeblich beträgt die Gage bis zu 200 Millionen Euro für die herausragenden Teams wie den FC Barcelona oder Manchester United. Zum Vergleich: Der FC Chelsea strich durch seinen Champions-League-Sieg 2012 über den FC Bayern München die Summe von etwa 64 Millionen Euro ein.

Top-24-Teams der Welt?

"Diese Leute haben schon gezeigt, dass sie genug Geld in die Hand nehmen, wenn sie etwas erreichen wollen", zitiert "The Times" einen Insider. "Und die Fußball-Industrie hat bewiesen, dass für den richtigen Preis einfach alles gekauft werden kann."

Die Dream Football League soll angeblich schon 2015 mit 16 permanenten Teams starten, wobei mindestens vier Mannschaften aus der Premier League stammen könnten. Die acht übrigen Teams sollen demnach im Zweijahresrhythmus eingeladen und ausgewechselt werden.

Sollte der Plan tatsächlich in die Realität umgesetzt werden, wäre das Renommee der UEFA Champions League als höchster Klubwettbewerb schlagartig bedroht. Die katarischen Herrscher würden dagegen ihrem eigenen Anspruch weiter gerecht werden. Erst 2010 hatten sie von der FIFA die Austragung der Weltmeisterschaft 2022 zugesprochen bekommen.

Alles nur Satire?

Die Informationen der "Times" sollen auf "cahiersdufootball.net" zurückgehen, so Jerome Latta, der Herausgeber der Seite, gegenüber der Nachrichtenseite "rue89". "Ich schwöre, das alles entspringt komplett meiner Phantasie", erklärte Latta. Auf seiner Website befindet sich seit dem 10. März ein Artikel, der mit den Informationen der englischen Zeitung größtenteils übereinstimmt. "Ich weiß nicht, ob dieses Projekt möglich ist", gibt er zu, "aber es ist auf jeden Fall vorstellbar."

Der Autor des Artikels in der "Times" wies die Vorwürfe am Mittwoch jedoch zurück. "Netter Versuch. Aber "cahiersdufootball" war zu 100 Prozent nicht meine Quelle, und das wissen sie auch", twitterte Oliver Kay, Fußball-Chefkorrespondent der "Times".

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