Der Brasilianer Neymar gilt als größtes Talent im südamerikanischen Fußball. Bayern Münchens Markenrepräsentant und Scout Paul Breitner hat dem Stürmer des FC Santos jetzt zu einem Wechsel nach Europa geraten. "Niemand kennt sein wirkliches Potenzial. Noch nicht mal er selbst. Er müsste jeden Tag gegen Spieler wie Ribery oder Cristiano Ronaldo spielen, um herauszufinden, wie gut er wirklich ist", sagte Breitner in der "ESPN"-Show "Bola da Vez".
Neymar, der stets davon spreche, der beste Spieler der Welt zu werden, müsse "seine Klasse, seine Fähigkeiten dort unter Beweis stellen, wo aktuell der beste Fußball gespielt wird - und das ist in Europa", erklärte Breitner. So wäre Barcelonas Lionel Messi auch nicht zu einem Weltstar gereift, wenn er in Argentinien geblieben wäre, "und Neymar kann es auch nicht".
"Premier League ist out, total out"
Als beste Liga der Welt sieht Breitner derzeit die Bundesliga, die der Premier League seit 2009 den Rang abgelaufen habe. Englands Eliteliga sei "nur noch die beste Liga in Asien".
"Die Premier League ist out, total out", unterstrich der Weltmeister von 1974 seine Meinung. So gebe es in England seit dem Leistungsabfall des FC Liverpool nur noch die großen Drei, in Spanien die zwei großen Vereine aus Madrid und Barcelona, aber in der Bundesliga seien hinter Bayern und Dortmund noch "andere Mannschaften auf gutem internationalem Niveau". Zudem seien die Bundesliga-Stadien die "besten und modernsten" in der Welt, meint Breitner: "Schau nach England...zum Lachen! Schau nach Spanien...zum Lachen! Schau nach Italien...Oh mein Gott! Hier ist jedes Stadion voll, jedes Spiel ausverkauft. Und es wird noch besser werden."
"Guardiola hat den einzig seriösen Verein gewählt"
Mit Pep Guardiola als neuem Trainer von Bayern München erhält die Bundesliga im Sommer eine weitere Attraktion. Breitner, der selbst 255 Spiele für die Münchner bestritt, bezeichnet den ehemaligen Barca-Coach als einen "der zwei oder drei besten Trainer der Welt", daher sei es für den deutschen Rekordmeister leicht gewesen, bei Guardiola anzufragen.
Nach seiner Arbeit in Barcelona und der Auszeit danach hätte der 42-Jährige nun die richtige Wahl getroffen. "Wo geht ein Trainer wie er hin? Er hätte zu Paris Saint-Germain, Inter, Milan oder in die Premier League gehen können. Aber warum sollte er zu einem Klub mit einem russischen Oligarchen an der Spitze gehen, der ihm sagt, was er zu tun hat? Oder irgendwohin, wo eine reiche Familie aus Katar das Sagen hat? ", erklärte Breitner und fügte hinzu: "Er hat den einzig seriösen Verein gewählt. Er hat den richtigen Verein gewählt. Er hat Bayern München gewählt."
Neymar im Steckbrief