Erstes Schaulaufen der Neuzugänge

Ben Barthmann
12. August 201419:21
Real Madrid geht mit drei Neuzugängen in die Saison 14/15getty
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Für Real Madrid ist der UEFA Supercup gegen den FC Sevilla (Di., 20.30 Uhr im LIVE-TICKER) das erste von zwei spanischen Duellen auf dem Weg zum großen Ziel: Dem Sextuple. Dabei ist es besonders für Gareth Bale eine ganz besondere Partie, wird sie doch in seiner Heimatstadt Cardiff ausgetragen.

Real Madrid: Das Sextuple im Auge

Die Ausgangslage:

Für Real Madrid wird es ernst. In der spanischen Hauptstadt ist der Druck ohnehin nie gering, schon gar nicht nach La Decima und den teuren Neuverstärkungen. Die Vorbereitung verlief dafür allerdings nicht nach Plan. Beim International Champions Cup blieb man ohne Sieg und musste sich von Manchester United eine Lehrstunde (1:3) erteilen lassen.

Der Supercup könnte also ein entscheidender Wegweiser für die Stimmung bei den Königlichen werden. Bisher blieb die Medienlandschaft erstaunlich ruhig, das Wechseltheater rund um Diego Lopez und James Rodriguez sorgte für genug alternative Themen. Daran hat auch Carlo Ancelotti einen großen Anteil, der gewohnt tiefenentspannt und unaufgeregt auftritt.

Der Coach probierte in den USA, fernab der allgemeinen Aufmerksamkeit, ein paar Änderungen am System, stellte hier und dort einen Spieler auf eine ungewohnte Position. Daniel Carvajal begann auf dem offensiven Flügel, Isco als Nummer neun.

Das Personal:

Eins blieb dabei jedoch unangetastet: Die 4-3-3 Grundordnung war in jedem Spiel von Anfang an vorgegeben. Eine mögliche Umstellung, um James Rodriguez und Toni Kroos besser zu integrieren oder deren Paradepositionen zu schaffen, scheint dennoch nicht ausgeschlossen, waren doch beide Neuzugänge beim ICC nicht verfügbar.

Beim Supercup in Cardiff erwartet man sich neue Erkenntnisse. Beide werden von Beginn an spielen, in Madrid ist man gespannt auf die Lösung, die Ancelotti präsentiert. Sowohl ein 4-2-3-1, mit James auf der zentralen Position hinter der einzigen Spitze, als auch das gewohnte 4-3-3 mit Kroos auf der Acht und James auf der Position di Marias scheinen möglich.

Fraglich bleibt dabei jedoch die Balance zwischen Defensive und Offensive. Für diese waren bisher Xabi Alonso und seltener Sami Khedira oder Asier Illaramendi verantwortlich. Für keinen der drei scheint in einem System mit Kroos Platz zu sein, ist Luka Modric doch ein fester Bestandteil in jeder Aufstellung.

Neben den Neuzugängen stellt sich aber auch die Frage nach den alten Bekannten. Cristiano Ronaldo ist laut Trainer Ancelotti fit und habe "nicht mehr die Probleme aus dem letzten Jahr", Gareth Bale darf sich derweil auf ein ganz besonderes Spiel in seiner Heimatstadt freuen. Der Waliser präsentierte sich in glänzender Form und wirkt nach einem freien Sommer, sowie der kompletten absolvierten Vorbereitung noch fitter, als in der vergangenen Saison.

Wenigstens im Tor ist alles geklärt: Iker Casillas beginnt, Keylor Navas wird auf der Bank Platz nehmen. Diego Lopez befindet sich bereits in Mailand. Xabi Alonso fehlt gesperrt.

Die Stimmen:

Carlo Ancelotti: "Wir sind gut drauf. Die, die erst am 5. August zu uns gestoßen sind, hatten nicht viel Zeit, aber wir haben gut trainiert. Sevilla bringt die gleiche Mentalität mit, wie im letzten Jahr, die werden sie auch nicht ändern. Es gab bei ihnen ein paar Änderungen im Mittelfeld, aber sonst hat sich nicht viel getan."

Gareth Bale: "Ich freue mich ehrlich, wieder zurückzukommen. Aber es geht nicht um meine Rückkehr, sondern darum, den Titel zu gewinnen. Es fühlt sich gut an, nicht mehr der Neue zu sein. Die komplette Vorbereitung in Madrid zu absolvieren, hat mir gut getan, ich habe mehr Rhythmus, ich bin besser."

Iker Casillas: "Ich war in den letzten Spielen mit Madrid und der Nationalmannschaft nicht auf meinem höchsten Niveau, aber ich hatte auch schon schlechtere Phasen. James und Kroos bringen neue, andere Dinge mit ins Team. Es ist immer gut, wenn man zu einer Mannschaft stößt, die gerade die Champions League gewonnen hat."

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FC Sevilla: Die Kirsche auf der Torte

Die Ausgangslage:

Die Merengues sind heiß auf das Duell gegen Real Madrid. Unai Emery hat seine Mannschaft von Testspiel zu Testspiel geschickt, um bereits früh Form aufzubauen und in den Wettkampfrhythmus einzusteigen. Seit dem 23. Juli hat Sevilla alle paar Tage ein Spiel bestritten, vor dem Duell mit Real Madrid liegen nur vier Tage Pause.

Die Vorgehensweise scheint sich auszuzahlen. Eine einzige Niederlage setzte es in sechs Partien, die Deutschland-Tour verlief erfolgreich. Trotz zahlreicher Aushilfen aus der eigenen Jugend und einigen angeschlagenen Leistungsträgern wie Carlos Bacca oder Kevin Gameiro steht Sevilla voll im Saft und wirkt schon deutlich fitter, als der Rivale aus Madrid.

Die Neuzugänge haben ihre Positionen bereits gefunden, kaum ein Spieler fehlte aufgrund der Weltmeisterschaft in Brasilien. Mit Krychowiak kam der Mann, der den verletzungsanfälligen Piotr Trochowski ersetzen soll, Denis Suarez soll den Abgang von Ivan Rakitic in der Kreativzentrale auffangen.

Wie der vielseitige Kroate zu ersetzen ist, ist jedoch noch nicht vollends geklärt. Emery probierte mehrere verschiedene Varianten, hat er doch im Kader keinen gleichwertigen Ersatz. Am wahrscheinlichsten scheint das altbekannte 4-2-3-1 mit Innenverteidiger Carrico auf der Doppelsechs, der Coach kündigte bereits ein "stabiles, defensives Konstrukt" an.

Das Personal:

Unai Emery kann auf ein größtenteils fittes Team zurückgreifen. Die Vorbereitung fand beinahe mit dem gesamten Kader statt, die wenigen WM-Fahrer sind schon lange wieder bei der Mannschaft. Die ein oder andere Muskelverletzung gibt es dennoch zu beklagen. So steht hinter den Einsätzen von Bacca und Gameiro noch ein Fragezeichen.

Die gewohnten Eckpfeiler sind jedoch alle mit nach Cardiff gefahren, lediglich Piotr Trochowki plagt sich erneut mit Knieproblemen und darf sich laut verschiedenen Medienberichten nach einem neuen Verein umsehen. Besonders gespannt wartet man in Sevilla auf das Pflichtspieldebüt von Iago Aspas und Barca-Leihgabe Suarez.

Die Stimmen:

SPOXUnai Emery: "Sie haben ohne Zweifel das Potential, uns defensiv richtig zu fordern. In 90 Minuten werden mir mehr in der Defensive zu tun haben, als in der Offensive. Wir werden den Ball öfter als sie haben. Wir sind guter Dinge und voller Hoffnung, denn wir haben bereits bewiesen, dass wir Real Madrid schlagen können."

Beto: "Real Madrid ist immer der Favorit. Wir müssen den Gegner respektieren, aber ich glaube, dass wir uns auch selbst nicht unterschätzen dürfen, wir haben die Qualität. Das wichtigste wird es sein, jede Sekunde zu genießen, für viele hier ist das eine einmalige Sache."

Federico Fazio: "Wir müssen ein wirklich komplettes Spiel machen. In jeder Spielsituation, in jedem Zweikampf müssen wir Sieger bleiben. Wir müssen defensiv eine Bank sein und unsere Angriffe gut ausspielen, gegen Madrid gewinnt man nicht mit ein paar wenigen Kontern."

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