Blatter: Nicht ganz Katar abkühlen

Von Adrian Franke
Sepp Blatter fand erneut kritische Worte
© getty

FIFA-Präsident Sepp Blatter hat sich erneut zur WM 2022 in Katar geäußert. Der Schweizer, der zudem den europäischen Verband UEFA entschieden kritisierte, stimmt dem deutschen FIFA-Exekutivkomittee-Mitglied Theo Zwanziger zu - eine Austragung des Turniers im Sommer könne gesundheitsgefährdend sein. Einer WM auf Kunstrasen steht er derweil offen gegenüber.

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"Im Prinzip bin ich mit Theo Zwanziger einverstanden, dass eine WM in Katar im Sommer nicht durchführbar ist. Stadien können zwar gekühlt werden, aber die WM findet nicht nur in den Stadien, sondern im ganzen Land statt, und eine flächendeckende Abkühlung ist sicher nicht möglich", gab Blatter gegenüber der "Sport Bild" zu.

Inwieweit eine Verlegung des Turniers in den Winter durchführbar ist, wollte der 78-Jährige aber nicht weiter konkretisieren: "Bezüglich des finalen Austragungstermins der WM 2022 müssen wir aber zunächst den Vorschlag der Arbeitsgruppe für den internationalen Matchkalender 2018 bis 2024 abwarten."

Ebenfalls nicht ausschließen wollte er zudem, dass bald eine Männer-WM, wie die der Frauen 2015 in Kanada, auf Kunstrasen ausgetragen wird. "Kunstrasen ist die Zukunft des Fußballs. In vielen Ländern der Welt wird auf Kunstrasen gespielt, da Kunstrasen den großen Vorteil hat, dass 24 Stunden und sieben Tage die Woche gespielt werden kann", so der FIFA-Boss: "Wir sind offen für die Vorschläge der jeweiligen lokalen Organisatoren."

Viel Kritik für UEFA

Darüber hinaus kritisierte Blatter die UEFA für die Vergabe der EM 2020 an 13 Städte in ganz Europa: "Ich hoffe, dass die EM 2020 ein Erfolg wird. Dennoch finde ich, dass eine EM maximal in zwei benachbarten Ländern die bessere Lösung für die Fans ist."

Von einer, analog zur auf 24 Mannschaften aufgestockten EM, Erhöhung der WM-Teilnehmer will der Schweizer ebenfalls nichts wissen: "Das aktuelle WM-Teilnehmerfeld mit 32 Mannschaften betrachte ich aus sportlicher und organisatorischer Sicht als richtig."

Auch von der 2018 startenden UEFA Nations League, in der die Verbände in Gruppen unterteilt in den Jahren zwischen WM und EM statt reinen Testspielen einen Sieger ermitteln, hält Blatter wenig und kritisierte den Kontinentalverband weiter: "Ich glaube nicht, dass sich die UEFA die Einführung der Nations League gut überlegt hat. Denn das gibt eine Isolierung der internationalen Daten gegenüber anderen Kontinenten."

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