Ginola will Blatter herausfordern

SID
David Ginola plant eine Kandidatur für das FIFA-Präsidentenamt
© getty

Der frühere französische Fußball-Profi David Ginola will Jospeh S. Blatter bei der Wahl zum FIFA-Präsidenten herausfordern. Wie ernst er es meint, ist unklar. Seine Chancen sind gering.

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ls Fußballer machte David Ginola meist eine gute Figur. Und weil er grundsätzlich als vorzeigbarer Mann gilt, arbeitete der Franzose auch schon als Model und spielte nach seiner Karriere als abtrünniger deutscher Scharfschütze in der Kriegskomödie "The Last Drop" mit. Der deutsche Titel dieses Films lautet "Das Himmelfahrtskommando", er könnte auch als Motto dienen für das Vorhaben, mit dem Ginola nun an die Öffentlichkeit getreten ist: Er will, unterstützt von einem Wettanbieter aus Irland, FIFA-Präsident Joseph S. Blatter ablösen.

"Ich weiß, dass es nicht leicht für mich wird, gewählt zu werden, aber ich muss es versuchen", sagte der 47-Jährige bereits am Tag vor der offiziellen Vorstellung von "Team Ginola" in London der Boulevardzeitung "The Sun". "Wir wissen alle", behauptet er, "dass das System FIFA nicht funktioniert". Er setze sich ein, weil er glaube, etwas bewegen zu können, "der Fußball und seine Anhänger" müssten wieder in den Mittelpunkt gerückt werden und die Menschen Vertrauen in die Entscheidungen der Verantwortlichen haben.

Seriösität der Bewerbung angezweifelt

Der bekannt extravagante Ginola, früher mit langer, wehender blonder Mähne Superstar bei Paris St. Germain sowie außerdem bei Newcastle United und Tottenham Hotspur, rief mit seiner Bewerbung allerdings sofort Stirnrunzeln hervor. Unabhängig davon, dass sie ohne Chance sein dürfte gegen den 78 Jahre alten Blatter, der seine fünfte Amtszeit anstrebt: Die Seriösität der Bewerbung wird schon deshalb angezweifelt, weil dahinter der irische Buchmacher "Paddy Power" steht. Dieser ist bekannt für seine spektakulären PR-Maßnahmen.

Paddy Power hat auch gleich die renommierte PR-Agentur M&C Saatchi engagiert, um Ginola und dessen Bewerbung ins rechte Licht zu rücken. Der Kandidat bestätigte auch, dass er 250.000 Pfund (328.000 Euro) dafür erhält, dass er sich zur Verfügung stellt. Für was auch immer. Nein, nein, versicherte Ginola am Freitag, dies sei keine Luftnummer: "Dies ist eine Kampagne von Menschen für Menschen. ich kann der nächste Präsident werden, weil ich meine Vorstellungen und meine Ansicht vom Fußball teilen möchte."

Fußball erneuern

Doch alleine mit Ankündigungen ist es nicht getan. Bis zum 29. Januar sollten Ginola und seine Unterstützer nachweisen, dass er mindestens in zwei der vergangenen fünf Jahre eine "aktive Rolle" im administrativen Bereich des Fußballs gespielt hat. Die Regeln sehen außerdem vor, dass der Franzose für eine Kandidatur um die FIFA-Präsidentschaft auch die Nominierung durch mindestens fünf nationale Verbände benötigt.

Bislang hat Ginola nur eine vage, pauschale Botschaften: "Es ist an der Zeit, dass der Fußball erneuert wird", betonte er. Er wolle Transparenz schaffen, "damit jeder weiß, wohin jeder Penny geht." Ginola ergänzte, er setzte auf die "volle Unterstützung" der Europäischen Fußball-Union (UEFA). Doch die alleine wird nicht reichen.

Die Wahl zum FIFA-Präsidenten findet am 29. Mai in Zürich statt. Bislang hatte Blatter drei Gegenkandidaten: FIFA-Vizepräsident Ali Bin al-Hussein aus Jordanien, den früheren stellvertretenden FIFA-Generalsekretär Jerome Champagne aus Frankreich sowie den ehemaligen chilenischen Verbandschef Harold Mayne-Nicholls.

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