Primera Division
Von Frank Oschwald
Spock des Spieltags: Ganz sicher weiß man es ja nie wirklich, was die Trainer in ihren Auszeiten so treiben. Ob sie nur faul zu Hause auf der Couch liegen, neue taktische Raffinessen austüfteln, sich neue Ernährungstechniken aus dem Ärmel schütteln oder gar eine neue Sprache lernen. Mag es ja alles schon gegeben haben. Und auch Carlo Ancelotti hätten wir so einiges zugetraut. Streitschlichter in einem Löwengehege, Pizzabäcker oder er vermarktet jetzt endlich mal ernsthaft seine Augenbrauen, die er wie kein anderer Mensch einzeln bis zum Haaransatz nach oben ziehen kann. In einer Szenerie hätten wir uns den ruhigen Lese-Opi jetzt allerdings nicht wirklich vorstellen können: Als Schauspieler in einem Star-Trek-Film.
Doch wie der Italiener einer Zeitung verriet, wird er sich genau dieser Herausforderung stellen. Auch die Rolle des Maestros soll bereits in Stein gemeißelt sein. "Ich muss einen Wissenschaftler spielen, der Aliens untersucht", so Ancelotti. Aus unserer Sicht natürlich eine grandiose Fehlbesetzung. Wir hätten ihn gerne als Spock oder als Klingon gesehen. Irgendwie in zentraler Rolle. Und am besten irgendwas mit der Augenbraue. Ancelotti fühlte sich jedoch pudelwohl in seiner Rolle als Alien-Arzt. Warum? Das erklärte er ebenfalls im Interview: "Es war okay. Ich habe mir einfach vorgestellt, dass Cristiano Ronaldo vor mir steht".
Like des Spieltags: Als Fußballer muss man in der Öffentlichkeit stets aufpassen, was für einen Quark man so von sich gibt. Schließlich wühlen speziell die Medien in England ständig im Dreck und suchen eine vogelwilde Geschichte über einen Spieler heraus. Kein Wunder also, dass das Verhältnis zwischen Medien und Klub - gelinde gesagt - fürchterlich beschissen ist. Die getrimmten Fußballstar haben in Interviews inzwischen ja nur noch knapp fünf Standard-Sätze im Repertoire und wählen einen davon, egal ob dieser zur Frage passt ob eben nicht.
Doch auf den sozialen Medien hat der eine oder andere Spieler noch etwas Nachholbedarf. Ein solches Missgeschick goss unter der Woche reichlich Öl in das Gerüchte-Feuer um einen Wechsel von Eden Hazard zu Real Madrid. Die Seite 433 veröffentlichte auf ihrem Instagram-Account ein Bild des Belgiers und schrieb dazu: "Laut spanischen Medien hat Real Madrid Eden Hazard für einen Transfer 2016 auf dem Radar." Eine Meldung, wie man sie milliardenfach auf sämtlichen Seiten lesen kann. Der Post bekam zigtausende Likes. Nach einiger Zeit kam ein bekannter User hinzu: "@hazardeden_10", der offizielle Account des Beligers. Eine innovative Form, seinen Wechsel zu erzwingen.
Algo mas? Hohe Wellen schlug am Sonntagabend die Herausstellung von Javier Mascherano. Aus heiterem Himmel sah der Argentinier im Spiel gegen Eibar auf einmal glatt Rot und niemand wusste so richtig, was los war. Ein Journalist fragte nach dem Spiel Barca-Coach Luis Enrique nach, was Mascherano denn zum Linienrichter gesagt haben soll. Der legte achselzuckend direkt alle Karte auf dem Tisch: "Er sagte ‚Die Fotze deiner Mutter'. Aber das war nicht in Richtung des Linienrichters. Das sagt man in Argentinien so. So wie man in Spanien Cojones sagt." Ach so. Na dann. Was eine Fehlentscheidung.
Serie A: Übernehmen Sie, Herr Exorzist!