Die sozialdemokratische Regierungspartei PdvA will zudem in einem Sportsonderausschuss des Parlaments den niederländischen Fußballfunktionär Harry Been, ein Vorstandsmitglied der Bewerbergesellschaft, befragen. Die PdvA möchte von Been und dem KNVB erfahren, wofür die öffentlichen Subventionen 2009 ausgegeben worden sind.
Die WM-Bewerbung 2018 soll auch auf die Tagesordnung einer Parlamentsanhörung über die Schattenseiten des Sports kommen, die im Februar 2016 stattfindet. "Wir können nicht alle möglichen Bemerkungen gegen die FIFA oder Russland machen, wenn wir selbst nicht wissen, wofür wir das Geld ausgegeben haben", sagte der rechtsliberale Parlamentsabgeordnete Rudmer Heerema.
Die Tageszeitung De Volkskrant hatte am Wochenende berichtet, dass 2009 über ein belgisches Unternehmen ohne Gewinnstreben ("Beltomundial") angeblich für Stimmenkäufe 10.000 Euro an Amadou Diallo (Guinea) gezahlt worden sein. Diallo hätte damit Stimmen für die niederländisch-belgische Kandidatur anwerben sollen. Diallo war zu diesem Zeitpunkt rechte Hand des katarischen Strippenziehers und zwielichtigen Ex-FIFA-Funktionärs Mohamed Bin Hammam.
KNVB bestritt Fehlverhalten
Der KNVB hatte nach Bekanntwerden der Vorwürfe jegliches Fehlverhalten bestritten. Man habe die Bewerbung in Einklang mit den Richtlinien durchgeführt, es gebe keine Schönheitsfehler. Auch Diallo wies die Vorwürfe zurück. "Ich habe nie auch nur einen Cent gesehen. Niemals", sagte er.
Die Niederlande und Belgien hatten bei der WM-Vergabe am 2. Dezember 2010 in Zürich das Nachsehen gegenüber Russland.