Gut zwei Wochen vor der Wahl eines neuen Präsidenten für den Weltverband FIFA (26. Februar) bemühen sich die Kandidaten mit taktischen Schachzügen um die Bildung womöglich entscheidender Allianzen.
Scheich Salman Bin Ibrahim Al Khalifa aus Bahrain will dabei Europas Favoriten Gianni Infantino (Schweiz) offenbar tatsächlich mit der mutmaßlichen Aussicht auf den einflussreichen Posten des FIFA-Generalsekretärs in ein Bündnis locken.
Außerdem möchte er angeblich Infantino zu seinem kurzfristigen Verzicht auf die Kandidatur bewegen. "Ich bin bereit, dass Infantino und ich unsere Kräfte bündeln. Ausschließen kann man jedenfalls gar nichts", sagte der umstrittene Scheich Salman in einem Interview mit der russischen Nahrichtenagentur Tass. Bereits in der vergangenen Woche hatten mehrere Medien über entsprechende Absichten des Scheichs berichtet.
Salman ist der Favorit
Der 50-Jährige, dem die Beteiligung an Menschenrechtsverletzungen in seinem Heimatland vorgeworfen wird, gilt momentan nach Ansicht zahlreicher Beobachter als Favorit gegenüber seinen vier Mitbewerben um die Nachfolge des gesperrten FIFA-Bosses Joseph S. Blatter (Schweiz).
Erst in der vergangenen Woche hatte Afrikas Kontinentalverband CAF dem Chef des Asienverbandes AFC Unterstützung versprochen. Einen entsprechenden Deal soll Scheich Salman mit der CAF-Spitze zuvor geschlossen haben.
Europa pro Infantino
Infantino hat die meisten Stimmen der 53 Mitgliedsverbände der Europäischen Fußball-Union (UEFA) sicher. Außerdem haben sich der Südamerika-Verband CONMEBOL und die zentralamerikanischen Verbände für den UEFA-Generalsekretär ausgesprochen.
Der nach der Suspendierung des inzwischen gesperrten UEFA-Bosses Michel Platini (Frankreich) angetretene Jurist sprach zuletzt davon, sogar schon 105 der insgesamt 209 Stimmen für seine Wahl sicher zu haben.