"Weißt du, warum mein Herz schlägt?"

Von Oliver Birkner / Stefan Zieglmayer
Gonzalo Higuain knackte den scheinbar ewig geltenden Torrekord von Gunnar Nordahl
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Primera Division

von Stefan Zieglmayer

Hass durch Rotation: Weitaus mehr Hass gibt es zu unserem Vergnügen in Spanien. Das bekam auch Marcelino zu spüren. Der Trainer von Villarreal wurde - durch die Blume gesagt - kritisiert. Warum? Die 0:2-Niederlage des gelben U-Boots gegen Sporting Gijon besiegelte letzten Endes den Abstieg von Rayo Vallecano. Marcelino wird grobe Wettbewerbsverzerrung vorgeworfen.

"Er soll froh sein", äußerte sich Getafe-Trainer Juan Esnaider sarkastisch über den Submarines-Coach. Gegen den B-Elf-Gedanken wehrte sich Marcelino vehement, auch wenn Soldado, Bakambu oder Adrian nicht in der Startelf standen. Mit seiner Rechtfertigung spülte sich der 50-Jährige allerdings nicht gerade in die Herzen der Gijon-externen iberischen Bevölkerung: "Der Wettbewerb hat 38 Spieltage. Am Ende steht jeder da, wo er es verdient."

Das ist doch Schweinskram: Zwar nahm Luis Suarez dem Herzschlagfinale im Titelrennen eigenhändig den Wind aus den Segeln, doch umso mehr Zeit hatten die Barca-Anhänger für Sticheleien gegen den Erzfeind. Der Vater der Real-Häme bleibt allerdings der ehemalige Barca-Stürmer Hristo Stoichkov.

Bei Instagram postete der Bulgare eine Fotomontage, auf der Schweine mit königlichem Emblem Fußball "spielen". Mit dem Kommentar "Haha, wie die zweitplatzierten Loser trainieren" grunzte sich Stoichkov auf sämtliche schwarze Listen hasserfüllter Madrilenen.

Algo mas? In Spanien ist tatsächlich Land unter. Hass regiert die Primera Division. Und die Situation eskalierte. Eine Räuberbande machte die Halbinsel übers Wochenende unsicher. Gleich vier Kapitänsbinden wurden gestohlen.

Der Skandal hat ein Stühlerücken zur Folge. Juan Carlos Valeron hängt mit 40 Jahren die Schuhe an den Nagel des Estadio de Gran Canaria in Las Palmas. Das gleiche Schicksal ereilte auch Carlos Gurpegi. Das Erkennungsmerkmal des Athletic-Kapitäns ist unauffindbar. Nach 381 LaLiga-Spielen für die Basken ist Schluss.

Levante-Käpt'n Juanfran hatte bis zuletzt Hoffnung, seine Binde nur verlegt zu haben, doch auch für den 39-Jährigen war's das mit Fußball. Manuel Pablo von Deportivo La Coruna lehnt sich noch gegen sein Schicksal auf. Es ist noch unsicher, ob der 40-jährige Rechtsverteidiger seine Schuhe nochmal schnüren wird, doch auch zu seiner Binde führt keine Spur.