Serie A
Von Oliver Birkner
Finte des Spieltags: Panenkas Lupfer? Tottis cucchiao? Beide nichts gegen die großartigste Elferfinte aller Zeiten. Und deshalb geht der Oscar an "La La Land". Sorry, falscher Umschlag, an Carlos Bacca. Da spielte der AC Milan also bei Sassuolo, wo er stets verloren hatte. Die Gastgeber verschossen einen Strafstoß und zur Kompensation erhielten kurz darauf die Angereisten eine seeehr großzügige Entscheidung, vom Punkt anzutreten. Der listige Kolumbianer hatte sich etwas Besonderes ausgedacht.
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Er lief an, täuschte zunächst einen trockenen Schuss vor, rutschte aus (wir mögen ihm das gewiss als geplant unterstellen), zirkelte den Ball klinisch perfekt von der rechten gegen seine linke Innenseite, von wo aus die Kugel unhaltbar einschlug. Sassuolo wütete, denn die Regularien sprechen gegen eine Doppelberührung bei der Ausführung des Elfmeters. Schnickschnack. Bei solch einem kongenialen Trick muss man das Regelbuch auch mal elastisch interpretieren. Außerdem war es die letzte Partie der Rossoneri nach 31 Jahren Berlusconi-Regime. Da wurde freilich kein kommunistischer Schiedsrichter-Verderber angesetzt.
Weltfußballer des Spieltags: Goran, mach dich bereit, du kommst jetzt rein. So war die eigentliche Idee von Trainer Andrea Mandorlini bei seinem ersten Trainerauftritt für Genoa. Doch Goran Pandev fühlte sich als 80-maliger Weltfußballer berechtigterweise zu schade, in der Nachspielzeit bei einem 0:1-Rückstand gegen Bologna eingewechselt zu werden.
Mit einem "Leck mich" zog sich der 33-jährige Mazedonier aufreizend lässig Millimeter für Millimeter das Leibchen ab, bis die 92. lief und der Coach Jules Ntcham fragte, ob der nicht eventuell noch Lust hätte. Hatte er und entkleidete sich deutlich motivierter als Pandev. Mit dem ersten Schuss erledigte Ntcham drei überraschte Tauben, mit dem zweiten traf er anmutig zum Ausgleich in Minute 94. Pandev hatte das sicher geahnt. Solch erfahrene Kicker sind unbezahlbar.
Altro? Zuletzt ein Kompliment an Juventus. Die Turiner feierten gegen Empoli ihren 30. Liga-Heimsieg in Serie seit Ende Oktober 2015. In den großen europäischen Meisterschaften liegen die Bianconeri damit lediglich hinter Barcas Serie von 39 Erfolgen daheim zwischen Februar 1958 und November 1960. Zweifelsohne besitzt die Juve den besten Kader Italiens, doch das muss man erstmal schaffen. Die Attacke auf Barcelona läuft weiter.