Pirlo wollte Karriere schon 2005 beenden

Von SPOX
Andrea Pirlo unterlag mit dem AC Milan 2005 im CL-Finale dem FC Liverpool
© getty

Andrea Pirlo wird seine Karriere im Dezember beenden. Nach einer desaströsen Niederlage im Finale der Champions League 2005 überlegte der 38-Jährige aber offenbar, seine Fußballschuhe bereits vorzeitig an den Nagel zu hängen. "Ich habe darüber nachgedacht, aufzuhören, weil nach Istanbul nichts mehr einen Sinn machte", sagte Pirlo der Daily Mail. "Das Champions-League-Finale 2005 hat mich einfach ersticken lassen."

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Die Tatsache, dass Milan gegen den FC Liverpool eine 3:0-Führung aus der Hand gegeben hatte, war für die Spieler nur schwer zu fassen: "Als die Tortur hinüber war, saßen wir wie ein Haufen Schwachköpfe in der Kabine des Atatürk Stadions. Wir konnten nicht sprechen. Wir konnten uns nicht bewegen. Sie hatten uns mental zerstört gehabt."

Wie Pirlo schließlich weitermachen konnte

Eine Anekdote bringt Einblicke in sein Gefühlsleben: "Schlafstörungen, Wut, Depression, ein Gefühl des Nichts. Wir haben eine neue Krankheit mit verschiedenen Symptomen erfunden: das Istanbul-Syndrom." In diesem Moment dachte Pirlo auch darüber nach, einen Schlussstrich unter den Fußball zu ziehen: "Ich blickte auf die Endstation: die Reise war hinüber. Die Geschichte war genauso zu Ende wie ich."

Trotzdem konnte Pirlo aus dem schwärzesten Moment seiner Karriere auch etwas Positives ziehen: "Es gibt immer Lehren, die in den dunkelsten Momenten gefunden werden können. Es ist moralisch verpflichtend, tief zu graben und den kleinsten Schimmer Hoffnung oder die Perle der Wahrheit zu finden", sagt Pirlo heute rückblickend.

"Du wirst vielleicht auf eine elegante Phrase stoßen, welche dir im Gedächtnis bleibt und die Reise etwas weniger hart macht. Ich habe das mit Istanbul probiert und bin nicht über die Worte 'Verdammt noch mal' hinausgekommen", so Pirlo.

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