Lewandowski gewann in allen vier Kategorien mit teils klarem Vorsprung. Am Ende gewann er mit 52 "Scoring Points" vor Cristiano Ronaldo (38) und Lionel Messi (35). Ober er nun nach seiner endgültigen Krönung zum besten Spieler der Welt alles erreicht habe, verneinte er jedoch.
"Ich bin so ein Typ: Egal wie viele Titel ich gewinne, es reicht mir nicht. Ich werde immer im Kopf haben, die nächste Trophäe zu gewinnen. Das alles einmal zu gewinnen ist gut. Aber es zu wiederholen, wäre noch perfekter", sagte er und ergänzte: "Es freut mich sehr, dass ich nach so vielen Jahren harter Arbeit hier bin und auch so viele Titel mit meinen Mitspielern gewonnen haben. Es war ein sensationelles Jahr, eines der besten Jahre in der Geschichte des FC Bayern. Wir wollen top bleiben", sagt Lewandowski.
Glückwünsche gab es reichlich, besonders aus der Chefetage des FCB: Präsident Herbert Hainer sprach nach der Ehrung am Donnerstagabend von einem "stolzen Tag für den FC Bayern". Lewandowski habe "als Stürmer weltweit Maßstäbe gesetzt" und sei "ein außergewöhnliches Aushängeschild unseres Vereins".
Lewandowski erster Weltfußballer aus der Bundesliga
Lewandowski, der zuvor bereits zu Europas und Deutschlands Fußballer des Jahres 2020 gewählt wurde, erzielte in der abgelaufenen Saison, in der er mit dem deutschen Rekordmeister das Triple aus DFB-Pokal, Meisterschaft und Champions League holte, 55 Pflichtspieltreffer in 47 Spielen.
Allein auf dem Weg des FCB zum Triumph in der Königsklasse traf der polnische Nationalspieler 15-mal in zehn Spielen. Seine beeindruckende Torquote hält Lewandowski auch in der aktuellen Saison. Nach 17 Pflichtspielen steht er bei 18 Treffern.
Lewandowski ist der erste Profi aus der Bundesliga, dem die Weltfußballer-Ehre zuteil wird. Einziger deutscher Sieger war 1991 bei der Premiere Lothar Matthäus (Inter Mailand). Außerdem schaffte er den Sprung in die FIFA-Weltauswahl.
Neben ihm wurden auch seine Teamkollegen Alphonso Davies und Joshua Kimmich dort aufgeführt. Der am Abend zum Welttorhüter gewählte Manuel Neuer hatte überraschenderweise das Nachsehen gegenüber Alisson Becker vom FC Liverpool.
FIFA-Welttrainer: Klopp überrascht von Titelverteidigung
Für eine noch größere Überraschung sorgte derweil die Wahl des Welttrainers. Dort zog Bayern-Trainer Hansi Flick den Kürzeren gegenüber Liverpool-Trainer Jürgen Klopp, der mit den Reds erstmals nach 30 Jahren wieder Meister der Premier League wurde. Die Wahl konnte selbst der Geehrte nicht gänzlich nachvollziehen.
"Viele waren überrascht, als mein Name fiel. Ich hatte auch mit Hansi Flick gerechnet. Es ist eine Ehre, wenn auch schwer zu glauben", sagte Klopp, der damit seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigte. Auch Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FCB, drückte sein Bedauern über die Wahl aus.
"Natürlich gratulieren wir auch Jürgen Klopp zur Wahl als Welttrainer, aber Hansi Flick hat 2020 fünf Titel gewonnen und lässt Fußball zum Verlieben spielen", sagte Rummenigge. Entscheidend für die Wahl waren die Punkte der Trainerstimmen. Mit der gleichen Anzahl an "Scoring Points" (24) gaben die 686 zu 572 Punkte den Ausschlag für Klopp.
Die FIFA erklärte in einer Pressemitteilung: "Gemäß den Vergabebestimmungen (Art. 12) wurde Klopp nach einem engen Rennen mit Hans-Dieter Flick (FC Bayern München) aufgrund der Stimmen der Nationaltrainer zum Gewinner gekürt."
In besagten Vergabestimmungen heißt es dazu: "Bei Gleichstand auf dem ersten Rang nach Anwendung des obigen Verfahrens geht die entsprechende Auszeichnung an den Spieler, Trainer oder Torhüter mit den meisten Fünf-Punkte-Wertungen von seiner eigenen Jurygruppe."
Als Weltfußballerin wurde die Engländerin Lucy Bronze (Olympique Lyon/Manchester City) ausgezeichnet. Sie setzte sich gegen die frühere Wolfsburgerin Pernille Harder (Dänemark/FC Chelsea) und die Französin Wendie Renard von Champions-League-Sieger Olympique Lyon durch.
Stimmberechtigt waren neben den Kapitänen und Cheftrainern der Nationalteams aus aller Welt und über 200 Medienvertretern auch die Fans in einem Online-Voting. Gewählt werden konnte bis 9. Dezember.
FIFA-Weltfußballer-Wahl: Lewandowski klar vor Messi und CR7
Platz | Spieler | Trainer (Punkt) | Kapitäne (Punkte) | Medienvertreter (Punkte) | Fans (Punkte) | Scoring Points |
1 | Robert Lewandowski | 554 | 631 | 807 | 679,997 | 52 |
2 | Cristiano Ronaldo | 186 | 259 | 153 | 457,905 | 38 |
3 | Lionel Messi | 196 | 207 | 103 | 356,950 | 35 |