"Er ist ein herausragendes Talent und ein ganz, ganz toller Mensch. Er ist super umgänglich und sehr intelligent. Man kann sich mit Sinan über Fußball, aber auch über Politik unterhalten", sagt Hammer im Gespräch mit SPOX und Goal.
Der ehemalige Spielerberater und Autohändler Hammer aus der Nähe von Nürnberg organisierte die Übernahme Nitras durch eine deutsche Investorengruppe (hier geht es zum ausführlichen Hintergrundbericht) und fungiert seit dem Vollzug Anfang Januar als Vorstand Sport. Einig über einen Wechsel im Falle einer erfolgreichen Übernahme waren sich Hammer und Kurt schon im vergangenen Sommer, noch bevor dieser sich dem Regionalligisten SV Straelen angeschlossen hatte.
Bei Straelen verzeichnete Kurt in der Hinrunde in sieben Pflichtspielen keinen Treffer, bei seiner vorangegangenen Station WSG Tirol in der zweiten österreichischen Liga in 13 Spielen immerhin einen. Nach überragenden Leistungen in der Jugend von Borussia Mönchengladbach hatte sich Kurt beim FC Bayern München und Hertha BSC nicht durchgesetzt - und stattdessen unter anderem mit einem Hubschrauberflug von Cannes nach St. Tropez für Aufsehen gesorgt.
"Ich hoffe, dass er bei uns den Spaß am Fußball wiederfindet", sagt Hammer. "Die ersten Eindrücke sind überragend. Ich bin richtig begeistert, wie er sich seit dem ersten Training gibt. Jetzt braucht er 100 Prozent Fitness, aber das schaffen wir." Kurt sieht Nitra als Zwischenschritt, wie er neulich in einem Interview mit der SportBild berichtete: "Natürlich möchte ich irgendwann wieder in einer Top-Liga Fuß fassen. Aber es muss nicht die Bundesliga sein. Ich finde es auch spannend, neue Länder und Kulturen kennenzulernen."
Sinan Kurt feiert Debüt für den FC Nitra
Sein Debüt für Nitra feierte Kurt am Samstag bei einer 1:3-Niederlage beim Tabellenletzten FK Pohronie. Der Offensivallrounder wurde in der 65. Minute beim Stand von 1:1 eingewechselt. In der Schlussphase musste er wegen einer Kopfverletzung behandelt werden.
Neben Kurt waren im Winter acht weitere ehemals in Deutschland tätige Spieler den deutschen Investoren in die Slowakei gefolgt. Gegen Pohronie begannen Yanni Regäsel und Kilian Pagliuca, der das zwischenzeitliche 1:1 erzielte. Ole Käuper und Ekin Celebi wurden wie Kurt eingewechselt. Im Sturm spielte der ebenfalls neuverpflichtete und direkt zum Kapitän ernannte Ex-Bundesligaspieler Erik Jendrisek (34).
Durch die Niederlage rutschte Nitra in der Zwölferliga auf Platz acht ab und liegt nun vier Spieltage vor Ende des Grunddurchgangs drei Punkte hinter dem anvisierten sechsten Platz. Nach dem Grunddurchgang erfolgt eine Teilung der Liga: Die ersten sechs Klubs duellieren sich anschließend um den Titel sowie die europäischen Startplätze, die letzten sechs um den Klassenerhalt.
Ehemals in Deutschland, seit diesem Winter in Nitra
Alter | Position | Ex-Klubs in Deutschland | |
Ramzi Ferjani | 19 | Innenverteidigung | 1. FC Kaiserslautern, Borussia Dortmund |
Ekin Celebi | 20 | linke Verteidigung | 1. FC Nürnberg |
Yanni Regäsel | 25 | rechte Verteidigung | Hertha BSC, Eintracht Frankfurt, MSV Duisburg |
Ole Käuper | 24 | zentrales Mittelfeld | Werder Bremen, Erzgebirge Aue, Carl Zeiss Jena |
Eroll Zejnullahu | 26 | zentrales Mittelfeld | Union Berlin, SV Sandhausen, Carl Zeiss Jena |
Benjamin Kindsvater | 27 | linker Flügel | Wacker Burghausen, TSV 1860 München |
Oliver Bias | 19 | rechter Flügel | Erzgebirge Aue, RB Leipzig, Optik Rathenow |
Sinan Kurt | 24 | Sturm | Borussia Mönchengladbach, FC Bayern, Hertha BSC, SV Straelen |
Kilian Pagliuca | 24 | Sturm | Hallescher FC, Carl Zeiss Jena |