Nach der EM blieben Sie zunächst bei Wigan. Hatten Sie Angebote von ausländischen Klubs?
Grigg: Ja. Ich glaube, die sind durch das Lied auf mich aufmerksam geworden und haben sich dann Videos von mir angeschaut, bei denen ich sie auch sportlich überzeugt habe. Damals war ich aber sehr glücklich in Wigan und wollte unbedingt bleiben.
Im Januar 2019 verließen Sie den Klub schließlich doch noch und wechselten zum AFC Sunderland.
Grigg: Das war die schwierigste Entscheidung meines Lebens. Ich habe den Wechsel nicht angestrebt, aber als Wigan das Angebot von Sunderland angenommen hat, habe ich zugestimmt. Wigan wird für immer mein Herzensklub bleiben. Vielleicht kehre ich irgendwann zurück.
Zum Zeitpunkt Ihres Wechsels war die erste Staffel der Dokumentation "Sunderland 'Til I Die" bereits veröffentlicht und die zweite wurde gerade gedreht. Haben Sie sie sich angeschaut?
Grigg: Die erste Staffel schon, weil ich mit dem Klub damals noch nichts zu tun hatte. Die zweite nicht, weil ich selbst zu sehen bin. Das interessiert mich nicht.
In einer Folge wird Ihr überhasteter Wechsel am Deadline Day ausführlich thematisiert. Wie haben Sie den Tag erlebt?
Grigg: Das war völlig surreal. Sunderland hatte schon länger um mich gebuhlt und insgesamt vier Angebote abgegeben, die Wigan alle abgelehnt hat. Am Deadline Day hieß es mittags, dass der Transfer final gescheitert sei. Deshalb habe ich mit dem Thema abgeschlossen und bin ich nach Hause gefahren. Gegen 21.30 Uhr war ich schon im Pyjama und wollte eigentlich gerade schlafen gehen, als das Telefon klingelte. Mir wurde gesagt, dass sich die Klubs doch noch geeinigt hätten und ich so schnell wie möglich zum Trainingsgelände kommen sollte, um die Formalitäten zu klären. Also habe ich mich umgezogen, bin hingefahren und habe circa zwei Minuten vor dem Schließen des Transferfensters um 23 Uhr den Vertrag unterschrieben. Sowas hatte ich davor noch nie erlebt und will es auch nicht nochmal erleben.
Wie allgegenwärtig waren die Kameras des Filmteams im Alltag?
Grigg: Sie waren schon präsent, aber niemand wurde ohne sein Einverständnis gefilmt. Wer Lust auf einen Auftritt oder ein Interview hatte, durfte das machen. Es war aber auch kein Problem, sich an der Dokumentation nicht zu beteiligen.
Haben die Dreharbeiten die Leistung der Mannschaft beeinflusst?
Grigg: Das glaube ich nicht. Der Trainer hat dafür gesorgt, dass die Kameras in entscheidenden Momenten wie etwa wichtigen Besprechungen vor Spielen keinen Zugang hatten.
Sie haben Teile der Dokumentation als Externer gesehen und in anderen selbst mitgespielt. Wie nahe an der Realität ist sie?
Grigg: Der Klub wird so dargestellt, wie er sich darstellen will, und manche Personen werden für bestimmte Rolle inszeniert. Letztlich ist es eine Mischung aus Realität und Show, man bekommt schon ein paar ganz gute und ehrliche Einblicke.
Sie spielten zwei Jahre für Sunderland, ehe Sie diesen Winter per Leihe zum Ligarivalen Milton Keynes Dons wechselten. Wie geht es im Sommer weiter? Könnten Sie sich auch einen Wechsel nach Deutschland vorstellen?
Grigg: Wie es im Sommer weitergeht, weiß ich noch nicht. Aber klar: Falls sich die Möglichkeit für einen Wechsel nach Deutschland ergibt, würde mich das auf jeden Fall interessieren.
Willl Griggs Karrierestationen
Zeitraum | Klub | Liga | Pflichtspiele | Tore |
2008 bis 2013 | FC Wallsall | 3. | 109 | 28 |
2013 bis 2014 | FC Brentford | 3. | 36 | 5 |
2014 bis 2015 | Milton Keynes Dons | 3. | 50 | 22 |
2015 bis 2019 | Wigan Athletic | 2. und 3. | 150 | 65 |
2019 bis 2021 | AFC Sunderland | 3. | 61 | 8 |
seit 2021 | Milton Keynes Dons | 3. | 18 | 8 |