Allan Lima (GOAL Brasilien): "In Brasilien gibt es gemischte Gefühle über die Wahl. Einige sind der Meinung, dass Messi die Auszeichnung verdient hat, da er in LaLiga Torschützenkönig war und der Beste in einer schwachen Barca-Mannschaft war. Und natürlich hat er mit Argentinien endlich eine Trophäe gewonnen.
Andere argumentieren, dass er in der Champions League erneut versagt hat und in der LaLiga weder gegen Real Madrid noch gegen Atletico de Madrid ein Tor erzielt hat. Was den Copa-America-Titel angeht, so sagen einige, dass Argentinien ohne Angel Di María immer noch ohne Titel dastehen würde, da Messi in einer Phase, in der seine Nationalmannschaft ihn am meisten brauchte, eine furchtbare Leistung zeigte.
Außerdem war die Copa America noch nie entscheidend für die Wahl zum Ballon d'Or - warum sollte sie es jetzt sein?
Man hat das Gefühl, dass dieser Ballon d'Or ein Preis für das Lebenswerk ist und dass Spieler wie Lewandowski, Benzema, Jorginho oder Kanté mehr Lob verdient hätten. Es ist also nicht so, dass die Leute denken, Neymar hätte ihn gewinnen sollen - das tut niemand."
Ballon d'Or - Klopp: "Ihr Journalisten seid schuld"
Renato Maisani (Chefredakteur GOAL Italien): "Bevor er mit der Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation die beiden entscheidenden Elfmeter verschoss, hätten die meisten Journalisten und Fans in Italien den Preis lieber an Jorginho vom FC Chelsea vergeben.
Am Montag war so aber die Stimmung ganz auf der Seite von Lewandowski, fast jeder in Italien hätte lieber ihn als Messi ausgezeichnet, zumal Lewy 2020 nicht ausgezeichnet wurde."
Stephen Darwin (GOAL UK): "Im Vereinigten Königreich wird der Ballon d'Or weithin als wichtiger individueller Titel für einen Spieler anerkannt. Obwohl die Reaktionen auf das diesjährige Ergebnis natürlich völlig subjektiv sind, herrscht hier eine Mischung aus Empörung und Akzeptanz.
Sowohl Messi als auch Lewandowski hatten ein beeindruckendes Jahr, wobei letzterer sich sicherlich zu Recht benachteiligt fühlt, vor allem wenn man bedenkt, dass 2020 kein Ballon d'Or verliehen wurde. Nur wenige ehemalige Spieler und Experten haben sich zu dem Ergebnis geäußert. Jürgen Klopp brachte auf den Punkt, was wahrscheinlich die Meinung der meisten Trainer ist: Die Journalisten stimmen ab, also ist das Ergebnis deren Schuld."
Ballon d'Or: Und was ist eigentlich mit Mendy?
Daniel Kolade (GOAL Nigeria): "Hier in Nigeria stellt ein großer Teil der Fans die Glaubwürdigkeit der Auszeichnung erneut in Frage. Viele sagen, Robert Lewandowski hätte die Auszeichnung auf jeden Fall verdient. Viele finden es sogar lächerlich, mich eingeschlossen, dass Lewandowski stattdessen als Trostpflaster eine Auszeichnung als "Stürmer des Jahres" erhalten hat. Viele fordern, dass die vollständigen Kriterien für die Auszeichnung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Nur die eingefleischten Messi-Anhänger scheinen einen siebten Triumph ihres Helden zu befürworten.
Auch viele bekannte Experten und Ex-Spieler, auch welche, die eigentlich immer Messi unterstützen, waren der Meinung, dass Lewandowski nach einem in jeder Hinsicht phänomenalen Kalenderjahr um den Ballon d'Or beraubt wurde.
Für Unverständnis hat auf dem gesamten afrikanischen Kontinent die Tatsache gesorgt, dass Edouard Mendy keinerlei Anerkennung für den Ballon d'Or erhalten hat und die Lev-Yashin-Trophäe für den besten Torwart des Jahres nicht gewonnen hat.